erenatus

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Re: erenatus

Beitragvon romane » Mo 23. Feb 2015, 11:43

Laptop hat geschrieben:Außerdem lese ich kurz davor nicht “ultro” sondern “ultio”.

Dann fehlt aber der i-Punkt völlig im Vergleich zu anderen "i".
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Re: erenatus

Beitragvon Laptop » Mo 23. Feb 2015, 16:04

@romane Einen Punkt hat ein normales i in dieser HS zwar nie. Es gibt den Abbreviatur-Punkt für “m” oder “n”, der der Abbreviatur-Tilde entspricht. Aber du hast insofern recht, über fast jedem i steht ein leichter Strich, der sehr dünn und kaum lesbar ist. Der fehlt da, insofern habe ich gg. ultro nichts mehr einzuwenden.

Sicher aber ist, daß in der HS die ich verlinkt habe, an der Stelle die nach “ee nacta..” aussieht, keinesfalls “erenata” steht. Die HS, die medicus verlinkt hat, zeigt dagegen deutlich ein “erenata” ( 19. Zeile von unten: http://brbl-media.library.yale.edu/imag ... uarter.jpg ). Welche HS ist zuverlässiger?

Zum Vergleich. Diese HS stammt aus 1390~1410 http://monumenta.ch/latein/yyy.php?tabe ... r_codices=
Diese HS stammt aus 1430~1440 http://brbl-media.library.yale.edu/imag ... uarter.jpg

Obwohl die eine jünger ist, heißt es noch nicht, daß sie zuverlässiger ist. Gibt es weitere HSS?
Zuletzt geändert von Laptop am Mi 25. Feb 2015, 01:00, insgesamt 1-mal geändert.
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Re: erenatus

Beitragvon Laptop » Di 24. Feb 2015, 14:20

Nochmal zu “ee nacta..”. “ee” steht m. E. für “esse”. Und “nacta..” hat am Ende eine Abbreviatur, die wie ein barockes “z” aussieht, was bei diesem Schreiberling foglende Funktionen hat:
1) ... hinter b für die Endung -bus
2) ... hinter q für die Endung -que
3) ... hinter Vokal für ein m
Daher lese ich “nactam”. Aber wie paßt nun ein “esse nactam” in den Kontext des Satzes? Ergäbe das einen Sinn? Ich sehe keinen.
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