Seneca, De tranquillitate animi

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Seneca, De tranquillitate animi

Beitragvon chefkoch » Sa 17. Dez 2011, 15:47

Salvete !
Ich bräuchte Hilfe bei einem Text von Seneca aus 'De tranquillitate animi'. Hab schon ein bisschen übersetzt, aber ich komme einfach nicht weiter ^^
Hier sind die Problemstellen:

Latein:
Animus ab omnibus externis in se revocandus est:
(animus) sibi confidat, (de) se gaudeat, sua suscipiat, recedat, quantum potest, ab alienis, et se sibi applicet, damna non sentiat, etiam adversa benigne interpretetur!

Übersetzung:
Der Geist muss von allen äußeren Einflüssen in sich zurückgerufen werden:
der Geist möge sich vertrauen, über ihn möge man sich freuen, er möge die eigenen Überzeugungen achten, er möge sich von anderen zurückziehen, so schnell es geht, und er möge sich nicht selbst untreu werden, er möge den Nachteil nicht merken, sondern auch Missgeschicke günstig auslegen.

Kommentar: Muss man hier wirklich überall den Konjunktiv übersetzten? Glaube hier alles halbwegs richtig übersetzt zu haben, bin aber nicht sicher.

Latein:
Nuntiato naufragio Zenon noster, cum audiret omnia sua submersa (esse): "Iubet", inquit, "me fortuna expeditius philosophari!"

Übersetzung:
Nachdem ein Schiffbruch gemeldet worden war sagte unser stoischer Philosoph, als er hörte, dass all sein Hab und Gut unter gegangen sei: „ Das Schicksal befiehlt mir ungehinderter nachzudenken!“

Kommentar: Glaube auch, dass es halbwegs richtig ist, lasse mich natürlich gerne vom Gegenteil belehren :)

Latein:
Minabatur Theodoro philosopho tyrannus mortem et quidem insepultam. Sed ille: "Solum hemina sanguinis in tua potestate est; nam quod ad sepulturam pertinet, o te ineptum, supra terram an infra (terram) putrescam."

Übersetzung:
Ein Tyrann drohte dem Philosoph Theodorus den Tod und zwar ohne Begräbnis an. Aber jener (sagte):“ Nur ein Becher des Blutes steht in deiner Macht; dieser nämlich bezieht sich auf das Begräbnis, Oh du Unbrauchbarer, verwese ich ober oder unter der Erde?

Kommentar: Hier wird's schon schwieriger, ich versteh nämlich selber nicht mehr ganz was ich übersetzt habe ^^ Irgendwas muss da schief laufen :nixweiss:

Der letzte Teil in Latein:
Ecce media in tempestate tranquillitas, ecce animus aeternitate dignus, qui fatum suum in argumentum veri vocat, qui nec usque ad mortem tantum, sed aliquid etiam in ipsa morte discit.

Übersetzung:
Fürwahr liegt mitten in der Zeit die Ruhe, fürwahr ist der Geist der Ewigkeit würdig, welcher sein Schicksal als Beweis der Wahrheit verwendet, der nicht so viel bis zu seinem Tod war, aber irgendwie sogar sich selbst durch den Tod erforscht.

Kommentar: Hier glaube ich die meisten Fehler gemacht zu haben. Bitte um Übersetzungshilfe :)

Danke schonmal !
chefkoch
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Re: Seneca, De tranquillitate animi

Beitragvon romane » Sa 17. Dez 2011, 16:58

Latein:
Animus ab omnibus externis in se revocandus est:
(animus) sibi confidat, (de) se gaudeat, sua suscipiat, recedat, quantum potest, ab alienis, et se sibi applicet, damna non sentiat, etiam adversa benigne interpretetur!

Übersetzung:
Der Geist muss von allen äußeren Einflüssen in sich zurückgerufen werden:
der Geist möge sich vertrauen,
über ihn möge man sich freuen,
>>> Subj. ist immer noch animus
er möge die eigenen Überzeugungen achten,
er möge sich von anderen zurückziehen,
so schnell es geht,
und er möge sich nicht selbst untreu werden,
er möge den Nachteil nicht merken,
>>> damnum : hier: Verlust
sondern auch Missgeschicke günstig auslegen.

Ü. des Konj. enteweder mit dem Imp. oder SOLL

Latein:
Nuntiato naufragio Zenon noster, cum audiret omnia sua submersa (esse): "Iubet", inquit, "me fortuna expeditius philosophari!"

Übersetzung:
Nachdem ein Schiffbruch gemeldet worden war sagte unser
stoischer Philosoph
>>>> in der Hilfe steht wohl 'Zenon - stoischer P. >>> hier in der Ü. muss natürlich ZENON stehen (der ja ein stoischer P. ist)
, als er hörte, dass all sein Hab und Gut unter gegangen sei: „ Das Schicksal befiehlt mir ungehinderter nachzudenken!“

Latein:
Minabatur Theodoro philosopho tyrannus mortem et quidem insepultam. Sed ille: "Solum hemina sanguinis in tua potestate est; nam quod ad sepulturam pertinet, o te ineptum, supra terram an infra (terram) putrescam."

Übersetzung:
Ein Tyrann drohte dem Philosoph Theodorus den Tod und zwar ohne Begräbnis an. Aber jener (sagte):“ Nur ein Becher des Blutes steht in deiner Macht;
dieser nämlich bezieht sich auf das Begräbnis, Oh du Unbrauchbarer, verwese ich ober oder unter der Erde?
>>> was nämlich das Begräbnis angeht - IM ORIGINAL steht da noch >>> ...ineptum, SI PUTAS MEA INTERESSE...
>>> wenn du glaubst, es sei für mich wichtig ...


Der letzte Teil in Latein:
Ecce media in tempestate tranquillitas, ecce animus aeternitate dignus, qui fatum suum in argumentum veri vocat, qui nec usque ad mortem tantum, sed aliquid etiam in ipsa morte discit.

Übersetzung:
Fürwahr liegt mitten in der Zeit die Ruhe,
>>> temepestas NICHT tempusfürwahr ist der Geist der Ewigkeit würdig, welcher sein Schicksal als Beweis der Wahrheit verwendet
>>> der Wahrheit ??? FÜR die W. = gen. obiectivus
der nicht so viel bis zu seinem Tod war,
>>> tantum = nur
aber irgendwie sogar sich selbst durch den Tod erforscht.
>>> ipsa zu MORTE = direkt im Tod; selbst im Tod
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Re: Seneca, De tranquillitate animi

Beitragvon chefkoch » Sa 17. Dez 2011, 17:54

Okay danke vielmals für die Hilfe :klatsch:

Hab ihn jetzt dahingehend überarbeitet, jetzt müsste alles stimmen :)



Der Geist muss von allen äußeren Einflüssen in sich zurückgerufen werden:
Der Geist soll sich vertrauen, über sich soll er sich freuen, er soll die eigenen Überzeugungen achten, er soll sich von anderen zurückziehen, so schnell es geht, und er soll sich nicht selbst untreu werden, er soll den Verlust nicht merken, sondern auch Missgeschicke günstig auslegen.

Nachdem ein Schiffbruch gemeldet worden war sagte unser Zenon, als er hörte, dass all sein Hab und Gut unter gegangen sei: „ Das Schicksal befiehlt mir ungehinderter nachzudenken!“

Ein Tyrann drohte dem Philosoph Theodorus den Tod und zwar ohne Begräbnis an. Aber jener (sagte):“ Nur ein Becher des Blutes steht in deiner Macht; was nämlich das Begräbnis angeht, Oh du Unbrauchbarer, verwese ich ober- oder unter der Erde?

Fürwahr herrscht mitten im Orkan Ruhe , fürwahr ist der Geist der Ewigkeit würdig, welcher sein Schicksal als Beweis für die Wahrheit verwendet, der nicht nur bis zu seinem Tod war, aber irgendwie sogar selbst im Tod lernt.
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