'was mittelateinisches

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'was mittelateinisches

Beitragvon Marcus Hamburgensis » Mi 19. Mai 2004, 21:41

Folgender text ist ein Auszug aus einem spätmittelalterlichen Brief (Bischof Heinrich II. von Schwerin an Papst Martin V. Bützow, 8. September 1418) Es geht um die teilweise (?) Befreiung von Universitätsangehörigen von der bischöflichen Gerichtsbarkeit.

Die Abschrift kommt aus dem 18. Jahrhundert; daher auch die merkwürdieg Schreibung 'duntaxat' Schreibt man nicht heutzutage 'dumtaxat'?

Dummodo tamen iurisdictio et quaecunque iura episcopalia in personis duntaxat iam dictae meae Sverinensis diocesis in praedicto loco Rostoccensi in quibumvis causis, factis et negotiis hactenus habita, causis duntaxat ipsum studium seu universitatem tangentibus exemptis, penitus salua remaneat ac illaesa. Alios meos, quoscunque magistros dominos ac personas, qui non faciunt de meae dioecesi Sverinensi undecunque devenientes et in dicto loco Rostoccensi causa huiusmodi mea seu meorum officialium aut commissariorum iurisdictione ordinaria penitus volo esse liberos et exemptos, sed ille vel illi, qui autoritate huiusmodi almae universitatis ad hoc vel deputati vel deputandi fuerint, in eos et eorum quemlibet commodam huiusmodi iurisdictionem plenarie habere et eam libere et pacifice debeant et poterint exercere.
Marcus Hamburgensis
 

Beitragvon Martialis » Mi 19. Mai 2004, 22:07

Danke für die Mitteilung. :)
Martialis
 

;-) Ok ...

Beitragvon Marcus Hamburgensis » Mi 19. Mai 2004, 23:23

... ich bitte natürlich um Übersetzungsvorschläge!

Ich vermute singemäß, Bischöfliche Gnaden möchten seiner Heiligkeit mitteilen, daß er gegenüber den Angehörigen [d.h. den Geistlichen] seiner Diözese, die sich in Rostock aufhalten, auf seine bischöflichen Rechte und insbesondere seiner Gerichtbarkeit besteht. Ausgenommen sind lediglich Rechtsverfahren, die die Universität selbst betreffen.
Andere Universitätslehrer, [geistliche] Herren und Personen, die [alle] nicht zu seiner Diözese gehören, will er dagegen von seiner Gerichtbarkeit, und derjenigen seiner Offziale und Kommissare ausnehmen und befreien. Die Beauftragten (, oder die noch zu Beauftragenden) der Universität Rostock sollen und dürfen über jene [, nicht zur Schweriner Diözese gehörigen Personen] die volle Gerichtbarkeit frei und ungehindert ausüben.

Ich komme grammatisch nicht mit diesem Textt zurecht, weil er für meinen Geschmack etwas zuwenig finite Verben enthält! Wäre für die Durchleuchtung der Struktur sehr dankbar!
Marcus Hamburgensis
 

Beitragvon Martialis » Mi 19. Mai 2004, 23:47

Ich vermute singemäß, Bischöfliche Gnaden möchten seiner Heiligkeit mitteilen

Das ist wohl nicht im lat. Text enthalten.

Der erste Satz:

Iurisdictio et quaecumque iura episcopalia...in quibusvis causis ... habita - causis ... exemptis - salva remaneat ac illaesa. (Wobei remaneat Plural sein müsste!)

2. Satz:

Alios .., quoscumque ... personas, ...(richtig zitiert?) ... devenientes ... VOLO esse liberos ...

Sed ille vel illi ... commodam ... iurisdictionem ... habere ... debeant et poterint (müsste possint heißen) exercere.

Das ist kein gutes Latein.
Martialis
 

Danke!

Beitragvon Marcus Hamburgensis » Mi 19. Mai 2004, 23:54

Das ist ja auch spätmittelalterliches Kirchenlatein! Da kann man kaum stilistische Ansprüche haben. Vieleicht habe ich für Dich noch ein paar Stellen aus den Briefen eines Melanchthonschülers auf Lager. Der schreibt viel netter ;-)
Marcus Hamburgensis
 

Beitragvon Martialis » Do 20. Mai 2004, 01:10

Stil und Grammatik sind aber verschiedene Paar Stiefel. :)
Martialis
 


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