Salute Tiberis,
Longipes hat wohl mit der
Causa Armin Wolf zu Recht angedeutet, wie stark Moderatoren und Parteien versuchen, das öffentliche Meinungsbild in ihrem Sinne zu beeinflussen, auch und gerade durch bohrende Ruppigkeiten (Wolf) und massive Drohungen (Vilimsky, FPÖ, "unterste Schublade", "wird Folgen haben").
https://www.youtube.com/watch?v=JvviCooH0qM"Il Ragazzo della Via Gluck", Adriano Celentanos Lied (Paolo Conte schrieb den Text), hat für Thrasybulus/Willimox/Willibald mehrfach Bedeutung und Trost:
https://www.youtube.com/watch?v=iVa4WeZ3wJEa) Die Gluckstraße in Mailand erinnert an Christoph Willibald Gluck in Italien und die Opernaufführung der Antigone in Rom.
b) Ein Anverwandter von Thras. hatte vor 1945 eine Anstellung als Hauslehrer im Hause Lobkowitz in Prag und war dabei mit dem kleinen Nikolaus betraut. Die Lobkowitz-Familie hat eine enge Beziehung zu Gluck. Nikolaus L. wurde - er musste 1948 mit seiner Familie Prag verlassen - später Leiter der LMU in München, erlebte dort die gewaltsamen Tendenzen der Studentenbewegung, kam dann in das katholische Eichstätt (eine Stadt des heiligen Willibald
) als Leiter an die Universität.
c) Vielleicht hast Du die youtube-Szene betrachten können? Dort singt Celentano sein Lied vor einer riesigen Publikumsschar 1994 in Berlin. Die kennt offensichtlich die erste Strophe auswendig. Wohl nicht alles Italiener. Dieses Lied dürfte etwas Universelles transportieren, die Sehnsucht nach einer ländlichen, grünen, grastragenden Heimat und die Trauer darüber, dass sie mancherorts nicht überleben konnte.
Dies ist die Geschichte von einem von uns,
Der zufälligerweise auch in der Gluckstraße geboren wurde.
In einem Haus am Stadtrand,
Mit ruhigen, werktätigen Menschen.
Da wo einst Gras war, ist heute Stadt
Und dieses Haus im Grünen,
Wo ist es geblieben?
Dieser Junge aus der Gluckstraße,
Der hatte Spaß, mir mir zu spielen
Aber eines Tages sagte er: "Wir ziehen in die Stadt!"
Und er weinte dabei.
Ich fragte ihn: "Freust du dich denn nicht?
Endlich kommst du in die Stadt!
Da hast du all das, was es hier nicht gibt.
Du kannst dich in der Wohnung waschen
Und brauchst dazu nicht auf den Hof zu gehen!"
"Mein lieber Freund" sagte er, "ich bin hier geboren,
Und in dieser Straße bleibt mein Herz!
Warum verstehst du das denn nicht?
Es ist ein Glück für euch, dass ihr weiter barfuß
Hier auf den Wiesen spielen könnt,
Während ich im Zentrum den Staub vom Zement einatmen muss.
Aber, der Tag wird kommen, an dem ich hierher zurückkehre
Und wieder unseren Freund, den Zug, pfeifen hören werde: "Wuu,wuu!"
Die Jahre vergingen, und acht sind lang
Und dieser Junge machte ganz schön Karriere
Aber er vergaß nie sein altes Zuhause.
Jetzt hatte er so viel Geld, dass er das Haus kaufen konnte.
Er kam zurück, aber er konnte seine Freunde von damals nicht mehr finden,
Nur Häuser über Häuser, Teer und Zement.
Da wo einst Gras war ist heute Stadt
Und dieses Haus im Grünen,
Wo ist es geblieben?
Ei, ei,
La la la... la la la la la...
Ey, ich weiß nicht, ich weiß nicht warum
Warum sie immer weiter Häuser bauen
Und nicht das Gras stehen lassen
Nicht das Gras stehen lassen
Nicht das Gras stehen lassen
Nicht das Gras stehen lassen
Ey nein, wenn wir so weiter machen
Wer weiß, wie wir zurechtkommen sollen
Wer weiß,
Wer weiß, wie wir zurechtkommen sollen...
d) Ähnlich wie bei der "Weltmusik" Hubert v. G.s zeigt sich hier eine sentimentalische, aber gar nicht nur passive Haltung. Sie dürfte - bei all ihrer Ambivalenz von Naivität und Aggressivität und Reflektiertheit und Durchsetzungskraft wie Durchsetzungsschwäche - eines der vielen und konträren Motive sein, die wir - auch bei den Grünen und Konservativen und anderswo - bejaht und bekämpft sehen.
Vale
Bonustrack:https://www.youtube.com/watch?v=wjWxm7m0otMhttps://www.youtube.com/watch?v=pbYpnYUt8uE