Mal wieder ein lateinisches Wörterbuch ...

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Re: Mal wieder ein lateinisches Wörterbuch ...

Beitragvon RM » Fr 8. Okt 2010, 02:11

Aber dem Cato, dem glaubst Du schon, oder? :wink:

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Re: Mal wieder ein lateinisches Wörterbuch ...

Beitragvon ille ego qui » Fr 8. Okt 2010, 16:54

doch, doch, dem schon ;-)
Ille ego, qui quondam gracili modulatus avena
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Re: Mal wieder ein lateinisches Wörterbuch ...

Beitragvon Laptop » Sa 9. Okt 2010, 00:21

ille ego qui hat geschrieben:ich glaub's euch. dennoch scheinen mir nachgeborene wie comenius für belege nicht optimal geeignet
Comenius ist ein Beleg für das Verständnis SEINER Zeit. Latein hört nicht mit Cicero auf.
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Re: Mal wieder ein lateinisches Wörterbuch ...

Beitragvon ille ego qui » Sa 9. Okt 2010, 17:21

wenn das so ist, erfinde ich jetzt meine ganz eigenen wörter. latein geht ja auch bei mir weiter :-P
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Re: Mal wieder ein lateinisches Wörterbuch ...

Beitragvon ille ego qui » Sa 9. Okt 2010, 17:22

p.s.: comenius wird sein latein auch immer wieder an den alten überprüft haben. davon gehe ich zumindest aus ;-)
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Re: Mal wieder ein lateinisches Wörterbuch ...

Beitragvon Laptop » So 10. Okt 2010, 00:20

Zur Beurteilung der Qualität des Comenius und seiner Zeit: Das Latein der Renaissance, des Barock und danach war – nach dem dunklen Zeitalter – wieder an strenge Regeln gebunden, wobei nicht alle ein so reines, an der Antiker orientiertes Latein verfaßten wie Erasmus, der als herausragender Autor dieser Zeit genannt werden muß. In Comenius’ Latein floßen auch Ecclesiastizismen ein (hypostasis), teils Neubildungen (harpagium), teils einige Hyperkorrekturen, wo Comenius Vokabeln altgriechischer machte als nötig (lacryma, coelus). Da müßte man mal eine eigene Abhandlung draus machen, insbesondere zu dem Nebeneinander der Schreibungen mit oe, ae, e. Es gibt auch ein paar “Ungereimtheiten” bei ihm, die ich mir nicht erklären kann, aber im großen und ganzen ist sein Latein von hoher Tiefenkenntnis und von hoher Qualität, aber progressiver als Erasmus. Er wollte wohl bisweilen neue grammatikalische und lexikalische Wege begehen, die nicht immer so übernommen wurden, und so heute wie Sackgassen erscheinen mögen.
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Re: Mal wieder ein lateinisches Wörterbuch ...

Beitragvon RM » So 10. Okt 2010, 12:15

Eigentlich bewundere ich die Lateiner des "dunklen Zeitalters" viel mehr, da sie trotz der spärlichen Hilfsmittel, die Ihnen zur Verfügung standen, ein z.T. hervorragendes Latein schrieben und wohl auch sprachen und sie das Latein auch als Kommunikationsmittel besonders im internationalen Kontext schätzten. Der Humanismus hat in meinen Augen mit seiner teilweise ideologischen Rückwärtsgewandtheit der lateinischen Sprache nicht immer Gutes getan, da das Lateinische dadurch zu einer ziemlich elitären Angelegenheit zu werden drohte, was ihm später enorm geschadet hat. Wie dem auch sei, Comenius ist meiner Meinung nach ganz in Ordnung. Wörter wie "lacryma" wurden auch im Mittelalter z.T. schon so geschrieben. Das Vokabular des Comenius ist auf jeden Fall sehr wertvoll und durchaus ernst zu nehmen, auch wenn man bei einigen Dingen im Zweifelsfall ganz im Sinne der Humanisten den klassischen Begriffen den Vorrang einräumt, sofern vorhanden.

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