war warten

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war warten

Beitragvon sinemetu » Sa 23. Mai 2020, 11:14

Ich vermute assoziative Verwandtschaft zwischen den beiden Bedeutungen.

Als es nur zwei Jahreszeiten gab, - im Russischen zählt man statt der Jahre die Sommer (Сколько тебе лет?, Sommer = лето) - war War immer das was gerade nicht ist, und was man tat, das war das Warten. Das ist das dichotomische Denken, welches unsere Gegensatzworte transportieren, hell - dunkel, kalt - warm, trocken - naß, etc. etc. Im Talmud gibt es irgendwo die Stelle, wenn Du wissen willst, was war, schau über die linke Schulter, wenn Du wissen willst, was kommt, schau über die rechte Schulter. Das, was kommt und das, was war, ist dasselbe, aber unterschieden vom Jetzt. Ist man im Sommer, ist das, was kommt, und das, was war, der Winter. Ist man dagegen im Winter, ist das, was kommt, und das, was war, der Sommer. Daher sagt man zum bloßen Sein warten.

Wahrscheinlich gehört auch dt. wahren und engl. war (Krieg) hierher. Aber die Bedeutungen liegen vom Abend skizzierten ferner.


Ohne jetzt nachzusehen, ich vermute, eram, eras, erat war mal *[v]eram,*[v]eras, *[v]erat
Zuletzt geändert von sinemetu am Sa 23. Mai 2020, 12:07, insgesamt 2-mal geändert.
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Re: war warten

Beitragvon ille ego qui » Sa 23. Mai 2020, 11:45

Ohne jetzt nachzusehen, ich vermute, eram, eras, erat war mal *[v]eram,*[v]eras, *[v]erat


das solltest du allerdings nachsehen
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Re: war warten

Beitragvon sinemetu » Sa 23. Mai 2020, 12:00

ille ego qui hat geschrieben:das solltest du allerdings nachsehen

Ich darf aber auch mal was nicht Standhaltendes vermuten ..., weil ich ja nur vermute ... außerdem, es ist kein Infinitiv... wo soll ich es nachsehen?
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Re: war warten

Beitragvon ille ego qui » Sa 23. Mai 2020, 12:06

Ich darf aber auch mal was nicht Standhaltendes vermuten ...


Das machst du aber sehr oft. Das ist ein bisschen das Problem.
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Re: war warten

Beitragvon sinemetu » Sa 23. Mai 2020, 12:13

Wissenschaft ist nicht festhalten, was ist, sondern ahnen, was bald sein könnte. Wenn Wissenschaft die Fixation des Seienden wäre, gäbe es nichts Neues und keinen Wandel. Das Sein ist wirklich, und die Worte wirksam.
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Re: war warten

Beitragvon ille ego qui » Sa 23. Mai 2020, 12:36

Wissenschaft braucht aber auch ein bisschen Methode und das konsequente Nutzen verfügbarer Mittel. Sonst bleibt alles bare Spekulation und wird niemanden überzeugen. Keine seriöse Fachzeitschrift würde das dann drucken, und zu Recht.
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Re: war warten

Beitragvon sinemetu » Sa 23. Mai 2020, 12:51

Grundsätzlich hast Du recht, ...

ille ego qui hat geschrieben:Wissenschaft braucht aber auch ein bisschen Methode ...

nicht jeder ist strukturiert ...

ille ego qui hat geschrieben:und das konsequente Nutzen verfügbarer Mittel.

nicht jeder hat alles zur Verfügung ....

ille ego qui hat geschrieben:Sonst bleibt alles bare Spekulation und wird niemanden überzeugen.

Aristarch konnte auch niemanden vom Heliozentrismus überzeugen ...

ille ego qui hat geschrieben:Keine seriöse Fachzeitschrift würde das dann drucken, und zu Recht.

Das Wesentliche an einem Gedanken ist, daß er gedacht wurde, nicht das er gelesen wurde. Einmal gedacht, bleibt er virulent in der Noossphäre, und fällt einem anderen wieder ein. Gedanken sind durchaus aggressiv.
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Re: war warten

Beitragvon Medicus domesticus » Sa 23. Mai 2020, 13:09

Was du schreibst, hat mit seriöser Sprachwissenschaft nichts zu tun. Du spekulierst nur ohne wesentlichen Hintergrund. Wissenschaft braucht eine Art Grundgerüst, sie muß nachvollziehbar und wiederholbar sein. Was andere geschrieben haben, ist zu berücksichtigen. Wenn man nicht so vorgeht, wird alles als Spinnerei abgetan. Mit einem gewissen Recht.
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Re: war warten

Beitragvon medicus » Sa 23. Mai 2020, 13:46

Ich denke, wir werden bald ein Buch über "Furchtlose Wurzellehre" auf dem Markt finden. :klatsch:
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Re: war warten

Beitragvon marcus03 » Sa 23. Mai 2020, 13:56

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Re: war warten

Beitragvon medicus » Sa 23. Mai 2020, 14:16

Ob ihm dies gelingt?
versuchte in dieser Enzyklopädie, das gesamte weltliche und geistliche Wissen seiner Zeit zu vereinen
:roll:
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Re: war warten

Beitragvon sinemetu » Sa 23. Mai 2020, 15:13

medicus hat geschrieben: weltliche und geistliche Wissen

man müsste untersuchen, ob die Inhalte, die wir "glauben" und die, welche wir "wissen", an unterschiedlichen Orten gespeichert sind, oder sonst wie sortiert, wie unser Hirn etwa 10 weiße Dinge und 10 schwarze Dinge "kennt", also daß es 10 Dinge aufzählen kann, die mit "weiss" assoziiert werden, Schwan, Schimmel, etc. etc, und 10 Dinge, bei denen latent "schwarz" aktiviert wird, ob das die selbe Art von Markierung im Gehirn hat.
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Re: war warten

Beitragvon medicus » Sa 23. Mai 2020, 15:35

sinemetu hat geschrieben:10 weiße Dinge und 10 schwarze Dinge

das ist das Schwarz-Weiß- bzw. Entweder-Oder-Denken.
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Re: war warten

Beitragvon Zythophilus » Sa 23. Mai 2020, 18:02

Sind Warenhäuser in diesem Sinne ehemalige Häuser?
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Re: war warten

Beitragvon sinemetu » Sa 23. Mai 2020, 18:12

Zythophilus hat geschrieben:Sind Warenhäuser in diesem Sinne ehemalige Häuser?

Witze sind immer gut, aber mich dünkt Zythophilus, daß die Ware als Gut, zwar rhizologisch verwand sein mag, aber nicht in das Betrachtungsfeld gehört, was ich anschnitt, weil der Klang zwar derselbe, aber die latenten Assoziationen und Konnotationen dann doch ganz andre sind, dieweil Ware wohl in Richtung wahr tendiert. Nur Bares ist Wahres!

Ware f. ‘Handelsgut, für den Markt bestimmtes Produkt menschlicher Arbeitskraft’, mhd. war(e) (1290 erstmals in einem hd. Text belegt) gilt seiner Herkunft nach als nl. nd. Wort der Hanse. Mnd. mnl. wāre, nl. waar, aengl. waru, engl. ware, anord. schwed. vara ist etymologisch nicht sicher geklärt.
Quelle DWDS

Worte sind Kontaminationen dominanter und latenter Assoziationen deren Schlüssel der Klang ist.
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