Meine Begleiterin hat auf ihrem Handy ein Software (App) installiert, die leitet uns deutsch in Orte, die wir nicht so kennen. Das Tragische ist, sie spricht deutsch, ist aber wohl ein Computer. Nun spricht sie auch die ungarischen Namen aus, aber eben mit deutschem Akzent. Wir, die wir beide Ungarisch bis zum Umfallen können, haben einen immensen Spaß daran, zu erraten, was sie so an Orts-, Straßen -, und sonstigen Einflechtungen, also ungarischem Wortgut so von sich gibt.
Die alte Königstadt Székesfehérvár [ˈseːkɛʃfɛheːrvaːr], dt. Stuhlweißenburg können ja Deutsche kaum richtig aussprechen. Der erste Bestandteil, Székes, das kriegen sie hin, weil unzählige deutsche Worte die Lautmuster haben, also erste ein langes e, dann ein kurzes; etwa in betet! Den zweiten Wortteil jedoch, mit dem fehér, der wird grundsätzlich féher [feːhɛr] gesprochen. Und das Interessante ist, sie sprechen es auch so weiter, wenn sie Ungarn es richtig aussprechen hören, weil sie es inzwischen falsch gehört haben. Der Grund ist aber: Es gibt im Deutschen einfach kein zweisilbiges Wort, wo das e in der zweiten Silbe lang ist. Und dieser Stadtname ist noch das allerharmloseste, sehr leicht zu erkennen. Es gibt nur mal eine Probe davon, wie sehr man in einer Sprache heimisch sein muß, um sie richtig zu prononcieren, äh pronuntiieren.