Catull c. LXXI "a te nactus"

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Catull c. LXXI "a te nactus"

Beitragvon Zythophilus » Di 16. Jun 2015, 22:39

SALVETE
Catull schreibt von einem Rivalen eines nicht genannten Bekannten, er habe von ihm (a te da der Bekannte in der 2.P. angesprochen wird) die zwei in v. 1 u. 2 genannten Gebrechen (Achselgeruch und Gicht) bekommen, wobei die Verse mit den Ausdrücke iure bono und merito deutlich machen, dass der Rivale die auch verdient.
Mein Ansatz ist, dass der Bekannte dem Rivalen natürlich alles Schlechte an den Hals wünschte, worin die beiden genannten Gebrechen natürlich enthalten sind. Es könnte also das Resultat einer Verfluchung sein, auch wenn Catull das vermutlich nur scherzhaft meint und tatsächlich für einen Zufall hält.
Quid censetis?
Si cui iure bono sacer alarum obstitit hircus,
aut si quem merito tarda podagra secat.
aemulus iste tuus, qui vestrem exercet amorem,
mirifice est a te nactus utrumque malum.
nam quotiens futuit, totiens ulciscitur ambos:
illam affligit odore, ipse perit podagra.
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Re: Catull c. LXXI "a te nactus"

Beitragvon Zythophilus » Di 16. Jun 2015, 22:55

Auch das Wort mirifice passt mir in diesem Sinn sehr gut hinein.
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