Liv. 39.40.7

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Re: Liv. 39.40.7

Beitragvon Octavia » Mi 10. Feb 2016, 21:26

Ich gestehe: Ich bin nicht wenig verliebt in den Cicero, weshalb jeder andere Autor in Bezug auf römische Literatur es nicht leicht bei mir hat, und des Weiteren sind mir bei Livius schon so einige "schräge" bzw. "unklassische" Dinge begegnet, aber ja, seine Leistung ist anzuerkennen und freilich ist sein Latein kein schlechtes :-D Und bei weiteren Problemen vertraue ich einfach wieder auf die rege Hilfe der Forumsmitglieder hier :)
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Re: Liv. 39.40.7

Beitragvon ThomasVulpius » Mi 10. Feb 2016, 22:01

Octavia hat geschrieben:Ich gestehe: Ich bin nicht wenig verliebt in den Cicero, weshalb jeder andere Autor in Bezug auf römische Literatur es nicht leicht bei mir hat, und des Weiteren sind mir bei Livius schon so einige "schräge" bzw. "unklassische" Dinge begegnet, aber ja, seine Leistung ist anzuerkennen und freilich ist sein Latein kein schlechtes :-D Und bei weiteren Problemen vertraue ich einfach wieder auf die rege Hilfe der Forumsmitglieder hier :)


Richtig ist, dass man aus Livius Wendungen entnehmen kann: manu fortissimus "mit der Hand sehr tapfer" = Haudegen. Seinen Satzbau sollte man natürlich nicht nachahmen. Zum Nachahmen gibt´s Caesar unt Cicero.
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Re: Liv. 39.40.7

Beitragvon ThomasVulpius » Mi 10. Feb 2016, 22:02

marcus03 hat geschrieben:
Octavia hat geschrieben: zum abl. abs. niedergeschrieben unter "schräge" bzw. "knautschige" Beispiele


Die Manes von Livius werden dich bald heimsuchen. Fehlt nur noch, dass du ihn selbst zum schrägen Vogel erklärst.
Dafür würde er dir sicher den Vogel zeigen und vllt. sagen: Me vivo talia numquam dicere ausus esset. ;-)


Zum jemandem den Vogel zeigen bin ich schon da! :lol:
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Re: Liv. 39.40.7

Beitragvon ThomasVulpius » Mi 10. Feb 2016, 22:05

marcus03 hat geschrieben:
Medicus domesticus hat geschrieben:Eine extreme Leistung, die man einfach anerkennen muß


Vor allem auch die seines wohl großen Mitarbeiterstabes. Allein kann er das unmöglich geschafft haben. :)
Man denke nur an die riesige Schreibarbeit ohne Schreibmaschine oder Laptop. ;-)


Damals hießen die Laptops "Sekretärsklaven".
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Re: Liv. 39.40.7

Beitragvon Prudentius » Do 11. Feb 2016, 20:01

Es kann sein, dass "eo vivo", zu seinen Lebzeiten, eine feste Formel war, die ohne Rücksicht auf die Konstruktion eingebaut wurde.

Livius liegt stilistisch sehr auf der Linie Ciceros, aber man hat ihm die "Patavinitas" angemerkt; den Gegensatz zum Cicerostil finden wir bei Sallust und Tacitus. Man muss aber den Unterschied der literar. Gattungen beachten: Livius ist Historiker.

Was die Beteiligung des Mitarbeiterstabes angeht: der Text zeigt durchgehend die Handschrift des Livius, er ist eben sehr fleißig gewesen.
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Re: Liv. 39.40.7

Beitragvon Octavia » Do 11. Feb 2016, 23:41

Vielen Dank, Prudentius.

Das mit der Formel werde ich im Hinterkopf behalten und nach Möglichkeit an der Uni meine Dozenten befragen, ob jemand Näheres dazu weiß :)
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Re: Liv. 39.40.7

Beitragvon ille ego qui » Fr 12. Feb 2016, 00:11

vivus wird durchaus gerne auch "konjunkt" verwendet, also der "absolut"-zwang besteht sicher nicht ;-)
(nur wie gesagt, "vivi" wäre zu verzwickt ^^)
Ille ego, qui quondam gracili modulatus avena
carmen et egressus silvis vicina coegi,
ut quamvis avido parerent arva colono,
gratum opus agricolis, at nunc horrentia Martis
arma virumque cano ...
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Re: Liv. 39.40.7

Beitragvon marcus03 » So 14. Feb 2016, 09:09

ille ego qui hat geschrieben:"vivi" wäre zu verzwickt


und daher besonders reizvoll. Warum die Grammatik nicht voll ausreizen. ;-)

Ich würde noch ein Schritt weiter gehen und ein PC einbauen: ..., cuius viventis lingua ... :D

Um Latein voll auszureizen,
nie mit PCs und abl. abs.en geizen !
Lass zudem die Sätze triefen.
von möglichst vielen Konjunktiven.
Und hoch sei der Hypotaxen Zahl,
bei dieser Sprach' die beste Wahl.
Für den Schüler zwar nur pure Qual-
doch so wars schon anno dazumal.

Nonne hoc carmen dignum, quod Latine metriceque reddatur ? ;-)
Arca cervisiae plena exhausta hoc munus difficilius confectu puto. :lol:
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