Sich in einer Schlachtreihe aufstellen

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Sich in einer Schlachtreihe aufstellen

Beitragvon publiovidius » Fr 2. Sep 2016, 16:35

Hallo miteinander,

es geht um folgenden Satz:

Die Schwerbewaffneten (der) Griechen stellten sich in einer Schlachtreihe auf.

Die "Lösung" schlägt vor:

Οἱ τῶν Ἑλλήνων ὁπλῖται ἐπὶ φάλαγγος ἐτάττοντο.

Ich habe mich nun gefragt, ob auch εἰς geht. Bei meiner Recherche habe ich zwar herausfinden können
sogar ein reines ἐτάττοντο (ohne Phalanx) gereicht hätte, aber ἐπί + Gen. habe ich nicht gefunden.

Dem Menge-Güthling ( https://archive.org/stream/bub_gb_tfI9A ... 5/mode/2up ) würde ich entnehmen, dass εἰς + Akk. ginge. Allerdings steht das nicht ausdrücklich unter τάττεσθαι, sondern unter dem Aktiv.

Dann frage ich mich, ob man sich nicht sogar streng genommen mit τάττεσθαι begnügen muss, und φάλανξ vielleicht sogar tautologisch ist (a. O. III. M. 1. a) "sich aufstellen, sich in Schlachtordnung stellen".

Der Pape gibt immerhin einen Beleg für ἑπί + Gen (Herovrhebung von mir)

"b) überh. auf einen bestimmten Platz, Posten stellen; kai taxiarxas kai stratarxas etaxa, Aesch. frg. 168; oi tetagmenoi brabhs, Soph. El. 699, vgl. 749; tattein tina epi ti, Einen wozu anstellen, wozu beordern, hmeis ep' o tetagmet' ekponnsomen, Eur. Ion 1040, wie Plat. Rep. I, 345 d; se epi toyto tattoysin, Lys. 209 b; auch epi tinos, Her. 5, 109, ihn wozu bestimmen; vgl. Dem. thn taxin, ep' hs ymin tetaxtai proshken eteros, 10, 47; tetagmenos epi ton pragmaton, Pol. 3, 12, 5; epi ths poleos, 1, 45, 1; ep' hgemonias, 2, 67, 5;
[Pape: Griechisch-Deutsch, S. 89220
(vgl. Pape-GDHW Bd. 2, S. 1072)
http://www.digitale-bibliothek.de/band117.htm ]
"

Also optimistisch würde ich sagen, dass εἱς + Akk, ἐπί + Gen und auch nur das reine Medium ausreichten.

Wenn man die Ergänzungen, die Menge-Güthling unter dem Aktiv geben, ebenfalls im Medium nutzen gebrauchen dürfte, würde ich die Liste noch erweitern um ἔν τινι, πρός τι, ἑπί τι und ἐπί τινι.

Für eure Mühen schon einmal vielen Dank im Voraus!
Lg, publiovidius

[i]"(...)die klassischen Philologen, die als einzige (neben den Theologen) noch eine wirklich internationale Gelehrtensprache haben, <sollten> sich sehr bedenken, diesen Schatz, zu dessen Hütern und Wahrern sie berufen sind, zerrinnen zu lassen."[/i]
Andreas Thierfelder, 1953 in H. Menge: Repetitorium der lateinischen Syntax und Stilistik
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