griaß enk gott, alle miteinander
(frei nach Rosegger)
schnellen fußes eilen die waldbauernerörterungen ihrem wohlverdienten ende entgegen
vorher aber noch, o großer lord, eine kleine rezension
Der Kilian biß in sein Pfeifenrohr und sagte: »Na, hörst du, da gehört viel Christentum dazu. Beim Tag ins Mürztal und bei der Nacht in die Metten nach Kathrein! So viel Christentum hab ich nicht, aber das sage ich dir doch: Wenn du dein Bündel in meinen Buckelkorb tun willst, daß ich es dir eine Zeitlang trage und du dich ausrasten kannst, so hast ganz recht, warum soll der alte Esel nicht auch einmal tragen!«
Damit war ich einverstanden, und während mein Bündel in seinen Korb sank, dachte ich: Der grüne Kilian ist halt doch ein besserer Mensch, als man sagt.
Dann rückten wir wieder an, ich huschte frei und leicht neben ihm her.
»Ja, ja, die Weihnachten!« sagte der Kilian fauchend, »da geht's halt drunter und drüber. Da reden sich die Leut in eine Aufregung und Frömmigkeit hinein, die gar nicht wahr ist. Im Grund ist der Christtag wie jeder andere Tag, nicht einen Knopf anders. Der Reiche, ja, der hat jeden Tag Christtag, unsereiner hat jeden Tag Karfreitag.«
»Der Karfreitag ist auch schön«, war meine Meinung.
»Ja, wer genug Fisch und Butter und Eier und Kuchen und Krapfen hat zum Fasten!« lachte der Kilian.
Mir kam sein Reden etwas heidentümlich vor. Doch was er noch weiteres sagte, das verstand ich nicht mehr, denn er hatte angefangen, sehr heftig zu gehen, und ich konnte nicht recht nachkommen. Ich rutschte auf dem glitschigen Schnee mit jedem Schritt ein Stück zurück, der Kilian hatte Fußeisen angeschnallt, hatte lange Beine, war nicht abgemattet - da ging's freilich voran.
ecce conversio Ollii nostri>
Kilianus dentes tubo pipae impressit et :
"Audi, puer, tibi nimium Christianitatis est... .Die in Mürzilem,
Sanctae Catherinae in missa Sancta noctu ! Mihi non est tam multum Christianitatis, sed id unum tibi tamen:
Recte es, si tu fasces tuos in meam corbem imponere velis, ut ego eos
temporare portarem
te quieti dante:
Cur non etiam asinus vetus semel onera portet ! "
"Recte dixit" mecum cogitavi, et fasces in corbem Kiliani submergens cogitavi haec :
"Viridis melior quam dicitur !!"
Tum iterum processimus, ego - ab onere liberatus - leviter, a latere Kiliani.
"Eheu, dies festus christi nati...." Kilianus dixit. "Est dies, in quo omnia
confuse confunduntur.
Homines sibi falsam hilaritatem et pietatem persuadent, praesertim, cum "dies iste" sit dies inter omnes alios dies. Ecce, diviti omnis dies quasi "dies Christi" donatus est - sed nobis ?
...est semper
Liberdies Doloris ! " [ahd.: kara = Wehklage]
"Liberdies Doloris quoque dies venustus".
"...CUI satis piscium, butyri, ovorum, liborum, et crapfium
sint ad ieiunium servandum !"
vir Viridis risit.
Verba ista mihi paululum ethnica mihi visa. Sed verba sequentia non iam capere potui;
nam coeperat celerius vadere me non facile sequi potente !
Ego repulsus in nive lubrica
omne passu, cum Kiliano
calcei pro nive apti essent !
Insuper Viridi erant crura loonga, et nihil defatigationis in isto viro esse videbatur !
Ea causa CELERITER vadere potuit !
ecce adnotationes:
S.Catharinae in missa Sancta> S.CatharinAM in missAM (oder sonst auch das "vallis Mürzilis" in den abl.)
recte es (?) . du hast recht=du tust recht,wenn > recte facis,si
temporare > temporarIe ?
te quieti dante> abl. abs.geht hier wohl nicht, müßte eig. heißen "te te quieti dante" (wegen: SE quieti dare). > te quiescente
confuse confunduntur : lepidissime !
liberdies Doloris : schon diskutiert
satis ... EST (bzw. sit)
omnI passu
pro nive apti > AD nivem
die rache ist dein, o lord
P.T.