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Beitragvon sinemetu » So 6. Sep 2020, 08:55

Wir reden ja über Sprache hier, daß ist unser großes Thema. Deswegen will ich Euch dies nicht vorenthalten:

https://www.danisch.de/blog/2020/09/05/ ... more-37835

Ich weiß nicht, wer zum ersten mal die adj.-Subst. Verbindung "soziales Konstrukt" bildete und benutzte, und irgendetwas damit Belegtes als nicht-existent diffamierte, wie man es heute mit dem sozialen Geschlecht tut. Richtig ist aber sicherlich, daß es soziale Konstrukte schon vor der Erfindung des Wortes gab. Die Nation im modernen Sinne ist eben auch so ein soziales Konstrukt, und gemacht wird sie von einer normierten Sprache. Insofern ist es folgerichtig, daß der Dekostruktivismus, oder sagen wir genauer, die Kräfte, die die Nation demonstrieren wollen, die Sprache an sich angreifen. Und dazu gehört primär auch die Schreibung. Ich bin gespannt, bin mir aber sicher, man wird es schaffen, auch, wenn es vllt länger dauert, als anfangs vermutet.
Akteure haben meistens das Bedürfnis, unsichtbar zu sein. Das war die große Crux des Feudalismus. Die Fürsten sind sichtbar, aber sie haben auch ihre Macht an unsichtbare Kräfte abgegeben. Diese Kräfte haben den Nationalismus als Bühne für sich geschaffen, es war ihr soziales Konstrukt.
Natürlich gehört das Beherrschen der Sprache zu den Grundtechniken der Machtausübung. Früher verbot man Bücher, heute macht man es so:
https://seidwalkwordpresscom.wordpress. ... /seidwalk/
Genauso, wie die Fürsten früher das Recht privatisiert hatten, so lagert man das Buchverbot in's Privatrecht aus. Bei der dominanten Stellung von Amazon ist das eine echte Behinderung. Das ganze klingt zu politisch, aber darum Solls es ja jetzt gar nicht gehen. Um den Nationalstaat zu schaffen, wurde sprachmäßig fast 300 Jahre vorgearbeitet. Ich höre jetzt die Einwürfe Blinder - ja, welche Organisation soll das denn gewesen sein - als ob es kein Mimikry und keinen Etikettenwechsel gäbe - und als ob die Unterwanderung der demokratischen Organisation durch die Kräfte, die früher den Kommunismus trugen - nicht offensichtlich.
Die Frage ist bezogen auf die Sprache - was ist die neue Zielvorstellung dieser Kräfte, und in Bezug auf das soziale Sein des Menschen. Ich vermute: Die Sklaverei! Sie wird natürlich selbstverständlich nicht so heißen. Der Maulkorb ist nicht umsonst das Symbol des verbotenen Mundes. Man möchte den Speichellecker- und Anscheißercharakter des durchschnittlichen Menschen ausbilden und vorantreiben und den Kreis der sozialen Bindung maximal verengen. Dazu gehört der Rückbau der Nationalsprachen, bzw. deren Tradition als "Geheimwissen". Die Entmündigung findet also doppelt statt, einmal in der Verengung und Dedifferenzierung des vormals differenten Wortschatzes in der "einfachen Sprache" und ein anderes mal in der Deskription und Piktualisierung öffentlicher Kommunikation. Dazu gehört die lokale und spirituelle Entwurzelung, die Dehistorisierung - sowie die akzelerierte Promiskuität der historischen Bevölkerungen. Das sind die wesentlichen Mechaniken des Globalismus. Man will ein pflanzenfressendes, stummes Lamm, ein perfektes Opfertier, dem man jederzeit die Kehle durchschneiden kann, ohne das es auch nur den Gedanken irgendeiner Art von Widerstand oder Eigenleben die Chance hätte zu hegen. Das scheint mir. Ein anderer Trend, der den geheimen Krieg gegen das Überkommene kennzeichnet, ist die Rückhaltung von Information und die Ausbreitung von Redundanz. Der Labercharakter des zu Sagenden wird immer mehr ausgeweitet und das Palavergeschehen regelrecht zelebriert. Man sehe sich Tagesschauen und Nachrichten der letzten 4 Jahrzehnte nacheinander an.
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sinemetu
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