κιγχάνω & τυγχάνω

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κιγχάνω & τυγχάνω

Beitragvon sinemetu » Sa 20. Jun 2020, 18:54

Hallo, es gibt die Formen:
1. κιγχάνω
2. τυγχάνω
von letzterem leitet sich Tyche ab. Die Bedeutungen sind so ziemlich gleich, etwa finden, treffen, zufällig treffen, u.s.w. u.s.f.

Würdet ihr das trotzdem die Formen für zwei getrennte Verba halten? Mir sind ki und ty nicht als Präfixe im Altgriechischen bekannt. Aber vielleicht irre ich mich. Sind die Stammformen auch parallel, oder vollkommen anders?
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Re: κιγχάνω & τυγχάνω

Beitragvon marcus03 » So 21. Jun 2020, 07:24

From the Proto-Indo-European root *dʰewgʰ-, from which also τεύχω (teúkhō, “produce”).
https://en.wiktionary.org/wiki/%CF%84%C ... #Etymology

κιχάνω
κιγχάνω (kinkhánō) – post-Homeric From Proto-Indo-European *ǵʰi-ǵʰn̥h₁-, redpulicated nasal-infix present of the root *ǵʰeh₁- (“to go, walk”).
https://lsj.gr/wiki/%CE%BA%CE%B9%CF%87% ... E%BD%CF%89

sinemetu hat geschrieben: oder vollkommen anders?

Ja.
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Re: κιγχάνω & τυγχάνω

Beitragvon sinemetu » So 21. Jun 2020, 19:04

Auf jeden Fall würde ich dazu vermuten, wenn die Stämme heterorhiz sind, daß wir da beobachten, wie zwei Stämme zusammenwachsen. Die Formen haben sich längst einander angenähert. Es ist allein Der Initialkonsonant der noch unterscheidet, aber nur noch klanglich, denn die Bedeutungen sind schon ineinandergeflossen. Sowas passiert, wenn auf bestimmte semantische Nischen beide Verba passen. Der vermengen sie sich dann zur Ununterscheidbarkeit.
Zuletzt geändert von sinemetu am Mo 22. Jun 2020, 06:57, insgesamt 1-mal geändert.
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Re: κιγχάνω & τυγχάνω

Beitragvon medicus » So 21. Jun 2020, 21:14

sinemetu hat geschrieben:daß wir da beobachten, wie zwei Stämme zusammenreißen.


Wie sieht das aus? Ich kenne nur den Ausdruck "sich zusammenreißen" oder dass die Soldaten beim Apell die Hacken zusammenreißen. :nixweiss:
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Re: κιγχάνω & τυγχάνω

Beitragvon sinemetu » Mo 22. Jun 2020, 06:57

medicus hat geschrieben:
sinemetu hat geschrieben:daß wir da beobachten, wie zwei Stämme zusammenreißen.


zusammenwachsen, oder sich zusammenschweißen wird es wohl gewesen sein, aber die Rechtschreibhilfe hat mal wieder gewirkt .....emendavi... :hail:
Zuletzt geändert von sinemetu am Mo 22. Jun 2020, 08:42, insgesamt 1-mal geändert.
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Re: κιγχάνω & τυγχάνω

Beitragvon marcus03 » Mo 22. Jun 2020, 08:37

Auf welcher rhizologischen Basis arbeitest du eigentlich? Wer sind deine wissenschaftlichen Ziehväter?

Was sind semantische Nischen? :?
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Re: κιγχάνω & τυγχάνω

Beitragvon sinemetu » Mo 22. Jun 2020, 08:56

marcus03 hat geschrieben:Auf welcher rhizologischen Basis arbeitest du eigentlich?

Die Wortwurzel ist ein philologisches Hilfskonstrukt. Sie hat keinerlei Wirkung. Sie ist von ähnlicher Art, wie der Regenbogen, den es auch nicht gibt. Die einzigen Dinge, die es in philologischer Hinsicht gibt, sind Zeichenketten und Engramme in unseren Hirnen, deren Natur weithin unbekannt. Aber es muß sie materiell geben, sonst wäre Erinnerung nicht möglich.

marcus03 hat geschrieben:Wer sind deine wissenschaftlichen Ziehväter?

Lass mal das "wissenschaftlich" weg! Unter diesem Titel wird zuviel Schindluder getrieben.

marcus03 hat geschrieben:Was sind semantische Nischen? :?

Ein typisches Ding ist eine semantische Nische, eine reale Gegebenheit, Tier Pflanze, Werkzeug, an der unter den Bedingungen des primitiven Lebens, daß heißt, sie tritt zum Menschen in näherer Beziehung, sei es durch Gebrauch, durch Vorkommen, etc. eine Bezeichnung kondensiert. Die erste semantische Nische des Menschen war wahrscheinlich seine "Mama", eine frühe sinnliche Erfahrung aus der realen Welt, an der sich praktischerweise eine Bezeichnung kondensiert hat.
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