Hallo Medice,
wir verstehen uns schon, ich wollte ja nicht auf die Grammatiken schimpfen, ich erkenne ja ihre Qualitäten an; ich versuche mal, meine Vorbehalte ganz kurz auszudrücken; die L-Grammatik ist ein Begriffssystem von vielen, es gibt heutzutage einen Standard, wie so ein System aufgebaut sein muss, und dem kann sie nicht entsprechen.
Nur ein Punkt: unsere Grammatiken sind beschreibend (deskriptiv), sie geben an, wie der Irrealis in der Literatur vorkommt; sie sind nicht normativ: sie geben nicht an, warum es so sein muss, und was der Irrealis eigentlich ist. Aber in unseren Diskussionen geht es um die normativen Fragen.
Warum fallen Gedankenspiele unter falsche Aussagen ?
Sie "fallen" nicht, sondern wir haben es in der Hand, ob wir sie "fallen lassen" wollen; wahr und falsch sind Festlegungen, es sind Parameter in einem Programm, für die es ein Eingabefeld gibt, das einstellbar ist; Wahrheit ist an Bereiche gebunden, in denen sie gilt; gewöhnlich ist die Einstellung: "nach dem allgemeinen Verständnis", das ist das Übliche, die Standard-Einstellung oder "Werkseinstellung"; danach sind Gedankenspiele falsch; aber wir können das ändern: "Für mich soll folgendesn Gedankenspiel wahr sein", oder so; es bringt aber nichts.
Imperfekt im Lateinischen generell als Wahl für eine abgeschlossene Handlung?
"Faciebat" ist ja eine unabgeschlossene Handlung; aber "faceret"? Ich weiß nicht; die Form ist ja nach der CT vorgeschrieben, ob abgeschlossen oder nicht.
Übrigens meinte ich mit der Idee von der abgeschlossenen Situation das "abgeschlossen" etwas anders: nicht zeitlich, sondern abstrakt: abgeschlossen in dem Sinn, dass nichts Unvorhergesehenes passieren kann.
lgr. P.