Warum AcI?

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Warum AcI?

Beitragvon marmor » So 7. Aug 2011, 14:43

Hallo!

Heute habe ich wieder eine Verständnisfrage bei der Cicero-Ü...

Den Satz
"Aber es wäre eine große Schmach und Schande gewesen, dass der, mit dem man einen Kampf um den Ruhm führte, nicht durch Tapferkeit, sondern durch Verbrechen überwunden worden wäre"
verkürzt Cicero zu:

sed magnum dedecus et flagitium, quicum laudis certamen fuisset, eum non virtute, sed scelere superatum

Ich habe an dieser Stelle wieder überlegt, ob ich den "dass"-Satz wohl mit ut explicativum oder quod explicativum aufdröseln soll.. Aber wieso geht denn ein AcI?

Danke schon einmal für Erklärungen, ich hoffe, die Frage ist nicht total doof...
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Re: Warum AcI?

Beitragvon Medicus domesticus » So 7. Aug 2011, 15:05

Salve marmor,
Eine entsprechende Erklärung findest du hier im pdf auf Seite 6:
http://www.klassalt.uni-kiel.de/Lehre/d ... ntiert.pdf

Vale.
:)
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Re: Warum AcI?

Beitragvon marmor » So 7. Aug 2011, 17:18

Oh, danke, medicus, diese Erklärung habe ich in meinem RHH wohl auch nach längerem Suchen übersehen...
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Re: Warum AcI?

Beitragvon Prudentius » So 7. Aug 2011, 20:16

Hallo Marmor,

du kannst dir den Infin. superatum (esse) substantiviert denken: (etwas freier:) "Die Überwindung des Ruhmvollen ist eine Schande".

Im D. hängt die Erweiterung als Genitivattribut am Substantiv, der Lateiner aber sieht den Infin. noch als verbal an, und zum Inf. kann als Subjekt ein Akkusativ treten: wie beim ACI üblich.

Ich würde hier nicht von OO sprechen, sondern von einem erweiterten Infinitiv; der Relativsatz ist innerlich abhängig, d.h. von einem Infin.

Mich stört etwas das quicum, ich hätte lieber quocum.

Gruß P.
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