AGITPROPP-POPP. Intimidus deckt auf. (Parodie).

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Re: AGITPROPP-POPP. Intimidus deckt auf. (Parodie).

Beitragvon Willimox » Mo 8. Feb 2021, 10:03

Die zitierte Passage aus

Kotthoff, Helga; Nübling, Damaris:
Genderlinguistik. Eine Einführung in Sprache, Gespräch und Geschlecht.
Tübingen:Narr Francke Attempto Verlag 2019


zum Unterstrich bringt eine Darstellung/Skizze des Problem-Feldes, dann eine recht explizite Kritik ohne Demütigungsgestik.

Zur eher hoffnungsvollen Rezeption - so scheint mir - führt das Fazit der zwei Autorinnen. Immerhin von einem Buch, das in die Genderforschung einführt und Grundlage von Seminaren ist. Ein sehr gutes Buch für diese Zwecke. Ich rücke dieses kritische Fazit hier noch einmal ein: Unijargon, aber akzeptabel scheint mir.

Dieser Diskurs zeichnet sich durch ein hohes Maß an Polarisierung und Unterstellungen gegenüber Andersdenkenden aus. So zitiert die AG Feministisch Sprachhandeln (2014/ 15): „Die anmaßende Idee, alle könnten einem, und nur einem Geschlecht zugeteilt werden, ist an Irrsinn nicht zu überbieten! Die Annahme, es gäbe nur zwei Geschlechter, ist absurd und aberwitzig zugleich“ (53).

Ängsal (2011) und andere geben zu bedenken, dass nicht viele Menschen diesen ideologisch-akademischen Diskurs nachvollziehen können, somit die Schreibbesonderheiten nicht zu deuten geschweige denn selbst zu praktizieren wüssten. Sie schließen die meisten aus und führen „eher zu Unverständlichkeit und Leseverdruss“ (Pusch 2014, 62).

Kotthoff (2017b) geht noch einen Schritt weiter, indem sie darin primär die Herstellung von Gruppenzugehörigkeit sieht, diese Schreibpraxen seien „Gruppenindexe“: Ein UnterstrichUnterstrich stellt keine Referenz her, wohl aber einen Bezug zum Wissen einer Diskursgemeinschaft, die sich mit Heteronormativität kritisch auseinandersetzt. […] Der Sinn liegt in einer Identitätspolitik der Schreibenden selbst (91). Textpraktiken verweisen auf ihre Produzent( inn) en und inszenieren deren Identitäten und Zugehörigkeiten (104).


Valete

p.s.

Für Interessierte: Angenehm unaufgeregt ist dieser Aufsatz von Gisela Zifonun zum Gendern-Phänomen. Er scheint in den einschlägigen Seminaren recht bekannt zu sein. Das zeigt ein kurzer Blick in Vorlesungsverzeichnisse des Jahres 2020.

Selbst wenn es jemals eine Empfehlung für den Gebrauch dieser Konstrukte durch
den Rat für Rechtschreibung geben sollte, so wird sich diese nur an diejenigen richten, die gendern wollen.
Eine Pflicht zur „Unterwerfung“ wird es nicht geben.
Auch dies ist eine demokratische Selbstverständlichkeit. Aufgeregtes Gerede von Sprachzensur und Manipulation ist fehl am Platze. Das gilt jedenfalls aus meiner eher kontemplativen Perspektive einer Person im beruflichen Ruhestand. Allerdings werden hier, soscheint es, gerade im universitären Milieu, Kämpfe unterschiedlicher Fraktionen der Bildungseliten auf z. T. auch undemokratische Weise ausgetragen. Da geht es nicht in erster Linie um die Sache, sondern umdas Ringen um (Deutungs-)Macht. Dabei ist die großeMehrheit von Menschen nicht im Blick, für die lebensweltlich andere Fragen drängender sind als die nach‚sprachlicher Gewalt‘ oder ‚Geschlechterkonstruktion‘oder auch die nach der ,Bewahrung der deutschenSprache‘.

https://ids-pub.bsz-bw.de/frontdoor/del ... t_2018.pdf
(aufschlussreich S. 50-54)


p.p.s.
kleiner Test zum Sexismus-Gender-Phänomen in Jokes - weit weg von Binnen-Is und ähnlichem:

Sie war bei der neuen Gynäkologin und schwärmt ihrem Ehemann vor:
„Das ist eine sehr patente und sympathische Frau. Sie hat mir gesagt, ich hätte ja eine Haut wie eine Dreißigjährige.“
Er daraufhin: „Und was hat sie über Deinen fünfzigjährigen Arsch gesagt?“
Sie: „Ach. Über Dich haben wir gar nicht gesprochen.“

Der Mensch denkt, die Menschin (Gott) lenkt.

Gibt es beim Hören dieser Witze markant unterschiedliche Wirkungsintensität je nach Geschlecht, Bildungsgrad . ..?
Was ist halbwegs plausibel?
Zuletzt geändert von Willimox am Mo 8. Feb 2021, 14:36, insgesamt 1-mal geändert.
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Re: AGITPROPP-POPP. Intimidus deckt auf. (Parodie).

Beitragvon Tiberis » Mo 8. Feb 2021, 14:22

Willimox hat geschrieben:Gibt es beim Hören dieses Witzes markant unterschiedliche Wirkungsintensität je nach Geschlecht, Bildungsgrad . ..?
Was ist halbwegs plausibel?

Klingt wie ein Thema einer Seminararbeit in diesen "einschlägigen Seminaren".
Übrigens: was diese sogenannte "AG Feministisch Sprachhandeln" da an gemeingefährlichem Schwachsinn und Widerwärtigkeiten absondert, ist m.E. nicht wert, auch nur in Ansätzen diskutiert zu werden.
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Re: AGITPROPP-POPP. Intimidus deckt auf. (Parodie).

Beitragvon Willimox » Mo 8. Feb 2021, 14:44

Jou, so ist es.

Solche Seminare sind tölpeldummdreistsubversivödepeinigend.

Aber jetzt ernsthaft:
Komik und Sprache und Rezeption scheint mir ein richtig gutes Thema zu sein.
Zuletzt geändert von Willimox am Mo 8. Feb 2021, 15:17, insgesamt 1-mal geändert.
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Re: AGITPROPP-POPP. Intimidus deckt auf. (Parodie).

Beitragvon ClaudiaK » Mo 8. Feb 2021, 15:07

Es geht beim Gendern nicht nur um die Schreibweise.
Es geht darum, Klischees nicht weiter zu transportieren.

(1) Wenn im Forum marcus03 z.B. schreibt :
Sie gönnt ihm nicht die Luft zum atmen,
dann entspricht das in keinster Weise der realen Kriminalstatistik,
transportiert aber ein Klischee, nämlich dass alle Frauen wie Xanthippe sind.

(2) Wenn marcus03 z.B. schreibt:
Der Nachbar gönnt ihm nicht das Auto,
dann transportiert er implizit den harten Wettbewerb um Statussymbole unter Männern, was die Triebkräfte des Wirschaftsmantras vom ewigen und maßlosen Wachstum unterstützt und die Männer untereinander zu ständigem Prahlen zwingt.

(Veterinaria hat gerade erst die Verschwendung von Ressourcen moniert. Am Beispiel 2 sieht man schön den Zusammenhang zwischen unbedachtem männlichen Sprechen und globalem Raubbau.)

Mögen es bei marcus03 private Zusammenhänge sein, doch sobald er sie in ein Forum stellt, werden sie zu exempla. Und als solche entfalten sie eine Wirkung. Sie bestätigen und festigen Meinungen und bewirken in der Folge Wiederholungen von unguten Handlungen. Diesen Mechanismus will (neben anderen Instanzen) das Gendern unterbrechen oder doch zum Überdenken anregen.


Und wie der Uni-Text schreibt: Gendern ist eine Form sich selber einzuordnen.
Ich schlage vor, wir lassen die Menschen, denen das ein Bedürfnis ist, einfach sich zuordnen und konzentriert uns auf das, was sie inhaltlich mitteilen. Denn Mystica hatte ein Buch vorgestellt.
Gönnen wir uns gegenseitig unsere kleinen Spracheigenheiten.
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Re: AGITPROPP-POPP. Intimidus deckt auf. (Parodie).

Beitragvon Willimox » Mo 8. Feb 2021, 16:16

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Re: AGITPROPP-POPP. Intimidus deckt auf. (Parodie).

Beitragvon Tiberis » Mo 8. Feb 2021, 17:28

ClaudiaK hat geschrieben:Der Nachbar gönnt ihm nicht das Auto,
dann transportiert er implizit den harten Wettbewerb um Statussymbole unter Männern, was die Triebkräfte des Wirschaftsmantras vom ewigen und maßlosen Wachstum unterstützt und die Männer untereinander zu ständigem Prahlen zwingt.
(an diesem Beispiel) sieht man schön den Zusammenhang zwischen unbedachtem männlichen Sprechen und globalem Raubbau.)

:? :hairy:
wie krank muss man eigentlich sein, um solche Zusammenhänge zu konstruieren?
Wird jetzt von der Genderinquisition schon jede Aussage inkriminiert, der böswillig unterstellt werden könnte, ideologisch unerwünschte "Klischees" zu "transportieren" ?
Wenn der Nachbar mir mein Auto nicht gönnt - um bei diesem Beispiel zu bleiben -,dann ist wohl die naheliegendste Ursache in seinem Charakter zu finden, nämlich dass er schlicht ein Neidhammel ist, der mir genauso wenig mein Einkommen oder meine Frau gönnen würde. Ebenso könnte man annehmen, dass der Nachbar ein rabiatgrüner Autohasser ist, der nicht nur mir, sondern auch allen anderen ihr Auto missgönnt.
Aber nein, die genderstalinistische Sprachpolizei sucht sich gezielt jene "Interpretationsmöglichkeit" heraus, die ihr ideologisch in den Kram passt, mag sie auch noch so absurd sein.
Und wir erstarren angesichts dieses Totalangriffes auf die Redefreiheit wie die Kaninchen vor der Schlange , statt diesem Wahnsinn entschieden entgegen zu treten.
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Re: AGITPROPP-POPP. Intimidus deckt auf. (Parodie).

Beitragvon Medicus domesticus » Mo 8. Feb 2021, 17:43

Und dafür und solche Forschungen wird Geld ausgegeben… :hairy:
Andere langjährige Studiengänge kämpfen ums Überleben oder werden als „exotische“ Studiengänge aufgelöst…
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Re: AGITPROPP-POPP. Intimidus deckt auf. (Parodie).

Beitragvon ClaudiaK » Mo 8. Feb 2021, 18:21

Von einer Genderinquisition weiß ich nichts, es sei denn, Tiberis, du glaubst an Verschwörungtheorien. Ich analysiere.

Das zweite Beispiel hat übrigens mit den Frauen wenig zu tun. Es hat etwas mit Gender zu tun.
Es hat damit zu tun, dass auch Männer einem Geschlecht zu gehörig sind und
als solche bestimmten Rollenerwartungen und Männlichkeitsbildern unterliegen.

Das merken sie meistens nicht und hinterfragen diese Bilder und Klischees auch nicht,
solange sie das schönere Auto und die schärfere Frau haben. Ist jemand auf der Siegerseite, grübelt er selbstverständlich nicht darüber nach, warum andere unglücklich sind.
Sollte jemand sich aber auf der Looserseite wiederfinden, dann kann er sich dem Unglück schlicht dadurch entziehen indem er die Bilder hinterfragt, seinen Neid hinterfragt, seinen Hass.

Denn der Charakter ist nur zu 50 Prozent eine Sache der Gene, der Rest ist den Umständen, der Erziehung, den Rollenerwartungen geschuldet. Da niemand an den Genen etwas ändern kann, setzt die Forschung die Hebel an den anderen 50 Prozent an. Es bleibt ein Angebot der Genderforschung an Frauen wie Männer und alle andere.

Und medicus domesticus, willst du wirklich all jenen Unglücklichen, die über die Erklärungen der Genderforschungen ein kleines Glück im Verstehen finden, dieses kleine Glück in ihrem Schattenplätzchen missgönnen und dort die Forschungsgelder streichen?
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Re: AGITPROPP-POPP. Intimidus deckt auf. (Parodie).

Beitragvon Veterinaria » Mo 8. Feb 2021, 19:02

Medicus domesticus hat geschrieben:Und dafür und solche Forschungen wird Geld ausgegeben…


Salve Medicus domesticus,

da gebe ich Dir absolut recht. Und zwar ist es nicht einfach nur "Geld", das der Staat irgendwo "gefunden" hat, sondern es sind Steuergelder, die er bei uns eingezogen hat!

ClaudiaK hat geschrieben:(2) Wenn marcus03 z.B. schreibt:
Der Nachbar gönnt ihm nicht das Auto,
dann transportiert er implizit den harten Wettbewerb um Statussymbole unter Männern, was die Triebkräfte des Wirtschaftsmantras vom ewigen und maßlosen Wachstum unterstützt und die Männer untereinander zu ständigem Prahlen zwingt.


Ich habe diesen Text von Marcus 03 nicht gesehen, glaube aber nicht, dass die Statussymbol-Spirale nur von den Männern angetrieben wird. Die dicksten SUWs werden bei uns von jungen Frauen gefahren - worüber ich mich immer wieder wundere, weil die Frauen ja angeblich bei uns sooo viel weniger Lohn erhalten! Und Frauen, vor allem junge, treiben andere solche Spiralen dann doch auch emsig, aber ohne Nachhaltigkeit an: Die Bekleidungsspirale.

Wo ich Dir absolut zustimme, ClaudiaK, ist, dass es keine Verbesserung der Umwelt geben wird, wenn der
Wachstumswahn, wie er nach dem 2. WK eingesetzt hat, nicht eingedämmt werden kann. Aber das ist keine Genderfrage, sondern der Einsicht und der Übersicht über die wirtschaftlichen Zusammenhänge. Und die sind heutzutage, wie die Corona-Krise zeigt, ziemlich kompliziert - der Teufel steckt im Detail.
Wenn die Chinesen husten, gibt das bei uns auch spürbare Erschütterungen.
Apropos China: Es ist nicht anzunehmen, dass Xi Jinping von solchen Genderfragen geplagt wird. Er geht ja auch mit grösseren Minderheiten als es die Transgender sind, unzimperlich um.
Aber darüber solltet ihr, die jungen Eliten, euch auch einmal ein paar Gedanken machen: Ihr steht in direktem Wettbewerb mit den jungen chinesischen Eliten! Und die sind überzeugt, das hat man bei Corona-Filmreportagen sehen können, dass sie einem überlegenen Gesellschaftssystem angehören. Und sind bereit, dies auch in andere Länder (siehe afrikanischen Kontinent) zu "exportieren".
Kaufen bei uns Schlüsselbetriebe und schreiben dann die Anordnungen an die heimische Belegschaft gendergerecht, mit Sternchen etc.? Kaum.

ClaudiaK hat geschrieben:Ich schlage vor, wir lassen die Menschen, denen das ein Bedürfnis ist, einfach sich zuordnen und konzentriert uns auf das, was sie inhaltlich mitteilen.


Das ist gut und recht. Aber es sollte nicht dazuführen, dass eine marginale Minderheit versucht, der grossen Mehrheit diese Genderitis (bei medizinischen Begriffen, die auf -itis enden, handelt es sich um akute Prozesse) auf das Auge zu drücken.

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Re: AGITPROPP-POPP. Intimidus deckt auf. (Parodie).

Beitragvon Medicus domesticus » Mo 8. Feb 2021, 19:58

Du wirst mir als Mediziner zugestehen,ClaudiaK, dass ich viele Menschen und auch Frauen kenne. Gerade in der Medizin ist der Frauenanteil sehr hoch. Nur: Es gibt kaum jemanden, die diesen Genderismus teilt, nicht mal die engagiertesten Frauen…Für die meisten ist es Unsinn!
Unsere oberste Chefin ist als Professorin auch eine Frau.
Bei uns zählt Qualität und effiziente Arbeit. Ob Mann oder Frau ist da egal.
Zuletzt geändert von Medicus domesticus am Mo 8. Feb 2021, 20:16, insgesamt 1-mal geändert.
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Re: AGITPROPP-POPP. Intimidus deckt auf. (Parodie).

Beitragvon consus » Mo 8. Feb 2021, 20:15

Tiberis hat geschrieben:...Übrigens: was diese sogenannte "AG Feministisch Sprachhandeln" da an gemeingefährlichem Schwachsinn und Widerwärtigkeiten absondert, ist m.E. nicht wert, auch nur in Ansätzen diskutiert zu werden.
Sehr gut formuliert, bester Tiberis! Mein einziger Einwand: Ich halte den Zusatz "m.E." für überflüssig.
Tiberis hat geschrieben:wie krank muss man eigentlich sein, um solche Zusammenhänge zu konstruieren?
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Worte, die wiederum meine volle Zustimmung finden, weil sie auch mir aus der Seele gesprochen sind. Treten wir für die Freiheit der Rede ein! „Sentire quae velis et quae sentias dicere licet“ (Tac. hist. 1, 1). Widerstehen wir allen einseitig ideologisch denkenden Funktionären der neuen Form des „Newspeak“ („1984“), jetzt wohl „Genderspeak“ zu nennen*. Wer „genderspeak“ sprechen möchte - chacun à son goût – soll es meinetwegen tun, nur hüte er sich, andere zu seiner Sicht der Dinge zu zwingen und Kritik an seinem Standpunkt nicht zuzulassen.
Medicus domesticus hat geschrieben:... Es gibt kaum jemanden, die diesen Genderismus teilt, nicht mal die engagiertesten Frauen…Für die meisten ist es Unsinn! ...
Habe ähnliche Erfahrung, optime Medice. Auch die Frauen in meiner Umgebung vertreten diese Ansicht. Sie sind der Auffassung, dass sie solche Spielereien nicht mitmachen müssen, um ihre Rechte als Frau einzufordern. Sie sind so sebstbewusst, dass sie das nicht nötig haben.
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* Am Rande: Meinen ganz persönlichen (und somit leider wenig effektiven) Widerstand zeige ich dadurch, dass ich keinen neuen Duden mehr kaufe. Die 27. Aufl. ist für mich die letzte.
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Re: AGITPROPP-POPP. Intimidus deckt auf. (Parodie).

Beitragvon Medicus domesticus » Mo 8. Feb 2021, 20:37

* Am Rande: Meinen ganz persönlichen (und somit leider wenig effektiven) Widerstand zeige ich dadurch, dass ich keinen neuen Duden mehr kaufe. Die 27. Aufl. ist für mich die letzte.

Find ich nicht schlecht, conse!
Sternchen, Binnen -I ist mir auch zu anstrengend.. Mit den neuen Rechtschreibregeln damals bin ich heute noch auf Kriegsfuß. Meine Tochter macht mich heute noch aufmerksam.. :)
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Re: AGITPROPP-POPP. Intimidus deckt auf. (Parodie).

Beitragvon ClaudiaK » Di 9. Feb 2021, 18:25

Ich konstatiere ein männerbündnerisches verbales Schulterklopfen.
Gehen wir die Argumente durch :

Veterinaria, auf dich könnte ich mich fast einlassen und nochmal Zusammenhänge nachforschen,
wenn nicht dieses anheischende victimblaming gegen die jungen Frauen wäre.
Statistisch gesehen fahren die SUVs alte Männer und Leute auf dem Lande.
Statistisch gesehen leisten Frauen die meiste unter- und unbezahlte Arbeit
und können sich ergo kaum SUVs leisten.

Für alle Mitlesenden:
Die Argumente von Tiberis sind strikte Abwehr und Pathologisierung der Gegenargumente.
Da Tiberis aber durch seine herausragend gestalteten Sprachkunstwerke beeindruckt, bin ich bereit, zu glauben, dass das Gendern seinen Sinn für Schönheit verletzt und aus ihm der gequälte Poet spricht.

Consus, der Mann, der Tiberis und seine Strategie versteht und unanime als claqueur nur Lautsprecher und Verstärker spielt. Er hat eben doch den kleineren Turm.

Und das allerkleinste Türmchen, das hat medicus domesticus,
der sich anmaßt zu entscheiden, wem Steuergelder überflüssigerweise zugewiesen werden,
der sich patriarchalisch anmaßt zu wissen, was die Frauen in seiner Umgebung denken
und sich anmaßt zu wissen, dass diese als seine familiales ganz sicher seiner Meinung sind.
(siehst du etwa Tiberis irgendwelche Tibertrices zur Stütze anführen?)
m.d., dessen träge Ausrede, die zu große Anstrengung ist,
und der sich des als captatio sympathiae seines Töchterchens bedient wie andere putziger Hunde!

Tiberis, sollen das in diesem Forum deine maßgeblichen Bewunderer bleiben?
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Re: AGITPROPP-POPP. Intimidus deckt auf. (Parodie).

Beitragvon Medicus domesticus » Di 9. Feb 2021, 18:42

Hast du mal wieder einen verbalen Rundumschlag durchgeführt, ClaudiaK?
Liest du deine Statements eigentlich nochmal durch?
Witzig ist, dass kaum eine Frau in meiner Arbeitsumgebung und Kolleginnen diesen aufgebauschten Genderismus teilen. Sollte dir das nicht zu Denken geben?
Übrigens Patriarch bin ich keiner. Nur zu deiner Information…
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Re: AGITPROPP-POPP. Intimidus deckt auf. (Parodie).

Beitragvon ClaudiaK » Di 9. Feb 2021, 18:45

Eigentlich bin ich auch keine Feministin und Genderaktivistin.
Wir sollten verbal abrüsten.
Vale
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