exercitium XV et ultra

Korrektur und Hilfestellungen bei Übersetzungen für die Schule und das Leben sowie deutsch-lateinische Übersetzungen für Nichtlateiner

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Re: exercitium XV et ultra

Beitragvon marcus03 » Mo 16. Mai 2016, 11:52

Ita mihi satis temporis otiique dabatur, ut ea tandem litteris mandarem,

Freier:
So bot sich mir/ hatte ich genügend Zeit und Muße, um dies endlich niederzuschreiben/schriftlich festzuhalten. (Benutze immer die elegante um...zu-Lösung, wenn sie möglich ist)

litteris mandare ist eine Redewendung. (den Buchstaben anvertrauen= aufschreiben/ in Schriftform bringen o.ä.)
Wissenschaft macht keinen Sinn.
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Re: exercitium XV et ultra

Beitragvon medicus » Mo 16. Mai 2016, 12:09

marcus03 hat geschrieben:litteris mandare ist eine Redewendung. (den Buchstaben anvertrauen= aufschreiben/ in Schriftform bringen o.ä.)
Wissenschaft macht keinen Sinn.


Jetzt muss ich mein großes Lob leider ein wenig einschränken, aber ich wundere mich, dass im Lehrbuch von Collector diese Redewendung nicht erklärt wird, wo doch in jeder Lektion Redewendungen erkärt werden.
Der ganze Satz lautet:
Ita mihi satis temporis otiique dabatur, ut ea tandem litteris mandarem,quae erant parum nota Romanis et erant cognitione digna.

Noch ein kleiner Fehler: ea....quae= das..... was. Siehe den Hinweis von Prudentius vom 12.5. 19:15h ,dass substantivierte Neutra im Deutschen kein Plural bilden. :prof2:
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Re: exercitium XV et ultra

Beitragvon medicus » Mo 16. Mai 2016, 12:54

marcus03 hat geschrieben:Wissenschaft macht keinen Sinn.


An diesem Beispiel will ich aufzeigen, wie einer durch falsches Zitieren in die Pfanne gehauen werden kann! :vampir:
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Re: exercitium XV et ultra

Beitragvon RomanCoinsCollector » Di 17. Mai 2016, 22:26

Sed tamen mallem res publica stetisset eodem, quo coeperat, statu neque in homines evertendarum rerum cupidos incidisset!

Trotzdem mochte ich lieber, dass der Staat durch denselben/sich selbst -beschlossen hätte/regiert hätte, von dem er selbst angefangen hätte (?) (wie er damals als Republik einst wurde?), und nicht das die Menschen durch den Zustand des States gierig auf Zerstörung wurden.

Guten Abend.
Den Anfang bei dem letzten Satz habe ich abgeschaut . Der Satz war ja wiedermal nicht einfach.
Incidisset habe ich leider nicht wörtlich übersetzt untergebracht.
Das Buch ist halt sehr kompakt und für solche Texte, die einen wohl auf das Übersetzten echter alter Texte vorbereiten sollen, finde ich das es in der Kürze ungenügend ist.
Aber ich muss sagen, dass ich bisher in der kurzen Zeit vieles gelernt habe.
Bei den Vokabeln und bei den Deklinationen muss ich aber nacharbeiten.
:sleep:
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Re: exercitium XV et ultra

Beitragvon RomanCoinsCollector » Di 17. Mai 2016, 22:31

medicus hat geschrieben:
marcus03 hat geschrieben:litteris mandare ist eine Redewendung. (den Buchstaben anvertrauen= aufschreiben/ in Schriftform bringen o.ä.)
Wissenschaft macht keinen Sinn.


Jetzt muss ich mein großes Lob leider ein wenig einschränken, aber ich wundere mich, dass im Lehrbuch von Collector diese Redewendung nicht erklärt wird, wo doch in jeder Lektion Redewendungen erkärt werden.
Der ganze Satz lautet:
Ita mihi satis temporis otiique dabatur, ut ea tandem litteris mandarem,quae erant parum nota Romanis et erant cognitione digna.

Noch ein kleiner Fehler: ea....quae= das..... was. Siehe den Hinweis von Prudentius vom 12.5. 19:15h ,dass substantivierte Neutra im Deutschen kein Plural bilden. :prof2:


Ich hab den Satz auf drei Teile geteilt (bei ,) und dann einen lateinischen Teil nicht mitgeposttet. :hail: Sorry :(
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Re: exercitium XV et ultra

Beitragvon marcus03 » Mi 18. Mai 2016, 06:30

Sed tamen mallem (ut)res publica stetisset eodem, quo coeperat, statu neque in homines evertendarum rerum cupidos incidisset!

Aber dennoch würde ich lieber wollen, dass der Staat im gleichen Zustand verblieben wäre. in dem er begonnen hatte und nicht an Menschen geraten wäre(in die Hände von Menschen gefallen wäre), gierig danach(die begierig danach waren), die Dinge/Verhältnisse/alles auf den Kopf zu stellen.

Frei:

Aber dennoch wäre es mir lieber, wenn der Staat in demselben Zustand wie am Anfang geblieben wäre und nicht in die Hände von revolutionshungrigen Menschen/fanatischen Revoluzzern gefallen wäre, die (nur)darauf aus waren, die Welt ins Chaos zu stürzen.

PS:
Wieder ein echter Hammersatz (aus Cicero) für einen Anfänger. Da kann man nur noch Mitleid bekommen. Du Ärmster! Der Autor macht es dir wirklich so schwer wie möglich. Ein kleiner Sadist?? ;-)

Augen zu oder weit auf und durch! Noli tamen desperare!
Ich hoffe, unser medicus reicht weiterhin aus und du brauchst nicht bald einen wirklichen (Nerven)Arzt. Für dieses Buch braucht man wahrlich gute Nerven.
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Re: exercitium XV et ultra

Beitragvon Prudentius » Mi 18. Mai 2016, 19:45

RomanCoinsCollector hat geschrieben:Incidisset habe ich leider nicht wörtlich übersetzt untergebracht.


Das ist ein Kompositum von cadere fallen, in - cidere hineinfallen, hineingeraten; "er wäre hineingeraten".

Ich würde dir empfehlen: versuche doch, die Verbindungen/Beziehungen der Wörter miteinander in den Blick zu bekommen: was gehört zusammen, was bildet einen Gegensatz, was ist parallel? Dann erschließt sich leicht der ganze Satz.
Zwei Verben mit auffälligen Endungen springen gleich in die Augen: stetisset - incidisset, verbunden mit neque, es sind Hauptverben; und mallem fungiert wie eine Konjunktion, ein Wunsch-Marker: "Ich wollte" = "O wenn doch...!", irrealer Wunschsatz; res publica ist gemeinsames Subjekt; dann hast du schon ein Satzgerüst: "O wenn doch der Staat stehen geblieben wäre... und nicht geraten wäre...".

eodem ... statu sind verbunden (durch Kongruenz), stetisset und statu sind verbunden (durch denselben Wortstamm); "im selben Zustand stehen geblieben wäre";
eodem - quo sind verbunden durch die Korrelation von Demonstrativum und Relativum, also so wie "idem, qui"; also "im selben Zustand, in dem er angefangen hatte".

Bei stetisset stehen bleiben ergibt sich gleich die Frage: wo stehen geblieben? Also abl. loci "im selben Zustand".
"eodem, quo coeperat, statu", dieser Block stellt also eine Umstandsbestimmung des Ortes dar.

Und bei incidere ist genauso eine Ortsfrage fällig: wohin geraten? Zielangabe durch in m. Akk., incidere in homines; und wieder auf die Verbindungen achten; "in homines ... cupidos" gehört zusammen, die Wörter sind durch Kongruenz verbunden; "begierigen Menschen in die Hände fallen"; dann musst du noch eine Verbindung erkennen: begierig wonach? Angabe durch einen Gen., "evertendarum rerum".

Also so wird aus dem anfänglichen Wortsalat (beim ersten Lesen) ein sinnvoll strukturiertes zusammenhängendes Ganzes, und das ist die Kunst, in die man beim L-Lernen eingeweiht wird,

weiterhin viel Freude dabei,
lgr. P. :)
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Re: exercitium XV et ultra

Beitragvon RomanCoinsCollector » Mi 18. Mai 2016, 21:23

Danke für deinen Tipp. Das ist genial wie Du diesen langen Satz aufgesplittet hast. Die langen Sätze sind die Schwersten.
Aus diesem Satz Sed tamen mallem …. kann man doch einen dass Satz machen, auch ohne ACI oer ut, nicht wahr?

Hier der letzte Satz von Lektion 25.
Si tacuisses, philosophus mansisses.

Wenn Du geschwiegen hättest, wärest Du ein Philosoph geblieben.
Jetz trag ich den restlichen Abend die neuen Vokabeln ein und lese die Grammatik aus Lektion 26. Guten Abend
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Re: exercitium XV et ultra

Beitragvon RomanCoinsCollector » Di 24. Mai 2016, 21:17

Hallo. Leider komme ich erst heute dazu wieder einmal etwas zu übersetzten. Hoffentlich ist nicht alles falsch. Erst mal den ersten Satz:
PS.: Es geht um Deponentien – Wörter die nur im Passiv existieren aber im Aktiv übersetzt werden.
Arme Leute schlafen schlecht in Rom
Antiquis iam temporibus Romani multa de miseriis querebantur,
Schon in alten Zeiten beklagten sich viele Römer über das Elend,
quae iis patiendae erant, (ist das nd Form S. 127 Nr. 1 …. Gibt an das etwas getan werden muss. Die Person die etwas tut steht im Dativ. Dativ?)
die dies ertragen mussten,
qui in urbe Roma versabantur et,
da sie sich in der Stadt Rom aufhielten und
cum pauperes essent,
weil sie arm waren,
in insulis misere vitam agere cogebantur.
gezwungen wurden in den Mietskasernen das Leben elend zu leben.

„Quem mertoria somnum admittunt?",
Welche Mietshäuser ließen Schlaf zu?
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Re: exercitium XV et ultra

Beitragvon medicus » Di 24. Mai 2016, 21:39

RomanCoinsCollector hat geschrieben: Romani multa

Die beiden Worte gehören doch nicht zusammen (verschiedene Endungen)
....sie klagten viel.

die dies ertragen mussten = was diese ertragen mussten ( richtig, dativus auctoris)

RomanCoinsCollector hat geschrieben:qui in urbe Roma versabantur et

qui= welche, die (Relativpronomen)
RomanCoinsCollector hat geschrieben:„Quem mertoria somnum admittunt?",

quem gehört zu sommnum
mentoria,orum, (Pl) n = Mietwohnungen (siehe Fußnote in deinem Buch!)

:sleep:
Zuletzt geändert von medicus am Mi 25. Mai 2016, 10:00, insgesamt 1-mal geändert.
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Re: exercitium XV et ultra

Beitragvon marcus03 » Mi 25. Mai 2016, 09:03

miseriis: Plural (Missstände)
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Re: exercitium XV et ultra

Beitragvon Prudentius » Mi 25. Mai 2016, 09:57

[quoteEs geht um Deponentien – Wörter die nur im Passiv existieren [/quote]

Nein, das sind Wörter, die im Aktiv existieren - sie können ja Objekte haben! Sie haben nur passive Form.

...aber im Aktiv übersetzt werden.


... sie sind ja auch aktiv.


Romani multa ... viele Römer


Du musst deine Methode verbessern, du gehst noch zu sehr an den Satz als ein Wortpuzzle heran, du musst die Bindungen der Wörter überprüfen, du weißt, dass das Adjektiv durch Kongruenz an das Substantiv gebunden ist; überprüfe diese Verbindung! Überlasse das nicht den Korrektoren! Wir machen ja nur das, was du auch alleine machen kannst; du musst die Feedback-Methode anwenden, probieren und hinterher nachprüfen.
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Re: exercitium XV et ultra

Beitragvon medicus » Mi 25. Mai 2016, 10:13

marcus03 hat geschrieben:miseriis: Plural (Missstände)


Salve "concorrector"
Im Lehrbuch des Collectors steht nur: miseria,ae,f= das Elend

In Anbetracht, dass es im Deutschen kein Plural von diesem Wort gibt, hab ich Singular nicht verbessert.
Dein Vorschlag der Übersetzung ist selbstverständlich treffend, aber nicht einmal Altvater Georges gibt diese Möglichkeit an. Wie soll Collector noster das dann schaffen? Wieder ein Minus für das Lehrbuch! :-o
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Re: exercitium XV et ultra

Beitragvon RomanCoinsCollector » Mi 25. Mai 2016, 14:57

Danke medicus und marcus 03.
Danke für die konstruktive Kritik prudentius. Stimmt schon. Ich sollte immer erst nachkontrollieren. Nachdem Prädikat und dem Subjekt schaue ich, nachdem ich erst nach nt Wörtern suche, nach Wörtern die sinnmäßig zusammengehören könnten. Es ist schon kompliziert weil man sich ja nicht so richtig auf die Satzstellung verlassen kann aber immer auf die Endungen achten muss.
Ich war jetzt fast ne Woche krank und mach erst jetzt weiter.
So. Der Rest des Textes:

„Quem mertoria somnum admittunt?",
Ließen die Mietshäuser irgendeinen Schlaf zu?

Iuvenalis poeta in Saturis questus est et:
wurde der Dichter Iuvenalis in Saturae gefragt und

„Magnis opibus dormitur in urbe. Inde caput morbi."
(Nur) durch großen Reichtum schlief man in der Stadt. Daher ist die Krankheit die Hauptstadt. (bestimmt falsch ??)

Somnum eripiebant incolis non solum transitus raedarum noctu per vias angustas euntium,
Den Schlaf entriss der Verkehr der Lastwägen, während sie durch die engen Straßen fahren, den Einwohnern nicht nur bei nachts,
sed etiam pecorum agmina,
sondern auch die Züge des Viehs,
quae a servis clamantibus per vicos agebantur.
welche von den Sklaven, während sie schrien*, durch die Gassen getrieben wurden.
Welche von den schreienden Sklaven durch die Gassen getrieben wurden.

Qui strepitus, ut idem poeta addidit, etiam „Drusos vitulisque marinis" somnum eripuisset.
Der Lärm, wie dieser Dichter hinzufügt, hätte auch Drusus und die Seekälber aus dem Schlaf gerissen.
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Re: exercitium XV et ultra

Beitragvon marcus03 » Mi 25. Mai 2016, 15:11

quem somnum = welchen Schlaf

questus est = er beklagte sich

saturae = die Satiren

Die restliche Heilung überlasse ich unserem medicus. :)
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