Uralte Bibelhandschrift

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Uralte Bibelhandschrift

Beitragvon RM » So 1. Jul 2012, 20:46

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Re: Uralte Bibelhandschrift

Beitragvon Zythophilus » So 1. Jul 2012, 23:38

Beide Berichte bieten nur ein paar wilde Spekulationen. http://de.wikipedia.org/wiki/Barnabasevangelium
Sollte es das erwähnte Barnabasevangelium in der bisher bekannten Form sein, dann kann das 5. Jh. als Entstehungsjahr nicht stimmen. Selbst wenn es ein Produkt der Spätantike ist, ist die Bezeichnung "Bibel" unpassend, da das Barnabasevangelium nie ein Teil der kanonischen Schriften war.
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Re: Uralte Bibelhandschrift

Beitragvon RM » Mo 2. Jul 2012, 07:08

Kanntet ihr alle diese Nachricht denn schon? Wisst ihr was Neues?

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Re: Uralte Bibelhandschrift

Beitragvon Zythophilus » Mo 2. Jul 2012, 11:30

Mir war dieser Fund unbekannt. In den Medien wurde ihm wohl nicht sehr viel Raum gewidmet.
Selbst wenn das im Decretum Gelasianum erwähnte Evangelium nomine Barnabae hier vor uns liegt - was natürlich eine Sensation wäre - und es sich nicht um die bekannte ma. Fälschung handelt, wäre keineswegs "das Christentum in seinen Grundfesten erschüttert", wie hier http://www.bz-berlin.de/aktuell/welt/sp ... 66948.html zu lesen ist. Diese Schrift gehört ja wie zahlreiche andere dort genannte nicht zu den heiligen Schriften, weil vermutlich eine Irrlehre vertreten wird. Niemand wird gezwungen die Lehre der Kirche zu Tod und Auferstehung Jesu zu glauben, aber eine schon im 5. Jh. verworfene Schrift, die wie viele andere auch eine andere Meinung vertritt, ändert daran nichts.
Zuletzt geändert von Zythophilus am Sa 7. Jul 2012, 16:01, insgesamt 1-mal geändert.
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Re: Uralte Bibelhandschrift

Beitragvon Zythophilus » Sa 7. Jul 2012, 16:14

Die Geschichte hat tatsächlich etwas von einem Dan-Brown-Roman an sich. Arbeitstitel "Barnabas-Code". Istanbul bietet sich als Schauplatz an, zwielichtige Opus-Dei-Agenten, die versuchen in den Besitz des Buches zu kommen, bringen Mitwisser um, eine rätselhafte Vergiftung entpuppt sich als die Folge eines vergammelten Döners ...
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Re: Uralte Bibelhandschrift

Beitragvon RM » Sa 7. Jul 2012, 21:49

Zytophile,
ich hoffe, Du bekommst das Manuskript bald fertig!

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Re: Uralte Bibelhandschrift

Beitragvon Brakbekl » Fr 20. Jul 2012, 09:54

Longipes hat geschrieben:
Zythophilus hat geschrieben:... wäre keineswegs "das Christentum in seinen Grundfesten erschüttert" ...

Diese Floskel hat sich seit Dan Brown im Zusammenhang mit alten hebräischen Dokumenten einfach festgesetzt.



Es gibt eben viele, die wirklich denken, das "Christentum" oder "der Glaube" beruhe einzig auf der Autorität gewisser in historischen Dokumenten von historischen Personen getätigten Aussagen, und man könne beides, indem man "Irrtum", "Trugschluß" und "Unwissen" nachweise, im Namen von "Wissenschaft" und "Wahrheit" diskreditieren und zum Verschwinden bringen. Oh Gott, diese Naivität der Materialisten, die Weltfremdheit und Blindheit bezüglich der in der Welt herrschenden Kräfte.
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Re: Uralte Bibelhandschrift

Beitragvon Laptop » Fr 20. Jul 2012, 15:56

Die Bibel hat wie jede Geschichte vier Seiten: ihre Seite, deine Seite, die Wahrheit, und das, was wirklich passiert ist. :D
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Re: Uralte Bibelhandschrift

Beitragvon Zythophilus » So 29. Jul 2012, 07:45

Im konkreten Fall handelt es sich freilich nicht um die "Bibel", sondern um eine ähnliche Schrift, die von den Gläubigen bzw. religiösen Autoritäten außerhalb der Bibel eingeordnet wurde, falls es sich um das antike Barnabas-Evangelium handelt. Da uns der Text nicht bekannt ist, kann man über die Gründe nur spekulieren. Eine Vielzahl an bibelähnlichen Schriften exisistierte damals; manche wurden verworfen, weil sie - aus Sicht der Hauptrichtung - Irrlehren vertraten, andere durchaus als erbaulich eingestuft, aber dennoch nicht in den Kanon aufgenommen.
Sollte es sich um die ohnedies bekannte ma. Fälschung handeln, so erübrigt sich ohnedies jede Diskussion, ob es sich um die "Bibel" handelt.
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Re: Uralte Bibelhandschrift

Beitragvon RM » So 29. Jul 2012, 10:22

Zythophilus hat geschrieben:..., falls es sich um das antike Barnabas-Evangelium handelt. ...

Wir bewegen uns also anscheinend im Reich der Vermutungen und Gerüchte. Ich hatte gehofft, von dem Buch hätte hier jemand schon mal etwas Konkretes gesehen. - Und natürlich wird alles als nicht zur Bibel gehörig bezeichnet, was heute nicht mehr dazugehört.

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Re: Uralte Bibelhandschrift

Beitragvon Zythophilus » So 29. Jul 2012, 11:26

Das Thema ist in den Medien seither nicht mehr aufgetaucht; es scheint, als ob der Fund doch nicht so sensationell wäre.
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