Georges-Digitalisat und Alternativen.

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Georges-Digitalisat und Alternativen.

Beitragvon Laptop » Sa 10. Okt 2020, 23:13

Argument 1: Mein Eindruck ist, daß das Digitalisat vom Georges auf Zeno.org, das ich gerne nutze, nicht sonderlich zuverlässig ist. "solum" (adv.) bspw. wird ohne Länge über dem o angezeigt. Klar sollte man das als Philologe ohnehin wissen, aber darum geht es mir nicht, es gibt ja auch unbekanntere Wörter.

Argument 2: Dagegen macht das Digitalisat des Lewis & Short auf http://alatius.com/ls/index.php auf mich einen sorgfältigeren Eindruck, zumal da auch ausdrücklich alle Kürzen gekennzeichnet sind. Ein Fehlen von Breves (wie es die Methode bei Georges ist) lässt mich immer rätseln ob es bedeutet "Vokal ist kurz" oder "wissen wir nicht" oder "ambivalent"? Beispielhaft nehme ich gerne ridica (Rebsteckel), da weiß man die Quantität des i nicht genau, und das sieht man bei Lewis & Short dann auch, weil ein Diakritikum fehlt.

Was meint Ihr dazu? Trügt mich der Eindruck? Welches Digitalisat nutzt Ihr? Welche Alternativen kennt Ihr?
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Re: Georges-Digitalisat und Alternativen.

Beitragvon Medicus domesticus » So 11. Okt 2020, 08:17

Hallo Laptop,

OCR bei Georges hat hier häufiger Fehler. Geht man ins Faksimile des Georges, dann befindet sich ein Strich über dem o bei solum (adv.).
Ich persönlich benutze gerne den Forcellini, auch wenn das Digitalisat nicht besonders schön ist: http://www.lexica.linguax.com/forc.php
Forcellini ist überhaupt außergewöhnlich umfangreich.
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Re: Georges-Digitalisat und Alternativen.

Beitragvon ille ego qui » So 11. Okt 2020, 08:38

Lewis & Short (scherzhaft auch Levis et Brevis genannt :-D ) ist, soweit ich sehe, nur hilfreich für die Quantität von Vokalen in Silben, die gar nicht positionslang sein könnten. Da haben sie es sich sehr leicht gemacht. Für das u in einem Wort wie nullus interessieren sie sich gar nicht mehr...
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Re: Georges-Digitalisat und Alternativen.

Beitragvon Laptop » Mo 12. Okt 2020, 00:09

@Medicus domesticus @Illo ego qui
So praktisch die Suchfunktion auch sein mag, die verwendeten Scans vom Forcellini machen die Lesbarkeit der Diakritika wirklich schwierig (der Seitenbetreiber könnte zumindest die farbigen Scans verwenden. Sind verfügbar auf archive.org!). Und bei Wörtern wie "nullus" wird auch keine Quantität angegeben. Wahrscheinlich findet man das nirgendwo außer im ThLL und der braucht noch ein paar Jahre bis Wörter mit N veröffentlicht werden. Insofern sehe ich nicht warum es sich L&S einfacher macht als andre.
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