harag <-> harang

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harag <-> harang

Beitragvon sinemetu » Mi 11. Nov 2020, 12:43

harag ist ung. der Zorn. Um zu vermeiden, daß jemand bei einer bestimmten Botschaft laut bzw. zornig wird, sagt man ne haragudj! (Man schreibt es übrigens so, weil das Verbum haragud-ni ist.) Rein lautlich wäre "ne haragúgy" angebracht.

Harang ist die Glocke. Die Glocke ist laut, man kann auch zornig läuten. Zornig ist bezogen zu laut. Auch die Leute sind laut. Um die Leute zusammenzuholen blockt man nicht, sondern läutet man, etwa zur Beerdigung, man glockt nicht! Als die Bevölkerung Europas noch zu 90 Prozent dörflich war, hat man das verstanden. Es kann natürlich auch sein, daß das heutige Zornig erst aus der Glocke hervorgegangen ist, allerdings ist harag kürzer als harang. Worte müssen dreimal wachsen, eh sie einmal gekürzt werden können.

Was ist nun in der ung. Geschichte passiert, daß die Glocke so nah am Zorn steht? Leider hab ich meine Bücher nicht hier vor Ort. Man muß sehen, welche Bedeutung älter und welche jünger ist. Jedoch ist eines deutlich, die Abspaltung oder Aufspaltung von harang (Glocke) und harag (Zorn) passierte unter der assoziativen Präsenz von Ton/Klang (hang). Es ist ja nur eine minimale Veränderung, diese Nasalierung, bei jedem Vokal möglich.

Was ist nun in der ung. Geschichte passiert, daß die Glocke zu nah am Zorn steht? Naja, engl. Bell ist auch nicht besser ... das machen die Hunde, wenn sie jagen, jemanden verbellen, also alle heranholen, die Jäger (Hunter)
Zuletzt geändert von sinemetu am Mi 11. Nov 2020, 13:15, insgesamt 2-mal geändert.
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