Stilübungen jenseits der großen Meister

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Re: Stilübungen jenseits der großen Meister

Beitragvon Medicus domesticus » Di 21. Sep 2010, 16:53

Salve,
Es gibt etwas von Radke mit dem Titel:
Archaisches Latein. Historische und sprachgeschichtliche Untersuchungen....
Inwiefern das hilft, wissen sicher die Philologen hier.
Aber möchtest du nicht deinen eigenen Stil aus dem Grundgerüst des klassischen Lateins und dessen Grammatik als Grundlage entwickeln?

Vale, und übrigens viel Spass hier im Forum!
....wünscht dir der manchmal vielleicht für die Philologen hier unbequeme Arzt! ;-) :lol: :chefren:
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Re: Stilübungen jenseits der großen Meister

Beitragvon Princeps » Mi 6. Okt 2010, 22:53

Der Überlieferungsbestand ist natürlich eher spärlich, da man in Rom erst relativ spät mit der Literatur anfing, wie Cicero und Horaz beklagten. Die ersten Dichter bilden noch die Grundlage für Catull und die Augusteer, weder ein Vergil noch zuvor Lukrez, der noch die Wortarmut der latein. Sprache beklagt, kommen ohne die ennianische Dichtersprache aus. Von Livius A. und Naevius sind oft nur vereinzelte Wörter bei den Grammatikern erhalten, im 2. nachchristlichen Jh. finden Fronto und Gellius an solchen Erscheinungen noch einmal Geschmack.
Am ehesten wird man sich noch an den alten Cato halten, der sich im Bereich der Prosa mit dem ennianischen Euhemerus um den ersten Platz streiten darf. In Catos Reden jedenfalls wird man - anders als bei Sallust - noch das Ursprünglichere finden. Auch Inschriften, insbesondere Gesetze und Grabinschriften, z.B. Scipionen-Sarkophage, bieten noch archaisches Latein.

„[L(ucios)] Cornelio(s) L(uci) f(ilios) Scipio / aidiles cosol cesor. / honc oino ploirume cosentiont R[omani] / duonoro optumo fuise viro / Luciom Scipione filios Barbati / c[o]nsol censor aidilis hic fuet a[pud uos]. / hec cepit Corsica Aleriaque urbe, / dedet Tempestatebus aide mereto[d]

Ist es wirklich das, was du intendierst? :cry: Dann viel Spaß damit!
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