Gut, danke für die Antworten.
Ich hatte eben den Wunsch, es möglichst genau zu machen und mich nicht nur auf die ganz "harten Nüsse" zu beschränken.
Dachte, vielleicht meldet sich jemand, der Lust hat per Privatnachricht bei mir, darum hab ich den Artikel auch unter "Sonstiges" eröffnet und nicht im Übersetzungsforum - sozusagen als eine Art Kontaktanzeige.
Oder als Einladung für eine kleine Lateinfreundschaft, die eventuell auch per email fortgesetzt werden kann
Also: Wer sich angesprochen fühlt, darf mir gerne schreiben!
Ich fürchte auch, meine Beiträge hier könnten sonst auch viel zu lang werden und den vorgesehenen Rahmen sprengen..
Ich fang trotzdem mal hier an.
Habe mit dem Übersetzen ganz am Anfang begonnen, von Buch I, Kapitel I ab, dabei mit der kommentierten Ausgabe eines Andrew R. Dyck gearbeitet.
1“Cum multae res in philosophia nequaquam satis adhuc explicatae sint, tum perdifficilis […] et perobscura quaestio est de natura deorum […].â€Hier lautet meine Übersetzung:
„Viele Dinge sind in der Philosophie sowohl noch immer keineswegs ausreichend genug erklärt worden, und auch insbesondere sehr schwierig und sehr verborgen […] ist die Frage nach dem Wesen der Götter.“
Und meine Frage dazu:
"Cum ... tum ..." = "Sowohl ... als auch (insbesondere) ..."
Im Deutschen verbindet eine solche Konstruktion ja in der Regel zwei Substantive oder Adjektive, die sich dann auf ein und dasselbe beziehen. Doch im Lateinischen kann das offenbar auch zwei Hauptsätze verbinden, sodass der cum - Teil vom tum-Teil grammatikalisch unabhängig ist? Da das im Deutschen dann so nicht übersetzt werden kann, hab ich mich hier für eine etwas andere Wiedergabe entschieden.
Gibt es das in der Art häufig, oder ist das tatsächlich auch im Lateinischen ungewöhnlich und vielleicht eher eine Spracheigenheit Ciceros?
2 “De qua tam uariae sunt doctissimorum hominum tamque discrepantes sententiae ut non magno argumento esse debeat, principium philosophiae esse inscientiam, prudenterque Academicos a rebus incertis assensionem cohibuisse.â€Hier besteht das Problem darin, dass meine Übersetzung ab "ut" keinen Sinn mehr ergibt (schwarz markiert):
„Von diesem (Wesen der Götter) gibt es so verschiedene und so widersprüchliche Meinungen von den gelehrtesten Menschen,
dass es nicht als großer Beweis dienen darf, dass die Grundlage der Philosophie Unwissenheit ist, und dass die Gelehrten von ungewissen Dingen Zustimmung zusammenhalten.“
Könnte mir jemand erklären, wie das gemeint ist?
Und
3„Quid est enim temeritate turpius aut quid tam temerarium tamque indignum sapientis grauitate atque constantia quam aut falsum sentire aut quod non satis explorate perceptum sit et cognitum sine ulla dubitatione defendere?â€Mir dem Unterstrichenen hab ich ziemlich Schwierigkeiten, entsprechend fehlt 2mal was in meiner Übersetzung:
"Was ist also schändlicher als die Unbesonnenheit oder was (ist) so unbesonnen und so unwürdig (?), als entweder das Falsche zu meinen oder was nicht genug (?) wahrgenommen und erkannt ist ohne irgendeinen Zweifel zu verteidigen?"
Ohne das Unterstrichene macht der Satz für mich mehr Sinn, als komplett und richtig. Wie passt das da nur rein?
Das reicht dann erst mal, vielen Dank.