Grüße Dich, Sinatra,
es ist zwar nicht so richtig elegant, bei Erklärungen auf die deutsche Sprache zurückzugreifen, aber ich probiere es trotzdem:
es muss gelobt werden
Laudandum est
("unpersönliche" Konstruktion, das "Opfer" des Lobens wird nicht genannt.)
Mihi laudandum est
Es muss von mir gelobt werden.
Ich muss loben.
("Unpersönliche" Konstruktion, der Täter wurde genannt: lat. Dativ/Dativus auctoris)
Discipulus laudandus est
Der Schüler muss gelobt werden.
("persönliche" Konstruktion: das Opfer wird genannt, das Gerundiv kongruiert nun mit dem "Opfer", der Täter wird nicht genannt)
Discipulus mihi laudandus est.
Der Schüler muss von mir gelobt werden
Ich muss den Schüler loben.
(Opfer genannt: persönliche Konstruktion, nicht mehr ein "unbestimmtes" Neutrum; Täter wird genannt: lat. Dativ)
Respondendum est.
Es muss geantwortet werden.
Man muss antworten.
Unpersönliche Konstruktion, das "Opfer" lässt sich bei einem Dativverb nicht setzen, anders wäre es bei "beantworten"; Täter wird nicht genannt.)
Mihi respondendum est.
Von mir muss geantwortet werden.
Ich muss antworten.
(Unpersönliche Konstruktion, neutrales, unbestimmtes -um)
Von mir muss geantwortet werden.
Ich muss antworten.
(Unpersönliche Konstruktion, kein "Opfer" vorhanden; Täter im Dativ genannt.)
Du siehst:
Der etwas missverständliche Ausdruck "persönliche/ unpersönliche Konstruktion versucht die Opferrolle zu erfassen - nicht etwa die Person des Täters...
respondere alicui" jemandem antworten ist der Typ eines Verbs ohne Akkusativobjekt, dei Handlung wirkt nicht direkt auf das Umfekd ein. Es gibt kein direktes, unmittelbares Objekt. Das Verb ist nicht transitiv, sondern intransitiv.
Jetzt kann man sich vorstellen, was alles los ist, wenn man ein Verb vor sich hat, das nur im Lateinischen intransitiv ist:
invidere alicui: jemanden beneiden (,jemandem Neid entgegenbringen)
invidendum est
mihi (Dativ des Täters ) invidendum est
mihi (Dativ des Opfers, Täter nicht gemeint) invidendum est.