Hallo,
ich arbeite derzeit das Buch "Griechische Stilübungen - Band 1" von Görgemanns durch.
Beim Wortfeld "nennen" steht:
onomazein: einen Namen geben
kalein: beim Namen rufen (nicht scharf unterschieden von onomazein)
legein: bezeichnen als
Würde das bedeuten, dass onomazein eher für einen Kontext geeignet ist, wenn Eltern bei der Taufe ihrem Kind einen Namen geben, legein wenn ich einer Person Person ein bestimmtes Attribut wie "nett", "unfrenunlich" o. Ä. zuweise?
Das Nachschlagen im pape führt - wie eigentlich immer - zu noch mehr Verwirrung.
Früher war es mir immer sehr wichtig, Wortfedler genau zu unterscheiden- auch in Anbetracht der Phrasen: Obwohl bei "eine Brücke schlagen", "ein Gedicht erstellen" und "einen Begriff prägen" alle Verben nichts als ein Synonym für "machen" sind, klingen die genannten Synonyme stilistisch um einiges schöner. Mittlerweile bin ich jedoch mehr und mehr der Meinung, dass das überhaupt nicht so wichtig ist und ein flüssiges Schreiben viel mehr im Vordergrund stehen sollte. Ein Durcharbeiten der "Lateinischen Synonymik" beispielsweise - noch vor einem Jahr ein Vorhaben von mir - würde ich vom jetzigen Standpunkt als wahnsitzig bezeichnen.
Schade, dass insbesondere bei den Wortebdeutungen die Altsprachen so ambivalent und undurchsichtig sind:
Im Deutschen lassen sich die Wörter "nennen" und dessen Komposita "benennen" und "ernennen" doch eidneutig zuordnen (bei der Taufe ; bei politischen Titeln: ERnennen)
Liebe Grüße