Karl Wilhelm Weeber, Altphil. und Althist. im Interview

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Karl Wilhelm Weeber, Altphil. und Althist. im Interview

Beitragvon iurisconsultus » Mi 13. Mai 2015, 20:47

Salve Medice,

danke für den Hinweis. Der folgende Link sollte aus D und Ö abrufbar sein:

http://www.br.de/mediathek/video/sendun ... r-100.html

Ich empfand das Interview als recht kurzweilig, obzwar sich der Moderator nicht gerade durch Latein- oder Altertumsgrundkenntnisse auszeichnete. :lol:

Schönen Feiertag!
Zuletzt geändert von iurisconsultus am Do 14. Mai 2015, 09:33, insgesamt 3-mal geändert.
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Re: Karl Wilhelm Weeber, Altphil. und Althist. im Interview

Beitragvon Medicus domesticus » Do 14. Mai 2015, 08:43

Danke für die Links. Nur zur Info: Der erste funktioniert nicht.
Ich habe auch ein Buch von Karl-Wilhelm Weeber, das ganz nett ist, aus der Reihe Geschichte erzählt(WBG): Baden, spielen, lachen...Wie die Römer ihre Freizeit verbrachten.
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Re: Karl Wilhelm Weeber, Altphil. und Althist. im Interview

Beitragvon Medicus domesticus » Do 14. Mai 2015, 09:24

Der Link funktioniert gut. Nun werde ich als 3-facher Vater aber den Vatertag angehen.. :lol:
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Re: Karl Wilhelm Weeber, Altphil. und Althist. im Interview

Beitragvon iurisconsultus » Do 14. Mai 2015, 09:29

Interessant, dass der Vatertag bei euch schon heute ist. Bei uns ist er erst in genau einem Monat. Lass es dir gut gehen.

HG
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Re: Karl Wilhelm Weeber, Altphil. und Althist. im Interview

Beitragvon Laptop » Fr 15. Mai 2015, 02:46

Naja, als Herr Weeber erklärte, daß tŏga mit kurzem o, und sex mit scharfem s zu sprechen sei, war ich zuerst positiv überrascht, habe aufgehorcht und mal näher hingehört was er sonst so spricht. Und es hat nicht lang gedauert dann war es enttäuschenderweise nicht mehr korrekt.

er spricht: gymnāsium (mit langem a und weichem s), richtig: gymnăsium (mit kurzem a und stimmlosem s, sowohl im Lat. als auch im Gr.).
er spricht: Tācitus (mit langem a und weichem c), richtig: Tăcitus (mit kurzem a und hartem c)
er spricht: căseus, richtig: cāseus
er spricht: fŏrmāticum, richtig: fōrmāticum
...

Und auf der einen Seite kritisiert er den übertriebenen Gebrauch von Fremwörtern, auf der anderen Seite gebraucht er z. B. das Wort "idealiter", was es klass. m. E. gar nicht gibt. Also mehr als nur überflüssig ist.

Alles in allem ein stocksteifer Auftritt, von einem Professor, der Aussprache erklärt, aber nicht richtig beherrscht. Weiters hat mich irritiert mich welch vorsintflutlichen Argumenten er Latein bewirbt. Er bewirbt Latein als tote Sprache, die man nicht sprechen (sic!) sollte (Zitat: «... im Lateinischen ist es nicht besonders sinnvoll Ausdrucksfähigkeit zu erlenen, einer Sprache die keiner mehr spricht ...»), die man stattdessen wie einen Tierkadaver (sic!) optimal sezieren (sic!) kann, um grammatische Grundbegriffe zu verstehen. Na super. Latein, die tote Maus als klinisches Grammatik-Modell. Und ich dachte dieses Gedankengut sei längst überwunden. :roll: Herr Weeber, eine Bitte: beschäftigen sie sich einmal mit den sprachdidaktischen Konzepten eines Comenius, eines Locke, eines Orberg, und selbst von einer ganz "laienhaften" Birkenbihl kann die Wissenschaft noch einiges lernen. Und zeigen Sie damit, daß sie den allgemeinen Verdacht nicht noch bestätigen altphilologische Sprachdidaktik sei hinterwäldlerisch und verweigere sich mit der Zeit zu gehen!

Am Rande: wenn ich Latein als Schulfach bewerben wollte, würde ich anders argumentieren. Ich würde Latein als Teilbereich des Faches "Geschichte" bezeichnen, nämlich als das, was man "Sprachgeschichte" nennen könnte, freilich nur gültig für die Länder, deren Muttersprache wesentlich vom Lateinischen beeinflußt ist. Zur "Sprachgeschichte" in Deutschland sollte dann auch Ahd. und Mhd. gehören. Es sollte zu denken geben, daß für letztere beiden Sprachen niemand wirbt.
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Re: Karl Wilhelm Weeber, Altphil. und Althist. im Interview

Beitragvon Zythophilus » Fr 15. Mai 2015, 11:35

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Re: Karl Wilhelm Weeber, Altphil. und Althist. im Interview

Beitragvon Laptop » Fr 15. Mai 2015, 18:34

Ja, Prosit dir auch, Zytho! Nur was hat das nun mit Weeber zu tun ;-)
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Re: Karl Wilhelm Weeber, Altphil. und Althist. im Interview

Beitragvon Zythophilus » Sa 16. Mai 2015, 10:17

Mit dem vorher angesprochenen Vatertag hat es zu tun.
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Re: Karl Wilhelm Weeber, Altphil. und Althist. im Interview

Beitragvon Laptop » So 17. Mai 2015, 05:24

Zythophilus hat geschrieben:Mit dem vorher angesprochenen Vatertag hat es zu tun.

Selbstverständlich, das hatte ich übersehen.
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Re: Karl Wilhelm Weeber, Altphil. und Althist. im Interview

Beitragvon Prudentius » Di 19. Mai 2015, 07:59

Alles in allem ein stocksteifer Auftritt


Hallo Laptop,

das Sympathische an Lehrern ist, dass man über sie hinauskommen, sie hinter sich lassen kann; so gesehen, ist das ein sehr sympathischer Lehrer :-D .

Ich würde mir ja gar nicht die Zeit nehmen, sowas anzuhören und zu -schauen.
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Re: Karl Wilhelm Weeber, Altphil. und Althist. im Interview

Beitragvon Laptop » Mi 20. Mai 2015, 02:33

Hallo Prudentius. Ich sage immer ein Lehrer hat genug getan, wenn er das Fach schmackhaft gemacht hat, einen motiviert hat mehr erfahren zu wollen. Begeisterung zu wecken. Wenn er fachlich dann noch was vermittelt ist das auch schön, aber nicht zwingend notwendig. Begeisterung weckt Herr Weeber mit seinem "tote Maus kann wunderbar seziert werden"-Plädoyer nicht gerade. Er hat dem Zuschauer eher das Klischee bestätigt, daß da klinisch an einer leblosen Sprache herumgedoktert wird, um Grammatik zu begreifen. Bittere Ironie, wenn man bedenkt, daß man seine Mutterspracher perfekt beherrscht, ohne auch nur das geringste Bißchen Grammatik begreifen zu müssen.
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