ire und seine Quantitäten.

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ire und seine Quantitäten.

Beitragvon Laptop » Fr 27. Mai 2011, 01:50

Die Quantitäten von ire sind mir nicht ganz einleuchtend, mal erscheint das Stamm-i lang (perÄ«mus), mal kurz (perÄ­stis), mal lang (perÄ«re), mal kurz (perÄ­tus). Wie kann man in dieses Durcheinander Ordnung bringen?
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Re: ire und seine Quantitäten.

Beitragvon ille ego qui » Sa 28. Mai 2011, 10:00

salve Laptopi,

eigentlich ist der Präsensstamm lang (mit kürzungen vor vokal: eo etc. und, wie immer, vor -t), der Perfektstamm kurz (correptio ante vocalem?) und der Supinstamm ebenfalls kurz.
Woher beziehst du das kurze i im kontrahierten (!) "peristi"? wird es nicht gemeinhin für lang gehalten?

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Re: ire und seine Quantitäten.

Beitragvon Laptop » Sa 28. Mai 2011, 11:08

Hallo ille. Zuerst: meine Angaben sind unsicher, bei peristi kann ich weder eine Länge noch Kürze behaupten. Ich habe es nur irgendwo so aufgegriffen.

Vocalis ante vocalem ist bekannt, aber kannst du mir die Regel nennen, nachder ein Vokal vor t gekürzt wird? Bezieht sich das nur auf den Auslaut von Verben? Auch auf den Inlaut?

Gibt es bei der Quantität in Supina irgendeine Regelmäßigkeit?
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Re: ire und seine Quantitäten.

Beitragvon romane » Sa 28. Mai 2011, 12:24

per-i-isti > peristi
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Re: ire und seine Quantitäten.

Beitragvon Laptop » Sa 28. Mai 2011, 12:26

romane hat geschrieben:per-i-isti > peristi
Hallo romane, selbstverständlich ist mir die Kontraktion bekannt, oder möchtest du damit etwas anderes sagen?
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Re: ire und seine Quantitäten.

Beitragvon romane » Sa 28. Mai 2011, 12:28

nein
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Re: ire und seine Quantitäten.

Beitragvon romane » Sa 28. Mai 2011, 12:35

denn weist du doch wohl, dass gewöhnlich ii vor s zu einem langen i wird.
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Re: ire und seine Quantitäten.

Beitragvon Laptop » Sa 28. Mai 2011, 13:16

romane hat geschrieben:denn weist du doch wohl, dass gewöhnlich ii vor s zu einem langen i wird.
Wenn das so einfach wäre. Gegenbeispiel: transistis, das vorletzte i ist kurz.
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Re: ire und seine Quantitäten.

Beitragvon Merkur » Sa 28. Mai 2011, 13:30

Laptop hat geschrieben:
romane hat geschrieben:Gegenbeispiel: transistis, das vorletzte i ist kurz.


Sagt wer?
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Re: ire und seine Quantitäten.

Beitragvon Laptop » Sa 28. Mai 2011, 13:44

Merkur hat geschrieben:Sagt wer?
Sagt z. B. diese Tabelle, http://www.dizionario-latino.com/declin ... la=transeo
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Re: ire und seine Quantitäten.

Beitragvon Merkur » Sa 28. Mai 2011, 16:04

naja ... das scheint mir doch etwas wenig zuverlässig zu sein.
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Re: ire und seine Quantitäten.

Beitragvon Zythophilus » Sa 28. Mai 2011, 16:59

In der erwähnten Tabelle ist transistis eine Form drei rot geschriebenen Formen; die beiden anderen transiebamus und transiet sind offensichtlich falsch bzw. Nebenformen, die aus der i-Konj. übernommen wurden.
Zeichen für Länge oder Kürze stehen in der Tabelle nur dort, wo es nicht offensichtlich ist, wie das Wort betont wird. Da vor st ohnedies die Positionlänge den Ausschlag für die Betonung gibt, findet man hier auch kein Zeichen.
Generell ist die Tabelle nicht sehr vertrauenswürdig, da sie die häufigeren kontrahierten Formen im Perf. und Pl.q.pf.Konj. nicht anführt.
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Re: ire und seine Quantitäten.

Beitragvon Laptop » Sa 28. Mai 2011, 23:11

Wenn i in transisti lang, dann wurde ich durch diese Seite getäuscht. Doch welcher Regel folgt, daß das lange Stamm-i im PPP peritus kurz wird?
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Re: ire und seine Quantitäten.

Beitragvon ille ego qui » Sa 28. Mai 2011, 23:55

halt irgendwie ablaut, würde ich sagen ;)
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Re: ire und seine Quantitäten.

Beitragvon consus » So 29. Mai 2011, 12:46

Salvete, amici!

Bei Kontraktion gilt: i oder ī + i oder ī > ī: daher īstī etc.

Zu perÄ­tus ein nettes Verslein eines gewissen Luxorius (Hexameter):
Non perĭtum tendis, si vis audire perītum.

perÄ­tum] Hier Sup.I von pereo; Ä­ möglicherweise in Analogie zu cubÄ­tum Ä«re, etc. etc. Dadurch auch Verminderung der Gefahr der Verwechslung mit perÄ«tus.
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