Moderatoren: Zythophilus, marcus03, Tiberis, ille ego qui, consus, e-latein: Team
Laptop hat geschrieben:Der Engländer sagt "city" (urbs, mit moenia) und "town" (oppidum), wobei wir eben "town" so im Deutschen nicht kennen, vielleicht "Kleinstadt".
Inde ad Atticam accesserunt ac suas copias in campum Marathona deduxerunt [490 v. Chr.]. Is est ab oppido circiter milia passuum decem.
Liberalia, dicta, quod per totum oppidum eo die sedent...
Per idem tempus [171 v. Chr.] legati ab rege Perseo venerunt. eos in oppidum intromitti non placuit
oppidum Martis
Apollonios hat geschrieben:Salve Callipho,
zu 2.: urbs ist immer eine größere (ummauerte) Stadt, auch Festung (ähnlich arx); oppidum ist fast immer eine Kleinstadt.
zu 4.: Bruno Snell, Neun Tage Latein. Plaudereien; Vandenhoek & Ruprecht. (Nicht unbedingt als Schullektüre, aber könnte als Vorbereitungsbuch nützlich sein.) Außerdem (leider nur antiquarisch zu haben) Georg Capellanus, Sprechen Sie Lateinisch? Moderne Konversation in lateinischer Sprache; Ferd. Dümmler Verlag 1939. Da stehen Sätze wie
demiror, quo fato in hunc incideris chorum! - Ich begreife nicht, wie Sie in diese Gesellschaft geraten konnten!
oder
in crastinum igitur te ad cenam voco. - Ich lade Sie also auf morgen zu Tische ein.
Es ist kurios, daß das Lateinische eine volkstümliche Poesie erst hervorgebracht hat, als es nicht mehr Volkssprache, sondern nur noch Sprache der Gebildeten war. Denn die alte römische Poesie, jedenfalls soweit sie auf uns gekommen ist, hat viel mehr literarisch-gebildeten Charakter als das, was wir aus dem Mittelalter an lateinischen Gedichten besitzen, also aus einer Zeit, als das Latein eine Sondersprache der Schriftkundigen war. (…)
Ich sollte meinen, daß es unserem Latein-Unterricht auf der Schule nur zugute käme, wenn man diese mittelalterlliche Poesie mehr heranzöge, nicht nur, weil sich Latein daran so leicht lernen läßt, sondern auch deswegen, weil schon wenige Proben den Blick für eine Welt öffnen, die uns auf der Schule unbekannt geblieben ist.
In den Carmina Burana finden sich so bezaubernde Stücke wie das Frühlingslied, das mit zu denen gehört, die Orff vertont hat:
Ecce gratum
et optatum
ver reducit gaudia.
Purpuratum
floret pratum,
sol serenat omnia.
iamiam cedant tristia!
æstas redit,
nunc recedit
hiemis sævitia.
Auf, zu grüßen
Lenz, den süßen!
Freude hat er wiederbracht.
Blumen sprießen
auf den Wiesen
und die liebe Sonne lacht.
Nimmer sei des Leids gedacht!
Von dem jungen
Lenz bezwungen
weicht des Winters grimme Macht.
(Übertragen von L. Laistner)
Klingt das nicht wie ein Volkslied? Aber so volkstümlich es wirklich ist, - schon das Lateinische schloß es aus, daß das Volk es wirklich sang oder daß es gar aus einem Milieu, das wir heute volkstümlich nennen würden, stammt.
al-iksir hat geschrieben:Wir hatten in der Schule ab und zu Kreuzworträtsel und ähnliche Scherze. Waren alle aus einem Buch kopiert, das es bei uns in der Hauptbücherei neben anderen Latein-Lehrbüchern gibt, kann mich nicht mehr an den Namen erinnern (vielleicht finde ich es noch heraus). So etwas (Kreuzworträtsel, spielerische Einsetzübungen usw.) sollte es häufiger und in jedem besser sortierten Buchhandel (zumindest auf Bestellung) geben.
Was noch ganz nett ist:
- lateinische Rezepte übersetzen (man über den Infinitiv II ) oder
- lateinische Zauber- und Hexensprüche. Habe zuhause ein dünnes Reclam-Heft mit Verhexungs-, Verwandlungs-, Liebessprüchen usw. - kann auf Wunsch gerne mal nachsehen, wie das genau heißt.
Grüße
al-iksir
Zurück zu Lateinische Philologie
Mitglieder in diesem Forum: 0 Mitglieder und 17 Gäste