Deklinationsklassen

Korrektur und Hilfestellungen bei Übersetzungen für die Schule und das Leben sowie deutsch-lateinische Übersetzungen für Nichtlateiner

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Deklinationsklassen

Beitragvon Lena98 » Sa 7. Apr 2007, 17:08

Hallo,
habe mal eine Frage an euch zu welcher Deklinationen folgende Wörter gehören:

a) gens
b)mare
c)nox
d)mons
meine Lösungen sehen so aus:

a) gemischte Deklination
b)gemischte Dekilination
c) konsonatische Deklination
d)konsonantische Deklination


Aber in meinem Wörterbuch steht:

a) gens,gentis,gentium = gemischte Deklination
b)mare, maris,maruim = gemischte Deklination
c) nox,noctis,noctium = gemischte Deklination?????
d)mons,montis,montium = gemischte Deklination


Gehören wirklich alle 4 Wörter zur gemischten Deklination???

MfG
lena9 :? [/b]
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Beitragvon Iulus » Sa 7. Apr 2007, 17:59

Ja,so ist es.
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Beitragvon Lena98 » Sa 7. Apr 2007, 18:23

hallo,
danke für die antwort gehören also alle vier wörter zur gemischten Deklination oder wie?????

MfG
lena98 :oops:
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Beitragvon Cellus » Sa 7. Apr 2007, 18:28

Nicht ganz: mare gehört zur i-Deklination, weil Abl. Sg. mari, Nom. u. Akk. Pl. maria und Gen. Pl. marium

Die gemischte und die i-Deklination gehören zwar beide zur Gruppe der vokalischen i-Stämme, unterscheiden sich aber dennoch im Abl. Sg., indem hier -i, da -e steht. Ist zwar nur ein geringfügiger, aber trotzdem wichtiger Unterschied.
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Beitragvon Iulus » Sa 7. Apr 2007, 18:57

Ach,ja stimmt!Tut mir Leid,habe ich wohl übersehen.
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Beitragvon discipulus1 » So 8. Apr 2007, 15:27

Ob ein Substantiv der 3. Deklination zur gemischten gehört, kannst du erkennen, indem du die Genitivendung Singular wegstreichst.
Bsp.:
gens, gent-is

Endet mit zwei Konsonanten, also gemischte Deklination.
Gruß
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Beitragvon barbara » So 8. Apr 2007, 17:44

Ob ein Substantiv der 3. Deklination zur gemischten gehört, kannst du erkennen, indem du die Genitivendung Singular wegstreichst.
Bsp.:
gens, gent-is

Endet mit zwei Konsonanten, also gemischte Deklination.

?? die regel versteh ich nicht...nav-is zb. gehört auch zu den mischstämmen, streicht man die genitivendung, das "is", endet es aber auf einen vokal und einen konsonant...

allg.: unterschied zw. mischstämmen und konsonant. stämmen:
die mischstämme haben im gen. pl. ein -ium, die kons. ein - um
vgl.:
vox, vocis, vocum --> kons.
urbs, urbis, urbium ---> misch.

die i-stämme haben im gen. pl. wie die mischstämme ein -ium und im abl. sg. ein -i (nicht wie die anderen ein -e)
fem. und mask. (kenn ich allerdings nicht viele) haben im akk. sg. dann ein
-im statt ein -em und neutra im akk. und nom. pl ein -ia statt einem -a
vgl.
vox, vocis, voci, vocem voce, voces, vocum... f. kons.
urbs, urbis, urbi, urbem, urbe, urbes, urbium... f. misch.
turris, turris, turri, turrim, turri, turres, turrium....f. i-st.

nomen, nominis, nomini, nomen, nomine, nomina, nominum... n. kons.
os, ossis, ossi, os, osse, ossa, ossium...n. misch.
mare, maris, mari, mare, mari, maria, marium,.... n. i-st.

aber: wie kann man, kennt man das wort nicht, am nom. oder gen. sg. erkennen zu welchem stamm das jeweilige wort gehört?
das würde mich auch interessieren, ob es dafür irgendeine regel gibt....
denn vox ist ein kons. stamm und nox ein mischstamm und die haben komplett die gleichen endungen und das gl. geschlecht. nur im gen. pl. unterscheiden sie sich....
kann mir nicht vorstellen, dass das allein aus nom. und gen. sg. ersichtlich ist...

optime vale.
Zuletzt geändert von barbara am So 8. Apr 2007, 17:51, insgesamt 1-mal geändert.
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Beitragvon discipulus1 » So 8. Apr 2007, 17:50

Ok, mein Fehler, meine Ausführung war etwas unvollständig:
Man kann die gem. Deklination zum einen an den zwei Konsonanten erkennen, wenn man die Gen. Sing. Endung abstreift; hat man ein Substantiv wie navis, dann erkennt man die Zugehörigkeit zur gem. Deklination an der gleichen Silbenzahl des Nominativs und Genitivs.
navis, navis....
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Beitragvon barbara » So 8. Apr 2007, 17:55

aha. nagut. das hab ich noch nie gehört^^
werde ab jetzt aufpassen, ob das auch in jedem fall zutrifft...gg
aber was sagst du zu nox?
oder irr ich mich da...ist nox kein mischstamm...bin schon vollkommen verwirrt...aber doch...im gen. sg. heißt es noctium, nicht?

lg
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Beitragvon discipulus1 » So 8. Apr 2007, 17:58

nox, noCT-is ---> gem. Dekl.
vox, voc-is ---> kons. Dekl.

Die Substantive der i- Dekl. musst du einfach auswendig lernen, dafür gibt es keine Regel :)
Viele Grüße
discipulus1
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Beitragvon Cellus » So 8. Apr 2007, 18:19

Bei den gleichsilbigen Nomina auf -is und -es gibt es übrigens noch einige Ausnahmen, die im Gen. Pl. -um haben und zwar:

iuvenis, canis, sedes > iuvenum, canum, sedum

Gleiches gilt für einige Nomina mit doppelkonsonantischem Stammauslaut:

Gen. Pl.: patrum, matrum, fratrum, parentum, obwohl auch hier patris, matris usw.
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Beitragvon barbara » So 8. Apr 2007, 18:58

nox, noCT-is ---> gem. Dekl.
vox, voc-is ---> kons. Dekl.

ja, stimmt, das t spielt da wohl auch eine rolle... :D
hach, manchmal bin ich schon ne vasn....
danke

Die Substantive der i- Dekl. musst du einfach auswendig lernen, dafür gibt es keine Regel

aha, passt. na dann hab ich da eh nix verpasst...hätte mich gewundert, wenn es da eine regel gegeben hätte...aber man kann ja nie wissen...
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Beitragvon Tiberis » So 8. Apr 2007, 20:40

Gleiches gilt für einige Nomina mit doppelkonsonantischem Stammauslaut:

Gen. Pl.: patrum, matrum, fratrum, parentum, obwohl auch hier patris, matris usw.

die regel bezieht sich nur auf jene wörter, bei denen sowohl der stamm auf 2 kons. endet als auch ein nominativ-s vorhanden ist.
z.b. urbs, urbis
arx, arcis (x = cs);
usw.
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Beitragvon barbara » So 8. Apr 2007, 21:38

mh. alles in allem kann man wahrsch. zu dem schluss kommen, dass es um einiges einfacher ist, hier nicht nach regeln zu suchen, zumindest nicht, wenn man sich rein aufs passive übersetzen beschränkt...
denn dass iuvenis, canis und sedes sowie auch pater, mater etc. im gen. pl. ein -um haben, hab ich auch ohne diese regeln gewusst....
(noch kurze frage hierzu: man zählt sie dann aber schon zur kons. dekl. und nicht zu den ausnahmen der gemisch. dekl., oder?
rein formal jetzt..)

lg
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Beitragvon Tiberis » Mo 9. Apr 2007, 00:30

@barbara
du hast schon recht - für das "passive" übersetzen, wie du es nennst :) ,
sind solche regeln ziemlich überflüssig. und obendrein aufgrund zahlreicher ausnahmen auch noch reichlich verwirrend.
aber es ist wie im wirklichen leben: die meisten menschen sehnen sich offenbar geradezu nach gesetzen, regeln und vorschriften. je mehr geregelt ist, desto weniger brauchen sie dann selbst nachdenken und entscheiden. :sad: und eine grammatik ist ja mit ihren paragraphen nichts anderes als eine art gesetzbuch oder besser noch: ein sprachgefängnis, in dem man die sprache, dieses von natur aus freie, sich stets dynamisch weiterentwickelnde wesen, endlich unter kontrolle zu haben glaubt, indem man sie in einem fiktiven momentanzustand quasi einfriert oder, zum zweck des späteren sezierens, sozusagen in spiritus einlegt. :cry:
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