*** KIRCHENGESPRÄCHE *** Übersetzungsdiskussionen

Korrektur und Hilfestellungen bei Übersetzungen für die Schule und das Leben sowie deutsch-lateinische Übersetzungen für Nichtlateiner

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*** KIRCHENGESPRÄCHE *** Übersetzungsdiskussionen

Beitragvon Lord Piergeiron » Sa 10. Dez 2005, 00:51

Szenen einer Weihnacht:

Diskussionen, Anmerkungen, Verbesserungen zu den diesjährigen Weihnachtsgeschichten
und – Gedichten im Latine-Loquendi-Forum sind hier erwünscht,

Geschichten:

http://www.latein.at/forum/viewtopic.php?t=19756

Gedichte:

http://www.latein.at/forum/viewtopic.php?t=19920

doch....was ist das ? Welche Szenen spielen sich im Schein der Kerze ab, wenn man nur
recht lange und fromm in das Licht schaut ? Habt Acht, dann werdet Ihr sehen !

***

Es ist die allerkälteste Winternacht im Jahre 2005, am 24. Dezember: Heiligabend !
In dem kleinen Ort, im – jetzt, nach der Messe zur Heiligen Nacht – fast
leeren Gebäude der Sankt-Nikolai-Kirche schlägt der Mann auf der Orgelempore
um Mitternacht sein Notenheft zu. Der Mann trägt eine schwarze Soutane, aber seine grauen Augen strahlen, als ob er äusserst zufrieden wäre.

Als sich jedoch der Mann soeben anschickt, die Treppe zum Kirchenschiff
hinunterzusteigen, wird seine Aufmerksamkeit durch das sich öffnende
Kirchenportal in Anspruch genommen : Mehrere – die genaue Anzahl ist zunächst
wegen der diffusen Kerzenbeleuchtung für den Mann nicht auszumachen – Gestalten
betreten die alte Kirche ! Schnell versteckt sich der Schwarzgekleidete hinter einem
Kapitell: es scheint, als ob er nicht bemerkt werden möchte !
Was er sieht, dünkt ihm seltsam: Die Männer, die die Kirche betreten haben,
scheinen ein bestimmtes Ziel vor Augen zu haben: Sie holen sich jeweils einen der
Eichenholzstühle und postieren sich – und die Stühle – um den Altar.
Dann setzen sie sich, nicht ohne sich zuvor ihrer schweren Mäntel entledigt zu haben,
die sie am Tabernakel aufhängen !
„SAKRILEG !“ Flüstert der Mann in der Soutane, doch dann bemerkt er, wie
jeder der Männer ein altes Schriftstück hervorzieht, sowie einen Griffel und
mehrere leere Schreib-Blätter. Die Männer schauen sich kurz an, und ohne Worte
beginnt jeder der Männer, sich auf sein Schriftstück zu konzentrieren und Notizen
zu Blatt zu bringen !

Weiter geschieht nichts, und der Mann hinter dem Kapitell beginnt, sich umso
Mehr zu wundern, je weniger geschieht.

Doch dann – potztausend ! Was ist das ? Einige der Männer ziehen Pfeifen und anderes Rauchwerk aus den Taschen, entfachen es mit STREICHHÖLZERN und schieben einen mitgebrachten Aschenbecher in die Mitte des Altars !

„Das genügt..!“ sagt der Mann in der Soutane halblaut und tritt aus dem Schatten
des Treppenkapitells in das Kirchenschiff. Er geht zum Altar !

Mann: „Guten Abend und frohe Weihnachten...“

..die Männer um den Altar fahren auf !

Männer: „g-g-uten, f-f-rohen Abend...wer sind Sie ??“
Mann: „Das tut nichts zur Sache... .Ihr...wisst, welche Nacht heute ist ?“
Tiberis: „ja...die Heilige Nacht !“
Mann: „..und da ist Rauchen in Kirchen verboten...es sei denn, Ihr könnt mir
GUT Eure gotteslästerlichen ANSINNEN und ANLIEGEN und GRÜNDE
erläutern, die Euch bewogen, Euch hier SO zu benehmen, im Hause Gottes !“

Lord: „Wir übersetzen Deutsche Texte in Lateinische Sprache, das tun wir jedes Jahr, und....“

Mann: „Ruhe. Euer Argument ist bis jetzt nicht stichhaltig ! Deutsche Texte habe ich bereits ins Lateinische übersetzt...nun...als ich 13 war. Was ist daran besonderes ? Wer hat weiteres vorzubringen ?“

Martial : “Ich. Wir übersetzen die Texte zu Ehren Gottes...( und um unsere eigenen Fähigkeiten an uns selber zu überprüfen und zu verbessern )..“

Mann: „DAS klingt schon vernünftiger....“

( Der Mann wendet seinen Blick zum Tabernakel, doch was er dort sieht, scheint ihm
nicht SONDERLICH zu gefallen...)

Mann ( knurrt ): „und welche Texte SIND das so ?“

Apollodorus: ( erwähnt die Texte und nennt ihre Schwierigkeiten und Überschriften ).

Als der Mann die Worte vernommen hat, ändert sich sein Verhalten abrupt !
Sein vormals harter Blick wird weich, fast wehmütig scheinen seine grauen Augen in die
Ferne zu sehen. Er nimmt sich einen Stuhl und setzt sich zu den Männern !

Willimox: „Seid willkommen...es scheint, Ihr habt etwas zu berichten ?“

Mann ( seine Augen wandern zum Text des Lords ): „Vor vielen, vielen Jahren verbrachte ein Bäcker einmal eine EINSAME WEIHNACHT ! Er hatte auf der Straße ein....nun....’Fuhrwerk’ übersehen, und als es ausweichen musste, rannte das...ähm...fuhr das Gefährt in eine Krämerei, und die Krämerin, Gevatterin Doten, wurde schwer verletzt. Der Schutzpolizist nahm den Bäcker fest, und da er seine Schuld nicht bestreiten konnte, verbrachte er die Heilige Nacht ( und weitere 10 Tage )...nun...EINSAM, denn die ORDNUNGSHÜTER...( der Blick des Mannes schweift zum Text Martials )...sind tatsächlich auch zur Heiligen Nacht bereit, Unrecht auszutilgen. Einsam...das bin ich auch manchmal, zu Weihnachten. Doch der Gruber Franzl, mein bester Freund, -den HEUTE übrigens ICH an der Orgel vertreten habe, denn er ist leider..unabkömmlich...- hat mich meist am 2. Weihnachtstag besucht, er brachte Kuchen und Wein und seine Gitarre mit, und das, Freunde, werde ich NIEMALS vergessen !“

Nun schaut der Mann auf den Text Tiberis’ .
„Ja, ein Licht. Das sollte den Menschen aufgehen, denn bereits damals....egal. Also die
Menschen scheinen in der Tat die Ruhe und Besinnlichkeit zur Weihnachtszeit zu vergessen !
Wie würdig also Eure Vorhaben, durch das Erzählen von Geschichten in der würdigsten aller
Sprachen dieses Licht zu verbreiten !“

Doch gerade, als der Mann weitere Ausführungen machen will, hält er inne, und zieht seine
Taschenuhr hervor: „1 Uhr. Es ist soweit, meine Zeit ist um... .Doch bevor ich gehe, habe ich
noch ein..Licht für EUCH ! Ich selbst habe es „entzündet“, mein Freund hat es zum erklingen gebracht, auf dass es in die Herzen aller Menschen dringe. Hier ! Und gehabt Euch wohl, und Euch ist es erlaubt, bis MORGEN, zur FRÜHMESSE, Eure Vorhaben umzusetzen ( ich selbst werde dann nicht da sein *gg* ). Und..das Rauchverbot ist aufgehoben ! Friede sei mit Euch !“

Mit diesen Worten wirft der Mann in der schwarzen Soutane ein Blatt aus seinem Notenheft
auf den Altar. Dann geht er, ohne sich weiter um die Männer zu kümmern, in Richtung
Ausgang. Im diffusen Kerzenlicht verliert sich seine Gestalt – er ist verschwunden !
Doch als die Männer das Notenblatt näher in Augenschein nehmt, fällt ihnen, oberhalb der
fein geschriebenen Noten, ein in verschnörkelter Handschrift geschriebener Name auf:

Joseph Mohr & Franz Xaver Gruber. 1818.

Und den Text des berühmtesten aller Weihnachtslieder, -der sich natürlich ebenfalls auf dem Blatt befindet -, den, amici, kennen ALLE MENSCHEN, denn er ist in die Sprachen der GANZEN WELT übersetzt worden ! -

***

Die Diskussion über die Übersetzungen in folgenden Threads ist eröffnet !

Geschichten:

http://www.latein.at/forum/viewtopic.php?t=19756

Gedichte:

http://www.latein.at/forum/viewtopic.php?t=19920

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