Wir Deutschen sprechen lateinische Quantitäten ja meistens falsch, indem wir kurze Vokale längen, seltener indem wir lange kürzen. Wäre es daher nicht sinnvoller, das Lernsystem umzukehren, und nur die kurzen Vokale (nicht die Langen) zu kennzeichnen und explizit zu lernen?
Natürlich sagt uns der Verstand: wo der Vokal nicht explizit als lang angegeben ist, ist er kurz. Aber unser Gedächtnis speist sich über das Unterbewußtsein, nicht über den Verstand. Und unser Unterbewußtsein ignoriert Negierungen. Wenn ich euch sage: Da steht kein blauer Schneemann! dann denkt ihr alle an einen blauen Schneemann. Und in dieser Hinsicht meine ich auch, daß das explizite Kennzeichnen von langen Vokalen psychologisch betrachtet eher suboptimal ist. Uns müssen doch eher die kurzen Vokale ins Gedächtnis geprügelt werden!?