Platon, Steigerung

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Platon, Steigerung

Beitragvon Latein-Fan » Fr 28. Mär 2008, 17:57

Chairete,

warum findet sich in dem Satz eine neutrale Steigerung anstelle einer weiblichen?(Politeia 1, 351a)

elechtä gar pou hoti kai DUNATOTERON kai ISCHYROTERON eiä ADIKIA dikaiosunäs.

Und wie ist das mit "esth' hoti"? heißt das immer "es ist, dass" ?
bzw. esth' plus optativ...

(so auch in 342, wo es auch heißen könnte: "GIBT es eine andere unvollkommene Kunst, sodass sie einer anderen bedürfe....)


lg

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Beitragvon Cellus » Sa 29. Mär 2008, 13:39

Ich bin mir nicht sicher, aber ich hatte mal einen ähnlichen Fall mit einem Positiv im Neutrum, den ich mit einem femininen Substantiv irgendwie in Verbindung bringen musste: ..., ara didakton hä aretä.

Die Lösung war einfach; didakton ist als etwas Lehrbares zu verstehen, also als substantiviertes Adjektiv im Neutrum. Ich denke, dass geht bei den Komparativen auch wie im Deutschen. So steht bei Perseus umschrieben:

"For the statement made, I believe, was that injustice is a more potent and stronger thing than justice."

Bei der zweiten Frage muss ich passen.
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Beitragvon Latein-Fan » Sa 29. Mär 2008, 18:12

hm, danke!
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Beitragvon consus » So 30. Mär 2008, 11:47

Salve, Fautor.
Formelhaft verwendet wird εστιν οστις > mancher; dazu das Neutrum εσθ’ ο τι > manches (zur Unterscheidung von οτι getrennt geschrieben bzw. Komma zwischen ο und τι, also ο, τι).
In Plat. rep. 342a könnte man m. E. εσθ’ ο τι als adverb. Akk. d. Beziehung deuten, und zwar als Gegenteil zu ουδεν τι (> in keiner Beziehung): in mancher Beziehung u. dgl.
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