AGITPROPP-POPP. Intimidus deckt auf. (Parodie).

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Re: AGITPROPP-POPP. Intimidus deckt auf. (Parodie).

Beitragvon Willimox » Di 9. Feb 2021, 20:44

Nun ja, guckt man sich diesen Diskurs hier an, er scheint mir sehr emotional geführt und polemisch und spitz und quadratschädlig. Es gibt aber tatsächlich zwischen den Polen (feministisch gesteuerte Vorschriften, ai wai, „Sprechverbote“) und Hardcore-Demaskuliniserung in der Unilandschaft einen kaum zu übersehenden Mittelbereich, eine bemüht (sic!)wertungsfreie Genderlinguistik.

Dass es dabei zur Feststellung von Ungleichgewichten kommt, heißt nicht, dass man (sic) für sprachpolitische Maßnahmen agiert/agitiert. Dass das Beispiel mit dem Nachbarauto und der männlichen Wertkultur als Quellstrom allen Übels recht kurzschlüssig gebaut ist - „Nihil probat, qui nimium probat“
heißt nicht, dass beim Gendern einfach Blödsinn sein Narrenhaupt erhebt. Man vergleiche etwa das Dudenbüchlein "Richtig gendern".

Hier zur Erheiterung und mentalen Abrüstung Reklame - durchaus analysewürdig -aus der Reichsmark-Zeit, später dann mehr aus der Antike - "Pseudolus" vielleicht :

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Re: AGITPROPP-POPP. Intimidus deckt auf. (Parodie).

Beitragvon Veterinaria » Di 9. Feb 2021, 20:50

ClaudiaK hat geschrieben:Wir sollten verbal abrüsten.


ClaudiaK hat geschrieben:Veterinaria, auf dich könnte ich mich fast einlassen und nochmal Zusammenhänge nachforschen,
wenn nicht dieses anheischende victimblaming gegen die jungen Frauen wäre.
Statistisch gesehen fahren die SUVs alte Männer und Leute auf dem Lande.
Statistisch gesehen leisten Frauen die meiste unter- und unbezahlte Arbeit
und können sich ergo kaum SUVs leisten.


Ist denn das zweite Zitat verbal abgerüstet? Das geht eher wieder Richtung "Völler-Ausfall".
Du weisst ja, dass ich nicht in den Bergen wohne, sondern im - eben verbauten und zubetonierten - Mittelland. Und ich bin täglich auf der Strasse und sehe, was ich sehe: Jedes zweite, der BMW-, Mercedes- und Audi-Geländefahrzeuge wird von einer jungen oder jüngeren Frau gefahren (ich zähle eigentlich die Dreissigjährigen auch noch zu den "jungen" Frauen). Und nicht jede ist Sportreiterin und braucht so ein Fahrzeug, um einen Zweier-Anhänger zu ziehen. Einzig der Porsche Cayenne wird nach meinen Beobachtungen mehrheitlich von Männern gefahren.
Und willst Du etwa bestreiten, dass der ganze Modewahnsinn inklusive der kachektischen Models im Wesentlichen von Frauen betrieben wird? Und von Jüngeren eher als von Älteren?
Der letzte Satz des zweiten Zitates hat es mir besonders angetan:
Dass Frauen die meiste unbezahlte Arbeit im Rahmen der Familie leisten, ist unbestritten.
Dass sie allerdings immer noch die meiste unterbezahlte Arbeit leisten, da habe ich Zweifel. Ich sehe ja aus den Listen unseres Berufsverbandes, was eine TPA (tierärztliche Praxisassistentin) verdient: Im zehnten Berufsjahr mehr als ein Tierarzt oder eine Tierärztin in den ersten zwei Jahren nach dem Studium.
Und mit den Statistiken habe ich es wie Churchill ...
Lese ich Deinen ganzen Beitrag durch, inklusive Deiner gehässigen Angriffe auf Tiberis und Medicus domesticus, so denke ich, dass Du heute einen ganz schlechten Tag hattest.
Bei solchen Gelegenheiten kommt mir jeweils der Buchtitel "Männer sind anders. Frauen auch" in den Sinn; erschienen 1998, heute gedruckt in der 42. Auflage. Zwar habe ich das Buch nie gelesen, aber der Titel gefällt mir - weil es halt stimmt. Vielleicht solltest Du Dich auch daran gewöhnen.

ClaudiaK hat geschrieben:Eigentlich bin ich auch keine Feministin und Genderaktivistin


Die Botschaft hör ich wohl .....- aber Du machst es uns nicht einfach, dies zu glauben.

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Re: AGITPROPP-POPP. Intimidus deckt auf. (Parodie).

Beitragvon Medicus domesticus » Di 9. Feb 2021, 21:12

ClaudiaK hat geschrieben:Eigentlich bin ich auch keine Feministin und Genderaktivistin.
Wir sollten verbal abrüsten.
Vale

Naja, ClaudiaK, abgerüstet hast du nicht..eher auf-
Mir ist das auch ziemlich egal, weil ich weiß, dass viele Frauen anders denken. Wem bringt denn diese Konfrontationshaltung irgendetwas? Bei uns im Uniklinikum haben viele Frauen eine sehr gute Perspektive. Ich würde mich hüten, eine Frau abzuqualifizieren. Das tägliche Arbeiten zeigt die Qualität, egal ob man Mann oder Frau ist.
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Re: AGITPROPP-POPP. Intimidus deckt auf. (Parodie).

Beitragvon Willimox » Di 9. Feb 2021, 21:15

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Re: AGITPROPP-POPP. Intimidus deckt auf. (Parodie).

Beitragvon medicus » Di 9. Feb 2021, 21:38

SUV-STUDIE: DIESE MENSCHEN FAHREN SUV
Berufsgruppe Ø Anteil SUV
Landwirt/in 19,5 %
Pensionär/in (ehem. Beamte) 19,3 %
Freiberufler/in 17,3 %
Selbstständige/r 15,8 %
Rentner/in 14,2 %
Beamte/r & Richter/in auf Lebenszeit 13,2 %
Berufssoldat/in 12,7 %
Arbeiter/in öffentlicher Dienst 11,8 %
Angestellte/r öffentlicher Dienst 10,1 %
Beamte/r 10,0 %
Ø gesamt 9,6 %
Arbeiter/in 8,9 %
Angestellte/r 8,7 %
Hausmann/-frau 7,9 %
Soldat/in auf Zeit 5,8 %
z.Z. ohne Berufstätigkeit 4,8 %
Student/in 2,3 %
Auszubildende/r 1,2 %
https://www.autozeitung.de/suv-studie-1 ... den%20kann.
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Re: AGITPROPP-POPP. Intimidus deckt auf. (Parodie).

Beitragvon ClaudiaK » Di 9. Feb 2021, 21:40

Aber unterhaltsam ist das schon auch. :-D
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Re: AGITPROPP-POPP. Intimidus deckt auf. (Parodie).

Beitragvon Medicus domesticus » Di 9. Feb 2021, 21:47

Cool ist dann, wenn diese SUV‘ s bei uns im Winter in den Bergen steckenbleiben und die anderen locker vorbeifahren.., :-D
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Re: AGITPROPP-POPP. Intimidus deckt auf. (Parodie).

Beitragvon Willimox » Do 11. Feb 2021, 21:05

Hm, die hier angesprochene Linguistik der Genderbetrachtung hat bei allen Auswüchsen im Streit ihrer Anhänger mit ihren Feinden oder Opponenten viele feine Vertreter voller Witz und Intelligenz. Eine der Päpstinnen sei hier mit einem Text vorgestellt, der mir Spaß machte.

Kleiner Mann

Zum ersten Advent gab es ein Familientreffen bei meinen Geschwistern in Gütersloh. Außer Joey und mir waren die beiden Töchter meiner Schwester angereist, die eine aus München mit ihrer Tochter Lisa, 12 Jahre, die andere aus Lübeck mit ihrem Sohn Jonathan, 15 Monate. Zuletzt gesehen hatte ich ihn vor über einem halben Jahr; inzwischen toddelte er schon mutig durch die Gegend, setzte sich zwischendurch auf den Hosenboden, rappelte sich hoch und toddelte weiter, breitbeinig und mit seitlich ausgestreckten Armen wegen der Balance.

Ich ertappte mich dabei, dass ich ihn öfter mit »Na, kleiner Mann?« ansprach, worauf er mich anstrahlte und weitertoddelte. Wieder zu Hause, machte ich mir Gedanken über diese merkwürdige Anrede, die mir mehrfach rausgerutscht war. Hatte ich nicht in meiner Glosse »Das Hemdchen« (online) vor einiger Zeit gemäkelt: Ein Hemdchen macht die Frau zum Baby, zur Kindfrau. »Kindmann«? Gibt es nicht. Stattdessen haben wir den Sohnemann. »Tochterfrau?« Gibt es nicht. Die Lücken in unserem Wortschatz zeigen froh die Richtung an: Der Sohnemann soll sich schon als Hemdenmatz stark fühlen wie ein Mann, das Töchterchen aber soll am besten ewig Kind bleiben und noch als erwachsene Frau im »Hemdchen« ihre »atemberaubende Schönheit« zu Markte tragen. So weit die gängige feministische Interpretation dieser Lücke in unserem Wortschatz.

Es gibt aber auch noch eine andere Sicht der Dinge. Als Lisa noch klein war, waren wir natürlich hingerissen von ihr, und obwohl sie viel Ernst und Würde ausstrahlte, fiel es mir nicht ein, sie mit »Na, kleine Frau?« anzureden. Inzwischen dämmert es mir, weshalb wir da diese Barriere haben. Eine Frau ist einfach etwas völlig anderes als ein noch so würdevolles kleines Mädchen, Stichwort »Echte Frauen haben Kurven«. Ein ausgewachsener, glattrasierter Mann hingegen unterscheidet sich von einem »kleinen Mann« tatsächlich nur durch die Größe, mal rein optisch-gestaltmäßig gesehen.

Mit der Anrede »kleiner Mann« habe ich also nur der Ähnlichkeit zwischen erwachsenen Männern und kleinen Jungs Rechnung getragen. Zum Verwechseln ähnlich sind sie, wie auch die Rede vom »Kind im Manne« bezeugt. Das »Kind in der Frau« ist von grundsätzlich anderer Art, es flutscht alsbald heraus, während das »Kind im Manne« verharrt. Diese feministisch-linguistische Betrachtung hat mich wieder mit mir ausgesöhnt. Oder meinetwegen auch ausgetöchtert. November 2010

Luise F. Pusch: Die dominante Kuh. Neue Glossen. Wallstein Verlag 2013; S. 56f.

Die Glosse, welche von Pusch erwähnt wird. findet sich hier:

https://www.fembio.org/biographie.php/f ... -hemdchen/


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Beitragvon Willimox » Fr 12. Feb 2021, 10:27

Genus(s) mit Drive.
Ein Machotext.


An einem Sonntag nach Weihnachten fahren Sie vielleicht auf der A24 bei Sonnenaufgang auf dieser langen, leeren Autobahn-Geraden, die sich in Richtung Osten fräst. Wenn Sie mit dem richtigen Auto unterwegs sind - ich bin es mit einem Original Porsche 911, den mir meine Lieblingslektorin für zwei Tage geliehen hat - werden Sie vielleicht auch das Lenkrad fester umklammern, das Gaspedal betupfen, freudig surrt der Motor. Die grau-schwarze Straße unter und vor uns rollt sich aus. Sie begreift voll, wer da kommt.

So sind wir nicht länger nur ein Teil des Verkehrs oder eine weitere arme Seele, die sich in den Berufsverkehr verirrt hat. Wenn der Motor in der kühlen Luft bellt und wir an der Vergangenheit vorbeifahren, werden Sie vielleicht an den Geschmack der Freiheit erinnert, an Damals: Sie saßen in Ihrem ersten Auto, die offene Straße vor sich. Das Auto ist ein magisches Konstrukt, das uns schnell macht und ek-statisch. Alles im Sitzen. Magisch ist das.

Fahren wir dann in zwei Stunden zurück heimwärts, wir werden ein paar DVDs auf die Tischplatte legen und prüfen, welche wir am meisten mögen heute. Denken Sie an die Erinnerungen, die sich beim Genuss eines Spielfilmes speichern. Ärgern Sie sich nicht über die zusammengeschluderten Texte auf den Rückseiten der DVDs. Das sind dumme Waschzettel, oft unverständlich. Einfach Mist! Ahnungslos. Wer gestaltet solch einen Mist?

Natürlich kommt bei mir nur OmU (Originalversion mit Untertiteln) in Frage. Da bin ich hart wie Harvey Keitel. Oder sanft wie die Porsche-Ingenieure. Sie bauen Autos mit einer Seele, Autos im Dialog mit Enthusiasten. Filme, die uns mittreißen. Im Kino- Sessel. Oder zuhause.

Verdammt nochmal. Was ich da schreibe, kommt mir krass verplappert vor, sonst bin ich lakonisch. Aber gemach! Ich steige am Ufer eines Flusses aus dem Auto und sage: „Du kippst doch von einmal Reinpinkeln schon um?" Harvey Keitel lächelt!

Ich setze noch eins drauf und herrsche den Fluss an:
„Bleib stehen, wenn man mit dir redet.“

Die FeministInnen wenden sich ab.

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Re: AGITPROPP-POPP. Intimidus deckt auf. (Parodie).

Beitragvon Tiberis » Fr 12. Feb 2021, 15:44

Willimox hat geschrieben:Was ich da schreibe, kommt mir krass verplappert vor

Verfasser : Thrasyboulos ? :D
ego sum medio quem flumine cernis,
stringentem ripas et pinguia culta secantem,
caeruleus Thybris, caelo gratissimus amnis
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Re: AGITPROPP-POPP. Intimidus deckt auf. (Parodie).

Beitragvon Willimox » Fr 12. Feb 2021, 15:52

Tiberis hat geschrieben:
Willimox hat geschrieben:Was ich da schreibe, kommt mir krass verplappert vor

Verfasser : Thrasyboulos ? :D


Na klar doch!

Behagt nicht?

RollenProsa?

Verfasser und Ich-Figur haben große Ähnlichkeit im Sprachgebaren, sind gar identisch?

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