Duodenum

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Duodenum

Beitragvon sinemetu » Sa 16. Mai 2020, 22:20

Das Duodenum (zu Deutsch der Zwölffingerdarm) ist der erste kurze Abschnitt des Dünndarms. Er ist beim Menschen circa 30 cm lang, was etwa zwölf Fingerbreiten entspricht (daher der Name).


Also, das müssen schon außergewöhnlich dicke Wurstfinger sein, damit 12 von ihnen 30 cm ergeben. Was ist denum?

Ob die Erklärung eine ex eventu ist? Sie scheint mir so eine Art med. Volksetymologie zu sein.
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Re: Duodenum

Beitragvon marcus03 » So 17. Mai 2020, 04:53

sinemetu hat geschrieben:Er ist beim Menschen circa 30 cm lang, was etwa zwölf Fingerbreiten entspricht (daher der Name).


Duodenum - From its approximate length, this first part of the small intestine was called by the Greeks dodeka daktulon, meaning 12 fingers. It was translated into Arabic and ultimately emerged in Latin as duodenum in reference to its length.

https://www.dartmouth.edu/~humananatomy ... iscera.htm
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Re: Duodenum

Beitragvon sinemetu » So 17. Mai 2020, 06:16

Zwölffingerdarm = أو المناطق [aw almanatiq] - kann den Stamm, bzw. das Element nicht erkennen?

Ich bezweifle auch grundsätzlich die zwölf Finger. Sind die dodeka Daktyloi denn wenigstens philologisch gesichert? Die antiken Griechen waren noch kleiner als die heutigen, dementsprechend auch die Finger. Die Darmlänge aber nicht! 30/12 sind 2,5 - die Fingerbreite eines Giganten!
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Re: Duodenum

Beitragvon marcus03 » So 17. Mai 2020, 08:00

duodēnī, ae, a (duodecim), I) je zwölf, Caes. (b.G. 7, 36, 7, wo Gen. Plur. duodenûm), Cic. u.a. – II) zwölf (zusammen), Verg. u. Ov. – / Sing. duodēnus, zwölffach, labor Herculeus, Apul. met. 3, 19; u. der zwölfte, liber, Auct. argument. II. ad Stat. Theb. v. 12: bis duodena (pars), Manil. 4, 451.
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Re: Duodenum

Beitragvon Medicus domesticus » So 17. Mai 2020, 08:25

sinemetu hat geschrieben:Sind die dodeka Daktyloi denn wenigstens philologisch gesichert?

Gesichert ist es als δωδεκαδάκτυλος ἔκφυσις, prinzipiell von Herophilos von Chalkedon, einem antiken Anatom.
Im LSJ:
δωδεκαδάκτυλος , ον,
A.twelve fingers long or broad, Apollod.Poliorc.178.3; of twelve digits, of the apparent diameter of sun and moon, Cleom.2.3; δ. ἔκφυσις the duodenum, Herophil. ap.Gal.2.572, Ruf.Anat.42.
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Re: Duodenum

Beitragvon sinemetu » So 17. Mai 2020, 09:37

marcus03 hat geschrieben:duodēnī, ae, a (duodecim), ...

mir fällt ein, gebildet wohl wie sex, seni (6 Stück - Distributiva)

Ob die Klagelieder deshalb so heißen, weil sie dreifache Wiederholungen hatten?
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Re: Duodenum

Beitragvon marcus03 » So 17. Mai 2020, 09:51

Threnos (v. gr.), 1) Trauergesang bei Leichenbegängnissen u. Leichenmahlen, welcher mit der Flöte begleitet wurde; 2) überhaupt Klagelied; daher Threni, in der Vulgata die Klagelieder des Jeremias, s.d. 1). Davon Threnodie, 1) das Singen von Klageliedern; 2) Klagelied. Sänger solcher Lieder bei Leichenbestattungen hießen Threnŏdoi.

Also eine Latinisierung. Mit DREI hat das nichts zu tun.
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Re: Duodenum

Beitragvon sinemetu » So 17. Mai 2020, 10:58

marcus03 hat geschrieben:Also eine Latinisierung. Mit DREI hat das nichts zu tun.


war mir schon deutlich, und wenn die Anlehnung an Tränen die deutsche Sprache voraussetzt, so ist doch τρία (τρεις) nicht so weit vom lateinischen entfernt. Auch der Lautwandel von theta zu tau mag letztlich ein bedeutungstragender sein. Wenn man jemanden ruft, dann ein, zweimal, wenn man dreimal ruft muß schon richtig was los sein. (der Gerufene ist gestorben) Ich kuck = mal nach.
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