Saluete!
Ich habe nun versucht, die O- Verse aus der 6. Satire Juvenals zu übersetzen und mache das extra, damit der andere Strang der Theorie zu diesem Problem vorbehalten bleibt (Freue mich sehr, wenn dazu jemand eine Stellungnahme hätte ).
Hier nun meine Übersetzung. Ich wäre sehr dankbar für Korrekturen oder Vorschläge. Meine Übersetzung klingt an vielen Stellen sehr unlogisch.
Die Stellen, die ich am schlechtesten verstanden habe, habe ich mit Fragezeichen markiert.
Ich hoffe die Schreibweise (kurzes Stück Text, dann Übersetzung) entspricht Euren Regeln.
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O1-3
In quacumque domo vivit luditque professus
obscenum et tremula promittens omnia dextra,
invenies omnis turpes similesque cinaedis.
In jedem beliebigen Haus, in dem jemand lebt und spielt,
der öffentlich Unzucht ausübt und mit der zitternden Rechten alles verspricht,
wird man alle für unzüchtig und Ballettänzern ähnlich befinden.
O4-6
his violare cibos sacraeque adsistere mensae
permittunt, et vasa iubent frangenda lavari,
cum colocyntha bibit vel cum barbata chelidon.
Diesen erlauben sie, die Speisen zu schänden ? und am heiligen Tisch zu sitzen,
und befehlen, daß die Gefäße, die zerbrochen werden müssen, gewaschen werden,
wenn jemand Bittergurken trinkt oder (wenn) eine bärtige Schwalbe ?.
Problem: Wer sind hier die Subjekte?
his = cinaedis, wer ist dann Subjekt zu permittunt und iubent und wer ist dann plötzlich das Singularsubjekt zu bibit?
O7-12
purior ergo tuis laribus meliorque lanista,
in cuius numero longe migrare iubetur,
psyllus ab euphono. quid quod nec retia turpi,
iunguntur tunicae, nec cella ponit eadem,
munimenta umeri pulsantemque arma tridentem
qui nudus pugnare solet?
Daher ist reiner als Deine Laren (Dein Heim ) und besser ein Gladiatorenmeister,
in dessen Zahl weithin zu ziehen befohlen wird
dem Psyller vom Wohlklingenden. Ist es nicht so, daß Netze
dem Schändlichen, Tuniken umgebunden werden, und er nicht in dieselbe Kammer legt
die Ausrüstung der Schulter und den Dreizack, der die Waffen schlägt,
der nackt zu kämpfen pflegt? ?
O12-16
pars ultima ludi
accipit has animas aliusque in carcere nervos.
sed tibi communem calicem facit uxor et illis
cum quibus Albanum Surrentinumque recuset
flava ruinosi lupa degustare sepulcri.
Der letzte Teil der Gladiatorenschule
empfängt diese Seelen und eine andere Kraft im Kerker?.
Deine Gattin macht Dir den Kelch zu einem gemeinsamen und jene,
mit denen sie den Albaner oder Surrentiner sich weigert?,
läßt kosten die blonde Dirne eines baufälligen Grabes.
O17-20
horum consiliis nubunt subitaeque recedunt,
his languentem animum servant et seria vitae,
his clunem atque latus discunt vibrare magistris,
quicquid praeterea scit qui docet.
Aufgrund der Ratschläge von diesen heiraten sie und weichen sofort zurück,
für diese wahren sie ihren matten Willen und die ernsten Dinge des Lebens,
durch sie als Lehrer lernen sie das Gesäß und die Hüfte in zitternde Bewegung zu versetzen,
und was immer darüber hinaus der weiß, der lehrt.
O20-22
haud tamen illi
semper habenda fides: oculos fuligine pascit
distinctus croceis et reticulatus adulter.
nicht jedoch darf man ihm stets Vertrauen entgegenbringen: die Augen nährt er an Schminkschwärze, der durch safrangelbe Seidenkleider erkennbare und netzförmige ? Ehebrecher.
distinctus habe ich mit erkennbar wiedergegeben wie invictus unbesiegbar ohne daß ich weiß, ob das hier richtig ist.
O23-26
suspectus tibi sit, quanto vox mollior et quo
saepius in teneris haerebit dextera lumbis.
hic erit in tecto fortissimus; exuit illic
personam docili Thais saltata Triphallo.
Verdächtig möge dir sein, je verweichlichter die Stimme und je
öfter die rechte Hand an den schlaffen Lenden hängt.
Dieser wird auf dem Dach der Stärkste sein; dort zieht Thais,
getanzt? von dem gelehrigen Triphallus, die Maske aus.
O27-30
quem rides? aliis hunc mimum! sponsio fiat:
purum te contendo virum. contendo fateris?
an vocat ancillas tortoris pergula? novi
consilia et veteres quaecumque monetis amici.
Über wen lachst du? Anderen diesen Mimus ?! Es soll eine Stipulation geben:
Ich behaupte, du seiest ein reiner Mann. Ich behaupte es, gibst du es zu?
Oder ruft die Hütte des Folterknechts nach den Mägden?? Ich kenne
die Ratschläge und alles, wozu Ihr alten Freunde mahnt.
O31-34
Pone seram, cohibe! Sed quis custodiet ipsos
custodes, qui nunc lascivae furta puellae
hac mercede silent? crimen commune tacetur.
prospicit hoc prudens et ab illis incipit uxor.
Stell einen Riegel auf, schließe sie ein! Aber wer wird die Wächter selbst
bewachen, die jetzt die heimlichen Zusammenkünfte einer tändelnden jungen Dame
für diesen Lohn verschweigen? Ein gemeinsamer Vorwurf wird verschwiegen.
Dies sieht die vorausblickende Ehefrau im Vorhinein und beginnt bei ihnen.
Hmmmm 34 Verse klingt nicht viel, aber das sieht jetzt ziemlich viel aus. Hoffentlich laßt Ihr Euch davon nicht abschrecken, wenn Ihr die vielen Leerzeilen und Zeilenumbrüche bedenkt
Danke und Grüße,
Euer Didymos