C. Nepos, LDEDEG, Kimon, 1,3

Korrektur und Hilfestellungen bei Übersetzungen für die Schule und das Leben sowie deutsch-lateinische Übersetzungen für Nichtlateiner

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Beitragvon cultor linguarum antiquarum » So 15. Jan 2017, 23:01

Salvete!

Emendationem oro. Zu „id si impetrasset“: Im Deutschen reicht Konjunktiv Präteritum ja zur Markierung der Vorzeitigkeit, der deutsche Konjunktiv vom Futur II wäre vielleicht etwas übertrieben...

Huius coniugii cupidus Callias quidam, non tam generosus quam pecuniosus, qui magnas pecunias ex metallis fecerat, egit cum Cimone, ut eam sibi uxorem daret: id si impetrasset, se pro illo pecuniam soluturum.

Begierig nach einer Heirat mit ihr, verhandelte ein gewisser Kallias, nicht so sehr aus edlem Geschlechte denn wohlhabend, der er beträchtliche Geldsummen aus Bergwerken gewonnen hatte, mit Kimon, dass er sie ihm zur Frau gebe: Wenn er dies erfüllt bekäme, werde er für jenen die Geldstrafe zahlen.

Valete!
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Re: C. Nepos, LDEDEG, Kimon, 1,3

Beitragvon medicus » Mo 16. Jan 2017, 08:25

cultor linguarum antiquarum hat geschrieben:der er


da er
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Re: C. Nepos, LDEDEG, Kimon, 1,3

Beitragvon marcus03 » Mo 16. Jan 2017, 09:04

Ein gewisser Kallias,ein Mann ohne besondere Herkunft, aber mit einem großen Vermögen,das er mit Bergwerken gemacht hatte ,der sie (unbedingt) heiraten wollte, setzte sich mit C. zusammen, um sie ihm zwecks Heirat abzuhandeln: Wenn er mit ihm ins Geschäft komme, werde er für ihn die Geldstrafe übernehmen/begleichen.

Oder als modernes update:
Ein Typ namens K, ohne tollen Stammbaum, aber mit einem Haufen Geld,das er im Bergbau gemacht hatte, war scharf auf sie als potenzielle Lebensabschnittspartnerin. Er kontaktierte C, um sie sich als Heiratskandidatin zu sichern.Falls es zu dem Deal käme, werde er für ihn die fehlende Kohle für den Strafzettel auf den Tisch legen.
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Re: C. Nepos, LDEDEG, Kimon, 1,3

Beitragvon Medicus domesticus » Mo 16. Jan 2017, 10:25

Wäre interessant, was ein Lateinlehrer zu dieser "modernen" Übersetzung sagen würde... :hammer:
Die Begeisterung würde sich m.E. eher in Grenzen halten... :hairy:
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Re: C. Nepos, LDEDEG, Kimon, 1,3

Beitragvon marcus03 » Mo 16. Jan 2017, 10:37

Medicus domesticus hat geschrieben:Wäre interessant, was ein Lateinlehrer zu dieser "modernen" Übersetzung sagen würde.

Ist eher für Schüler gedacht,die ihren (schlechten) Lehrer per Herzinfarkt ins Jenseits befördern wollen. :lol:
Eventuell auch als natürliches Brechmittel geeignet. Zu Risiken oder Nebenwirkungen fragen Sie med. dom.
oder einen Apotheker mit Hobby "Latein". ;-)
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Re: C. Nepos, LDEDEG, Kimon, 1,3

Beitragvon Tiberis » Mo 16. Jan 2017, 12:06

marcus03 hat geschrieben:Ist eher für Schüler gedacht,die ihren (schlechten) Lehrer per Herzinfarkt ins Jenseits befördern wollen. :lol:


φευ της παιδων πονηριας ... :x
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Re: C. Nepos, LDEDEG, Kimon, 1,3

Beitragvon marcus03 » Mo 16. Jan 2017, 12:46

Tiberis hat geschrieben:φευ της παιδων πονηριας .

Nonne pro "paidon" "didaskalon" dici oportet? :wink:
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Re: C. Nepos, LDEDEG, Kimon, 1,3

Beitragvon cultor linguarum antiquarum » Mo 16. Jan 2017, 14:31

Gratias!

medicus hat geschrieben:
cultor linguarum antiquarum hat geschrieben:der er


da er


Aber müsste dann im Lateinischen nicht ein Konjunktiv für den kausalen Nebensinn stehen?
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Re: C. Nepos, LDEDEG, Kimon, 1,3

Beitragvon marcus03 » Mo 16. Jan 2017, 14:44

Das stimmt, aber warum schreibst du " der er"? :?
Das Personalpronomen hinter dem Relativpronomen macht hier keinen Sinn.
Was hat sich unser zu antiquierten Ausdrucksweisen neigender Cultor, der er wohl immer bleiben wird, dabei gedacht? ;-)
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Re: C. Nepos, LDEDEG, Kimon, 1,3

Beitragvon cultor linguarum antiquarum » Mo 16. Jan 2017, 14:47

Mir scheint das vom Sprachgefühl her nötig. Bessere Begründung? Habe ich gerade nicht.
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Re: C. Nepos, LDEDEG, Kimon, 1,3

Beitragvon marcus03 » Mo 16. Jan 2017, 14:53

cultor linguarum antiquarum hat geschrieben:vom Sprachgefühl her nötig.

Hier hat dir dein Sprachgefühl m.E. einen kleinen Streich gespielt. Auch "Weilandigkeit" hat ihre Grenzen.
Oder willst du Goethe und Schiller übertrumpfen/rechts überholen? :lol:
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Re: C. Nepos, LDEDEG, Kimon, 1,3

Beitragvon cultor linguarum antiquarum » Mo 16. Jan 2017, 17:00

Wenn ich geschrieben hätte: „Nicht so sehr einer aus edlem Geschlechte denn ein Wohlhabender“, wäre das „er“ sicher nicht nötig. Aber hier klingt es meines Erachtens mit „er“ besser. Vielleicht weil es dann fast wie „da er“ klingt...
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Re: C. Nepos, LDEDEG, Kimon, 1,3

Beitragvon Medicus domesticus » Mo 16. Jan 2017, 18:11

Ich finde cultors Ausdrucksweise interessant. Man sollte jetzt auch nicht kleine Dinge kritisieren. Das ist es nicht wert.
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Re: C. Nepos, LDEDEG, Kimon, 1,3

Beitragvon Medicus domesticus » Mo 16. Jan 2017, 18:24

marcus03 hat geschrieben:
Tiberis hat geschrieben:φευ της παιδων πονηριας .

Nonne pro "paidon" "didaskalon" dici oportet? :wink:

Sind nicht die meisten Schüler auch Kinder...?
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Re: C. Nepos, LDEDEG, Kimon, 1,3

Beitragvon marcus03 » Mo 16. Jan 2017, 18:53

Medicus domesticus hat geschrieben:Man sollte jetzt auch nicht kleine Dinge kritisieren

Es geht weniger um Kritik als um das Bemühen um sprachl. Korrektheit und die Frage, ob etwas überhaupt möglich ist bzw. ob und wie man es begründen kann.
Der Relativsatz hört sich in der cultorschen Fassung einfach schräg an. Unserem medicus scheint es ähnlich ergangen zu sein, als er den Satz las und sofort eine Korrektur anbrachte,die sich, obwohl mangels Konjunktiv vom Text her nicht gedeckt, deutlich harmonischer liest.
Vllt. kann ein Deutschexperte noch ein abschließendes Urteil dazu abgeben. Ich bin leider keiner,aber mein Gefühl sagt mir hier, dass das so nicht geht. Trügt mich mein Gefühl? :nixweiss:

Medicus domesticus hat geschrieben:Das ist es nicht wert.

Ich finde,eine evidente sprachli. Ungereimheit ist es immer wert, dass man über sie nachdenkt. Aus den sich daraus ergebenden Diskussionen kann man immer etwas lernen.
Die dt. Sprache ist mMn um einiges komplexer als die lateinische, allein wenn ich an den Konjunktiv denke. :)
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