Wie lieb von euch, mir gleich zu antworten - insbesondere Laptops Aufstellung ist für mich interessant! - dabei dachte ich, so etwas könne man nur eventuell mithilfe dieses Programms LECTOR herausfinden, das RM hat... Wie hast du das nur angestellt, Laptop?!
Nun, wie dem auch sei, das Ergebnis ist interessant! Ich gebe Prudentius Recht, dass dies ein schwieriges Thema ist, zumal in der Antike selbst ja sowieso die Scriptio continua üblich war und Zusammen- bzw. Getrenntschreibung in solchen Fällen letztlich willkürliche Entscheidungen nicht antiken Datums, um nicht zu sagen neueren Datums, sind.
Wir wollen keinen Text auf Latein schreiben und etwa diese Beugungsformen benutzen, Laptop. Uns geht es wieder einmal um die Zulässigkeit dieser Formen im Hinblick aufs Latein-Scrabblen. Wie ihr vielleicht schon mitbekommen habt, erstellt Linhart doch eine lateinische Wörterliste, das latin.dic, im txt-Format, in der alle Beugungsformen eingepflegt sein werden, und auf deren Basis man, wenn dieses Dic erst "fertig" ist, mit dem OpenSource-Programm Scrabble3D auf Latein scrabblen kann. Ich hatte ja schon auf die
spanischen Grammatiken von 1835 und 1797 hingewiesen, wo genau diese "normalen" Beugungsformen aufgeführt sind, auf die auch Bennett verweist und um die es uns hier geht.
Das größte Problem scheint mir hier wieder einmal die Nachvollziehbarkeit für den Scrabbler zu sein. Einerseits ist, wenn auch selten, numquae, numquod und numquem also belegt, numcuius, numcui, numquo und numqua andererseits aber nicht. Man kann selbst von einem tüchtigen Latein-Scrabbler kaum verlangen, dass er auswendig weiß, welche Formen nun tatsächlich belegt sind und welche nicht...
Wie Prudentius völlig richtig schreibt, sähe ich ja auch lieber die Getrenntschreibung. Aber da im Lewis & Short nun mal die zusammengeschriebene Form
numquis einen eigenen Stichworteintrag hat, sind wir sozusagen gezwungen, dieses Lemma als gültig zu betrachten. Auch im Georges haben die Formen numquis und numquid einen
eigenen fettgedruckten Stichworteintrag mit Verweis auf num.
Merkwürdig, dass numquem belegt ist, aber nicht die Form numqua, die explizit im Lewis & Short genannt wird. Andererseits umfasst dein Corpus nur Texte bis 200 n.Chr., was im Vergleich zum L&S doch eine gewisse Einschränkung darstellt.
Ich denke, wir (wir = Linhart
) werden vielleicht doch das gesamte Paradigma einpflegen und uns damit an die Bennett-Grammatik und die alten spanischen Schmöker halten. Auch bei Hapax legomena verfahren wir ja ähnlich und
pflegen das komplette Paradigma ein, wenn das entsprechende Lemma im Lewis & Short so aufgeführt ist, dass es wie ein "normales" Lemma aussieht: z.B. Nom. + Gen. Sg. oder 1. Pers. Sg. Ind. Praes. Akt. + Perf. + PPP bzw. Supin - ungeachtet dessen, dass alle diese Formen bei einem Hapax (!) ja gar nicht belegt sind.
Das ist eben wieder einer dieser haarigen Fälle
, wo wir uns notgedrungen zu einer Entscheidung durchringen müssen. Ich werde mich mit Linhart drüben im
Scrabble3D-Forum noch einmal beraten. Wichtig ist halt auch, dass wir einigermaßen konsequent vorgehen und in fraglichen Fällen nicht willkürlich mal so, mal so entscheiden.
Jedenfalls noch einmal vielen Dank für eure Antworten. Schön, dass man auf euch zählen kann, wenn's brenzlig wird...
Bussinatrix vos salutat.