Calepinus als Quelle.

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Calepinus als Quelle.

Beitragvon Laptop » Di 25. Jan 2011, 00:32

Falls noch nicht bekannt, hier der Calepinus online abrufbar:

http://www.uni-mannheim.de/mateo/camena ... pinus.html

Es ist das älteste lat. WB, und der Urvater aller WB. Wo ich geringeren Wortumfang und weniger Information erwartete, wurde ich eines besseren belehrt. Der Calepinus enthält nicht nur viele Wörter, die in anderen jüngeren WB fehlen (harpagium, magadium, ...), sondern gibt sogar die Vokalquantitäten an. Wie zuverlässig diese angegeben werden, muß ich noch prüfen. Auch wurde mir beim Lesen bewußt, daß Junius (bisher das älteste lat. WB, das ich kannte), erheblich bei Calepinus abgeschrieben hat. Teilweise sind die Einträge 1:1 übernommen oder nur leicht abgeändert. Die Navigation könnte besser sein. Das Finde-Raster bei CAMENA jedenfalls nützlich, und die Scanqualität sehr scharf (wenn man auf Vergrößern geht).
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Re: Calepinus als Quelle.

Beitragvon Laptop » Di 25. Jan 2011, 00:46

Spaßeshalber habe ich mal das Wort ridica nachgeschlagen, dessen Quantität nicht ganz geklärt ist.

Valpy schreibt: «Julius Scaliger makes the first I in ridica short, the second long. I know not on what authority. I have followed Ainsworth.»
Dagegen gibt Valpy, wie auch alle anderen Quellen, die ich befragt habe, das erste i als lang an. Auch Calepinus bestätigt dies: RÄ«dică. Nur Scaliger fällt aus der Reihe.

Übrigens, um die Dinge zeitl. einzuordnen: als Calepino sein Dictionarium ins Licht herausgab (1502), war Scaliger erst 18 Jahre alt.
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Re: Calepinus als Quelle.

Beitragvon krambambuli » Di 25. Jan 2011, 15:57

wofür benutzt du es?

ist ja kein Wörterbuch, sondern eher ein lateinisches Lexikon, oder?
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Re: Calepinus als Quelle.

Beitragvon Laptop » Mi 26. Jan 2011, 01:04

krambambuli hat geschrieben:wofür benutzt du es?

ist ja kein Wörterbuch, sondern eher ein lateinisches Lexikon, oder?


Im allgemein Sprachgebrauch unterscheide ich nicht zw. „Sachwörterbuch“ und „Sprachwörterbuch“, sondern bezeichne beides als Wörterbücher. Ich benutze den Calepinus wozu er gedacht wurde, nämlich um Texte aus der frühen Neuzeit zu erschließen. Oder auch um Aussprache, Schreibung, Semantik nachzuschlagen, da ich mit modernen Wörterbüchern nicht gut klarkomme.
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