Tib. I, 5, 39 f.

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Tib. I, 5, 39 f.

Beitragvon colocynthis » Sa 30. Okt 2010, 02:30

Salvete :sleep:

Eigentlich kann die Liebeselegie angenehm in den Schlaf wiegen. Doch die folgende Stelle lässt mir keine Ruh:

Saepe aliam tenui, sed iam cum gaudia adirem,
Admonuit dominae deseruitque Venus.
40

Ist etwa gemeint, dass dem lyrischen Ich im entscheidenden Moment (Sex) die Manneskraft versagt, weil er an seine domina (Delia) denkt?

bonam noctem
concordia parvae res crescunt, discordia maxumae dilabuntur.
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Re: Tib. I, 5, 39 f.

Beitragvon Sokrates Palaios » Sa 30. Okt 2010, 10:29

Genau das ist gemeint. Willst Du mehr darüber wissen, lies "Das Tagebuch", Gedicht von Goethe, in dem er seine eigenen Schwierigkeiten diesbezüglich schildert. Als Motto schreibt er über das Gedicht dieses Tibull-Distichon. Aber - hochinteressant - er unterdrückt das das erste Wort: saepe. Das wollte er nun doch nicht auf sich beziehen.
οἶδα οὐκ εἰδώς
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Re: Tib. I, 5, 39 f.

Beitragvon colocynthis » Sa 30. Okt 2010, 13:15

Gratias!
Wenn man die Schwierigkeiten so elegant schildert, dann sei es dem Meister Iste nicht übel zunehmen. :lol:

Die Tibull-Stelle erinnert an Ovid (am. III, 7, 69 ff.), wo dieser sein bestes Stück beschimpft. Möglich, dass er sich auf Tibull bezieht?
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