Salvete!
Quid suavius, quid gratius, quid dulcius feriis! Tandem aliquando licet legere!
... und zwar die Rede auf Archias. Jedoch bereitet mir schon der erste Satz Kopfzerbrechen, wofür nicht zuletzt die Übersetzung (von O. Schönberger) verantwortlich ist:
Lat:
Si quid est in me ingeni, iudices, quod sentio quam sit exiguum, aut si qua exercitatio dicendi, in qua me non infitior mediocriter esse versatum, aut si huiusce rei ratio aliqua ab optimarum artium studiis ac disciplina profecta, a qua ego nullum confiteor aetatis meae tempus abhorruisse, earum rerum omnium vel in primis hic A. Licinius fructum a me repetere prope suo iure debet.
Ü:
"Wenn ich, ihr Richter, einiges Talent zum Redner habe, dessen geringes Maß ich allerdings fühle, oder einige Fertigkeiten im Reden, womit ich mich, und das soll nicht geleugnet werden, nicht gerade oberflächlich beschäftigt habe, ..."
Ist diese (sehr logisch klingende) Übersetzung möglich? Das Wort "non" steht ja im Lateinischen nur einmal. Es gibt ja, glaube ich, im Lateinischen das Phänomen, dass sich ein einfache Verneinung auf mehrere Wörter/Satzteile beziehen kann (in einer Weise, wie es im Dt. nicht möglich ist). Kann man das in einer Grammatik nachlesen?
Bene valete!
Christianus ILLE