von marcus03 » Mo 2. Sep 2019, 14:16
2° Debemus nos ipsos considerare sub lumine fidei.
Si consideramus nos ipsos sub solo lumine naturali rationis, non vidimus nisi nostras naturales qualitates quas exaggeramus, amplificamus, et deinde, videndo limites nostros, cadimus in depressionem, seu pusillanimitatem. Fluctuatio haec frequens est.
Wenn wir uns selbst nur unter dem Licht der natürlichen Vernunft betrachten, sehen wir nur unsere natürlichen Qualitäten/Eigenschaften, die wir hervorheben, erweitern, und schließlich durch das Erkennen unserer Grenzen fallen wir in Depressionen, oder Verzagtheit. Diese Schwankung/ Hin und Her ist häufig (anzutreffen).
Raro consideramus in anima nostra thesaurum vitae gratiae, virtutum infusarum, donorum Spiritus Sancti, SS. Trinitatem nobis inhabitantem, fructum communionis eucharisticae, magnitudinem vocationis nostrae, in qua virtualiter nobis offeruntur omnes gratiae actuales ad perveniendum ad perfectionem. Postulandum est ut, jam in terris, videamus quid importat vocatio nostra sacerdotalis, sicut hoc videbimus statim post mortem, in instanti judicii particularis.
Selten betrachten wir in unserer Seele den Schatz des Gnadenlebens, der eingegossenen Tugenden, der Gaben des Heiligen Geistes, die bei uns wohnende allerheiligste Dreifaltigkeit, die Frucht der eucharistischen Kommunion, die Größe unserer Berufung, in welcher für uns alle wirksamen Gnaden angeboten werden, um Vollkommenheit zu erlangen. Man muss erbitten, dass wir schon auf Erden schauen mögen, was unser priesterliche Berufung in sich trägt, so wie wir dies sofort nach dem Tod beim bevorstehenden besonderen Urteilsspruch sehen werden.
Si consideramus animam nostram sub lumine fidei, paulatim cognoscimus etiam nostrum defectum dominantem, carentiam spiritus supernaturalis et levitatem mentis, vanitatem secundum quam modo mere humano judicamus et loquimur. Sic appareret quid in anima nostra venit a Deo, et quid a defectibilitate nostra, id est album et nigrum.
Wenn wir unsere Seele unter dem Licht des Glaubens betrachten, allmählich erkennen wir auch unseren Mangel, das Fehlen des übernatürlichen Geistes und den Leichtsinn/Oberflächlichkeit des Verstandes; die Eitelkeit, nach welcher wir nur nach menschlicher Weise urteilen und reden. So würde offensichtlich, was in unserer Seele von Gott kommt und was von unserer Mangelhaftigkeit/ Unvollkommenheit kommt, das heißt weiß und schwarz.