von nighean_neonach » Do 8. Mär 2007, 11:29
Das Grammatikbuch zum "Cursus Continuus" z.B. ist aber auch nicht besonders geeignet für die selbständige Arbeit. Viel zu kompliziert und umständlich, gerade schwächere Schüler schreckt das ab.
Ich lasse meine Schüler auch ihre eigenen Grammatiknotizen erstellen. Was sich sehr bewährt hat, sind etwas größere Karteikarten, auf die man z.B. jeweils eine Deklination oder die Konjugation in einem Tempus schreibt.
Damit können sich die Schüler auch von Eltern, Geschwistern oder Freunden abfragen lassen, und die Karten sind übersichtlich, praktisch und schnell zur Hand. Am besten markiert man die Endungen farbig. Manche Schüler machen sowas auch gern am Computer.
Im ersten Lateinjahr ist es ganz wichtig, sicherzugehen, dass die Schüler die grammatischen Grundprinzipien verstehen - viele haben in Latein Probleme, weil sie gar nicht verstehen, wozu Konjugationen, Deklinationen usw. gut sind. Sie raten sich dann so durch die Sätze hindurch, am Anfang fällt das ja noch gar nicht auf. Die wenigsten Schüler sind in der deutschen Grammatik sattelfest, es ist also oft notwendig zu klären, dass es einen Unterschied zwischen "der Mann" und "den Mann" gibt, wie die Kasus heißen, wie man danach fragt, überhaupt das grammatische Fachvokabular... nahezu jeder meiner Nachhilfeschüler verwechselt chronisch "Subjekt" und "Substantiv". Mittlerweile fangen viele in der 6. Klasse mit Latein an und haben in Deutsch noch nie was von Aktiv und Passiv, Adjektiven und Adverben gehört...
Insgesamt also kann man sagen: Es kommt nicht auf die Menge der Texte an, die man mit dem Schüler durchgeht, sondern wie man das macht.
omnia mutantur ~ nihil perit ~ mare aeternum est