Sprachengeographie/-Soziologie

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Sprachengeographie/-Soziologie

Beitragvon Theo » So 7. Sep 2014, 08:52

Hallo,
mich hätte interessiert, wie in der Antike (etwa von Alexander d. Gr. bis zur Völkerwanderung) Latein und Griechich im Römischen Reich verteilt waren.
Welche Bevölkerungsschichten sprachen Griechisch ("Englisch der Antike"), welche Latein (Militärs)?
Wie ist es zu erklären, dass sogar in Rom die Kirchensprache bis Mitte des 3. Jhdts Griechisch, nicht Latein gewesen sein soll?

Für eine kurze Grundorientierung oder auch Links bzw. Literaturhinweis wäre ich dankbar.
Theo
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Re: Sprachengeographie/-Soziologie

Beitragvon Prudentius » Mo 17. Nov 2014, 17:39

Wie ist es zu erklären, dass sogar in Rom die Kirchensprache bis Mitte des 3. Jhdts Griechisch, nicht Latein gewesen sein soll?


Das liegt daran, dass das Christentum aus dem gr. Osten stammte, aus den "Diadochenreichen", den Nachfolgestaaten des kurzlebigen Alexanderreiches, wie Ägypten und Syrien; die Hauptzentren (Patriarchate) lagen in Jerusalem, Alexandrien, Antiochien, Konstantinopel. Das weströmische Reich ging ja seinem Ende entgegen (476) und wurde von Konstantinopel aus verwaltet, ich glaube, Ravenna war das Zentrum.

Die römische Kirche betrat erst 800 spektakulär die Weltbühne, indem sie mit der Krönung Karls des Gr. ein l. Kaiserreich begründete.

Die ersten Konzilien, die Weichenstellungen für die wichtigen Glaubensfragen vornahmen, fanden alle in oder um Konstantinopel statt.
Prudentius
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