Danke Cometes, dies ist bisher die bislang plausibelste Erklärung für die Namensgebung, obwohl auch Phantasie dazu gehört, die "doppelhalbmondförmige Figur" als Kreuz zu identifizieren.
Daher, daß man ersteres für ein Kreuz ansieht, hat sie den Namen Kreuzotter erhalten.
Der Autor schwächt die Aussage durch kein "wohl" ab, so daß ich den Eindruck habe, er weiß es.
Das läßt nun vermuten, daß der Name kein alter, volkstümlicher ist, sondern von einer gelehrten Person vergeben und per Literatur verbreitet, denn die KO ist kein häufiges Tier, und auch nie häufig gewesen. Ich bin ihrer bisherig in der Natur noch nicht ansichtig geworden, obwohl ich zwei Plätze kenne, an denen sie vorkommt. (Feuersteinfelder bei Mukran, Relzower Moor) Sie soll auch sehr scheu sein, und bemerkt ankommende Personen schon über die Bodenschwingungen, bevor diese sie sehen. Der Name, - ich weiß nicht, ob Gesner ihn schon kannte - schätze ich, entstammt der Zeit, als man sich über die umgebende Natur ausserhalb des Micro-Macrokosmos-Schemas Gedanken machte. Sollte der Name älter sein, würde ich meine Theorie der Giftigkeit als Namens-Motivation vorziehen.
Der Name verdankt seine Verbreitung der gelehrten Propaganda über die Schulen, befeuert durch die Giftigkeit des Tierchens und der Griffigkeit des Namens. Vau-Otter ist nicht halb so eingängig, und das besser wahrnehm- und identifizierbare Zickzack-Band, ergäbe einen zu langen Namen. Derselben ist sie sicherlich zig mal häufiger Thema, als es wirklich zu gefährlichen Begegnungen kommt. Das gilt vermutlich auch für frühere Zeiten, an denen sie noch weiter verbreitet war. Das Wort hat Häufigkeitsklasse 18.
Anhang - Gessner hat weder Schlange, bei Otter nur Fischotter und Kreuzotter kennt er nicht. Jedenfalls nicht hier:
https://books.google.de/books?id=rf_blD ... en&f=false
Quaestor sum, quaerere quaerique possum ...