Hallo zusammen, ich bin gerade dabei mir das erste Buch der Politeia zu erschließen und lasse gerade alle Konjunktiv/Optativformen in ihrem jeweiligen Kontext Revue passieren. Dabei sind mir bisher zwei Sätze aufgefallen, die ich zwar vom Sinn her so eingermaßen verstehe, bei denen mir aber die Rolle des Konjunktivs grammatisch nicht klar ist.
Beide finden sich auf Stephanus-Seite [330]; meinen Vorschlag für eine mögliche Übersetzung findet sich darunter.
1)
á¼Î³á½¼ δὲ ἀγαπῶ á¼á½°Î½ μὴ á¼Î»Î¬Ï„τω καταλίπω (Aor.Konj.1.Sg.) τοÏτοισιν, ἀλλὰ βÏαχεῖ γΠτινι πλείω á¼¢ παÏÎλαβον.
Ich bin glücklich/zufrieden, wenn ich diesen (d.h. seinen Söhnen) nicht weniger zurücklasse, sondern ein klein wenig mehr, als ich übernommen habe.
2)
τοῦτο δὲ ποιοῦσιν ὡς τὸ πολὺ οἳ ἂν μὴ αá½Ï„οὶ κτήσωνται (Aor.Konj.3.Pl)
dies aber machen meistens diejenigen, welche nicht selbst Geld erwerben
Frage: Was für eine Bedeutung bzw. grammatische Funktion hat der Konj. Aorist in Verbindung mit á¼á½°Î½ bzw. ἂν in diesen beiden Sätzen? Beim ersten Fall geht es ja darum, dass Kephalos über sein Erbe spricht. Normalerweise ist ja á¼á½°Î½ + Konj im Nebensatz mit Präsens Indikativ im Hauptsatz ein iteratives Konditionalgefüge der Gegenwart. Das macht aber wenig Sinn, wenn man Dinge vererbt, denn das tut man ja nicht iterativ.
Schöne Grüße,
Andreas