Die Chorographia des Pomponius Mela liest sich, je weiter der Autor sich von dem, was ein Römer kennt, entfernt, immer abenteuerlicher, sodass man sich oft in einem Märchenbuch wähnt. In III 54 spricht Mela von abstoßenden Sitten, wie manche in Indien mit toten Verwandten verfahren. Quidam proximos parentes priusquam annis aut aegritudine in maciem eant velut hostias caedunt, caesorumque visceribus epulari fas et maxime pium est.
Hat jemand Informationen zur Hand, woher Mela bzw. seine Quelle das hat? Das Phänomen, dass tote Verwandte gegessen werden, um ihnen so eine Art Weiterleben zu ermöglichen, klingt ja noch irgendwie plausibel, aber dass sie aktiv getötet werden - Mela erwähnt noch den praktisch Ansatz, dass das geschieht, solange noch etwas dran ist - kommt mir äußerst unwahrscheinlich vor.