Frage zu adverbialer Bestimmung des Ortes bei Vergil

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Re: Frage zu adverbialer Bestimmung des Ortes bei Vergil

Beitragvon medicus » Do 25. Jan 2018, 21:53

Ave Sternenkind, du solltest für jede neue Anfrage einen neuen Beitrag eröffnen.
Ich denke, man muss die von dir zitierten Monster, wie den Höllenhund und die Seelen der Verstorbenen unterscheiden. Den Kerberos hat Sybille ja mit einem Schlafmittel erledigt. Die Schatten, d.h. Seelen der Verstorbenen, haben Äneas wohl nur erschreckt, können ihm aber nichts antun. Welche Art von Verderbnis die in die Oberwelt kommenden Manen anstiften, konnte ich nicht eruieren. :book:
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Re: Frage zu adverbialer Bestimmung des Ortes bei Vergil

Beitragvon Zythophilus » Do 25. Jan 2018, 22:28

Einen Anstoß kann der engl. Wikipedia-Eintrag geben https://en.wikipedia.org/wiki/Manes
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Re: Frage zu adverbialer Bestimmung des Ortes bei Vergil

Beitragvon Sternenkind » So 28. Jan 2018, 21:59

medicus hat geschrieben:Ave Sternenkind, du solltest für jede neue Anfrage einen neuen Beitrag eröffnen.
Ich denke, man muss die von dir zitierten Monster, wie den Höllenhund und die Seelen der Verstorbenen unterscheiden. Den Kerberos hat Sybille ja mit einem Schlafmittel erledigt. Die Schatten, d.h. Seelen der Verstorbenen, haben Äneas wohl nur erschreckt, können ihm aber nichts antun. Welche Art von Verderbnis die in die Oberwelt kommenden Manen anstiften, konnte ich nicht eruieren. :book:


Danke für deine Hilfe. Ich habe soeben einen neuen Beitrag eröffnet :-) Finde die Passage ziemlich spannend.
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Re: Frage zu adverbialer Bestimmung des Ortes bei Vergil

Beitragvon Sternenkind » So 28. Jan 2018, 21:59

Zythophilus hat geschrieben:Einen Anstoß kann der engl. Wikipedia-Eintrag geben https://en.wikipedia.org/wiki/Manes


Dir auch vielen Dank :)
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Re: Frage zu adverbialer Bestimmung des Ortes bei Vergil

Beitragvon ille ego qui » Sa 7. Jul 2018, 21:09

marcus03 hat geschrieben:Es ist kein Rel.pronomen im klassischen Sinn.
Quale greift den Inhalt des vorherigen Satzes zuammenfassend auf und steht somit in direkter Beziehung/Relation zu diesem. (vgl: Quod erat demonstrandum)



Google führte mich hierher. M.E. ist qualis durchaus ein relativisch einsetzbares Pronomen. Ubi kann ja auch ein Relativadv. sein.
(vgl. nebenbei das cum relativum, auflösbar mit "(zu dem Zeitpkt.), zu welchem Zeitpkt.").

Meine eigentliche Frage: Ist nicht ein mit beispielsweise quamquam angeschlossener Hauptsatz (ebenso wie der relative Anschluss durchaus wörtlich übersetzbar) nicht auch etwas Ähnliches? Der Ausdruck adverbialer Satzanschluss scheint nicht gebräuchlich.

valete!
Ille ego, qui quondam gracili modulatus avena
carmen et egressus silvis vicina coegi,
ut quamvis avido parerent arva colono,
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Re: Frage zu adverbialer Bestimmung des Ortes bei Vergil

Beitragvon marcus03 » So 8. Jul 2018, 10:00

ille ego qui hat geschrieben: Ist nicht ein mit beispielsweise quamquam angeschlossener Hauptsatz (ebenso wie der relative Anschluss durchaus wörtlich übersetzbar) nicht auch etwas Ähnliches?

Wie meinst du das genau? Welche Relation soll da bestehen?

quam-quam, Coni., wenn auch noch so, deutsch[2132] wiewohl, obgleich, obschon, und am Anfange des Satzes (beschränkend, berichtigend, ergänzend)

"beschränkend, berichtigend, ergänzend": Daran kann ich nichts "Relatives" erkennen, außer dass "beschränkend" das Vorherige "relativieren kann. :?
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Re: Frage zu adverbialer Bestimmung des Ortes bei Vergil

Beitragvon ille ego qui » So 8. Jul 2018, 18:06

Salve, Marce,

ich habe ja nicht gesagt, etwas Relatives (wenngleich "quamquam" wohl aus einem verallgemeinernden Relativadverb entstanden ist, "in welcher Weise auch immer", vgl. "quisquis"). Die Gemeinsamkeit besteht darin, dass ein Nebensatz "plötzlich" zum Hauptsatz wird. Deswegen schrieb ich "adverbialer (!)Satzanschluss", eben in Analogie zum "relativen".

Quintus lacrimat. Quamquam nemo causam intellegit.
Quintus weint. Wobei/obwohl niemand den Grund kennt. (dt. Umgangssprache)
Quintus weint. Jedoch kennt niemand den Grund.
(relativer Satzanschluss)

Quintus Quintam amat. Quae eum contemnit.
Quintus liebt Quinta. Welche ihn (aber) verachtet. (dt. Umgangssprache)
Quintus liebt Quinta. Diese (aber) verachtet ihn.
("adverbialer Satzanschluss")

Vale!
Ille ego, qui quondam gracili modulatus avena
carmen et egressus silvis vicina coegi,
ut quamvis avido parerent arva colono,
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Re: Frage zu adverbialer Bestimmung des Ortes bei Vergil

Beitragvon Prudentius » Mo 9. Jul 2018, 09:57

marcus03 hat geschrieben: Welche Relation soll da bestehen?


Es bestehen sogar zwei Relationen!
Ich möchte es mal ganz allgemein für das Relativum mit der formalen Methode versuchen,

"Der, der das sagt, irrt",

Das kann man so formalisieren: "x irrt / x sagt das";
hier liegen zwei Relationen vor:
(1) Das vordere x und das hintere x sind identisch, also eine Identitätsrelation: der Behauptende ist ein Irrender;
außerdem ist anzumerken: was hier als "x" bezeichnet wurde, stellt eine Variable dar; bildlich also so etwas wie ein Eingabefeld, für einen "!nput",

(2) das Relativum hat eine subordinierende Funktion, es modifiziert den Gesamtsatz, es stuft den Satz "x sagt das" in eine Unterordnung unter den Satz "x irrt"; und damit ist gemeint, es wird dem Satz der Behauptungscharakter genommen: es wird nicht eine Behauptung aufgestellt, sondern der Relativsatz wird herabgestuft zu einem bloßen Satzteil, hier Subjekt: "x sagt das" ist das Subjekt zu "x irrt".

Man kann also sagen, (1) modifiziert Wortbeziehungen, (2) modifiziert die Satzstruktur im ganzen.

Um auf die aktuelle Diskussion zu kommen: (2) kann suspendiert sein, dann fungiert der Relativsatz als HS: "Quod erat demonstrandum", kein Problem; interessant wären die Erscheinungen des Suspendierens und Fungierens, würden nähere Betrachtung lohnen.
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