Ist die Übersetzung (D->L) so richtig?

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Re: Ist die Übersetzung (D->L) so richtig?

Beitragvon ninette » So 3. Mai 2015, 21:39

Vielen Dank!! :smile:
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Re: Ist die Übersetzung (D->L) so richtig?

Beitragvon ThomasVulpius » Di 5. Mai 2015, 10:26

ninette hat geschrieben:Danke für die Antwort.

Also so:

Maxime interest quam diligenter quaeque res audietur.

Stimmt das?


Müsste das nicht Konjunktiv sein? audiatur
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Re: Ist die Übersetzung (D->L) so richtig?

Beitragvon ninette » Mi 6. Mai 2015, 10:08

Ja, es muss audiatur heißen. Danke :-D

Wie sieht es mit diesem Satz aus?
Die Dichter lassen mitunter die tapfersten Männer weinen.
Poetae non nunquam viros fortissimos querentes faciunt (oder inducunt).
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Re: Ist die Übersetzung (D->L) so richtig?

Beitragvon marcus03 » Mi 6. Mai 2015, 10:27

Konstruktion passt.

Weinen: Nimm ein anderes Wort. :)
http://www.zeno.org/Georges-1910/A/weinen?hl=weinen
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Re: Ist die Übersetzung (D->L) so richtig?

Beitragvon Zythophilus » Mi 6. Mai 2015, 12:10

Der Satz
Die Dichter lassen mitunter die tapfersten Männer weinen.
ist nicht eindeutig. Die Übersetzung entspricht dem Sinn "In den Werken von Dichtern weinen mitunter ...". Er könnte aber, auch wenn das weniger wahrscheinlich ist, bedeuten "Bei den Werken von Dichtern weinen mitunter ...", wenn die Verse eben zu Tränen rühren.
Dann wäre die Übersetzung etwa Poetae nonnumquam efficiunt, ut uiri fortissimi fleant. oder poetischer Poetae nonnumquam uiris fortissimis lacrimas mouent. Auch ein gnomisches Perfekt scheint mir passend.
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Re: Ist die Übersetzung (D->L) so richtig?

Beitragvon marcus03 » Mi 6. Mai 2015, 12:48

Zythophilus hat geschrieben:Poetae nonnumquam efficiunt, ut uiri fortissimi fleant.


Tu quidem, poeta permagne, saepe efficis, ut tua carmina legens lacrimas fundere incipiam, quae quidem e voluptate oriri soleant. :)
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Re: Ist die Übersetzung (D->L) so richtig?

Beitragvon Zythophilus » Mi 6. Mai 2015, 13:53

En, uersus similes cepae sunt uiribus acris,
acres cum lacrimas Musa mouere potest.
Quodsi iura uoles componere fortia in olla,
aptius addetur quam metra cepa tibi.
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Re: Ist die Übersetzung (D->L) so richtig?

Beitragvon marcus03 » Mi 6. Mai 2015, 16:44

Utinam quam celerrime carmen componas, quo ius "cepale" laudibus efferas ! Nam cepae quoque dignae sunt, quae laudentur.

PS:

"Qui cepas honore non afficit, dignus non est, qui iure ex eis cocto fruatur", ait olim rex carnem humanam comedentium, priusquam diem Veneris diem "vegetalem" reddidit.
Primum ius cepale cuncta carne cupita carens carnivoris crudelibus "graviter in stomacho iacuisse" fertur. :lol:
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Re: Ist die Übersetzung (D->L) so richtig?

Beitragvon ninette » Mi 6. Mai 2015, 21:11

Soll ich dann einfach lacrimantes oder flentes schreiben?

Eure Diskussion verstehe ich nicht, stimmt mein Satz trotzdem? :D

Wann würde ich dann querentes nehmen? Wenn es jammern heißt?
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Re: Ist die Übersetzung (D->L) so richtig?

Beitragvon marcus03 » Do 7. Mai 2015, 07:42

ninette hat geschrieben:Soll ich dann einfach lacrimantes oder flentes schreiben?


Ja, sonst passt es schon. Der Satz ist eben nicht ganz eindeutig, wie Zythophilus schrieb, aber ich denke, hier geht es wohl um das FACERE/INDUCERE+PPA im Sinne von "AUFTRETEN LASSEN".

cf:
https://books.google.de/books?id=dG0UAA ... 2C&f=false
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Re: Ist die Übersetzung (D->L) so richtig?

Beitragvon ninette » Do 7. Mai 2015, 21:30

Danke!

Wie sieht es mit diesen Sätzen aus?

Scipio wurde infolge der Unterwerfung Africas der Beiname Africanus gegeben.
Scipioni Africa subdita cognomen Africani datum est.

Nepos erzählt, dass Xerxes, nachdem er in der Seeschlacht besiegt worden war, durch eine List des Themistocles zur Rückkehr nach Asien bewogen worden sei.
Nepos dicit Xerxem proelio navali superatum dolo Themistoclis ad reditum in Asiam commotum esse.
Nepos dicit Xerxem, postquam proelio navali superatus est, dolo Themistoclis ad reditum in Asiam commotum esse.

Nichts war für die Spartaner schimpflicher, als aus einer Schlacht zurückzukehren und den Schild verloren zu haben.
Nihil Lacedaemoniis turpius erat quam post proelio redire scuto amisso.

Weil die Weisen nichts als Schändlichkeit fürchten, ist die Miene von Tyrannen für sie nicht schrecklich.
Sapientibus nihil nisi turpitudinem timentibus, vultus tyranni eis terribilis non est.
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Re: Ist die Übersetzung (D->L) so richtig?

Beitragvon marcus03 » Do 7. Mai 2015, 22:03

http://www.albertmartin.de/latein/forum/?view=32444#9

http://www.albertmartin.de/latein/forum/?view=32447#3

Dicenda ibi iam dicta videntur/sunt. ;-)

wurde zur Rückkehr bewegt : (vllt. besser/"lateinischer":) adductus/inductus est, ut in Asiam rediret/reverteretur.
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Re: Ist die Übersetzung (D->L) so richtig?

Beitragvon ninette » Do 7. Mai 2015, 22:14

Habe es zur Sicherheit in beide Foren gepostet . Mehrere Augen sehen mehrere Fehler :D
Es ist nämlich wirklich wichtig für mich...

Gibt es sonst keine Fehler mehr?

Dann müsste es in meinen Sätzen heißen:

Nepos dicit Xerxem proelio navali superatum dolo Themistoclis adductum esse, ut in Asiam rediret.
Nepos dicit Xerxem, postquam proelio navali superatus est, dolo Themistoclis adductus est, ut in Asiam rediret.
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Re: Ist die Übersetzung (D->L) so richtig?

Beitragvon marcus03 » Fr 8. Mai 2015, 06:42

Nebensätze im AcI stehen fast immer im Konjunktiv, der dann als Indikativ zu übersetzen ist.

http://www.schule-bw.de/unterricht/faec ... o-aci.html

--> superatus sit

cf:
filix schrieb am 6.5.15 um 10:09 Uhr (Zitieren)
2) „dicet“? Nebensätze in der oratio obliqua treten i.d.R. in den Konjunktiv.


(filix ist eine Koryphäe in diesem Forum)

PS:
Alle Nebensätze, die in der oratio obliqua zur Rede des Sprechenden gehören, werden zumindest im klassischen Latein im Konjunktiv wiedergegeben. Es gelten die Regeln der consecutio temporum. Ist die indirekte Rede also von einem Tempus der Vergangenheit abhängig, werden vor allem Konjunktiv Imperfekt und Plusquamperfekt verwendet. Dies gilt auch für die Temporalsätze mit postquam etc., die ansonsten mit dem absoluten Pefekt oder Präsens gebildet werden:
[Dīxit: – Er sagte:]
Sē puellās laudāvisse, quod didicissent. – Er habe die M. gelobt, weil sie gelernt hätten.
Sē puellās laudāre, quō māiōre studiō discerent. – Er lobe die Mädchen, damit sie mit um so größerem Eifer lernten.
Sē puellās laudātūrum esse, ubī didicissent. – Er werde die Mädchen loben, sobald sie gelernt hätten.
Vor- und nachklassisch sowie in der Umgangssprache findet man anstelle des Konjunktivs auch den Indikativ. Ansonsten verweisen indikativische Nebensätze eher auf erläuternde Zusatzbemerkungen des Autors oder allgemeingültige Aussagen:
Sē puellās, quod aequum erat, laudāvisse – Er habe die M., was angemessen war, gelobt.
Sē puellās, in quibus etiam Paula erat, laudāvisse – Er habe die Mädchen, unter denen auch Paula war, gelobt.

Gemäß dem blau Markierten sollte hier auch der Indikativ möglich sein.
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Re: Ist die Übersetzung (D->L) so richtig?

Beitragvon ninette » Fr 8. Mai 2015, 10:09

Danke für die Antwort.
Also stimmt es so, wie ich es hier aufgeschrieben habe? Bin mir nicht ganz sicher, ob ich es richtig verstanden habe..

Nepos dicit Xerxem proelio navali superatum sit dolo Themistoclis adductum esse, ut in Asiam rediret.
Nepos dicit Xerxem, postquam proelio navali superatus sit, dolo Themistoclis adductus est, ut in Asiam rediret.
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