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Die creatio continua (lat. „fortgesetzte Schöpfung“, von creare „erschaffen“ und continuus „zusammenhängend, ununterbrochen“) ist ein von Augustinus formulierter theologischer Begriff, wonach die Schöpfung ein fortdauernder, nicht abgeschlossener Prozess sei und daher die Natur jederzeit für den tätigen Eingriff Gottes offen wäre, wie es sich etwa in den kausal nicht erklärbaren Wundern zeigen würde. Diese Ansicht vertrat auch noch Isaac Newton.
Dem steht die gegenteilige Auffassung gegenüber, die sich ebenfalls auf Aussagen des Augustinus stützt, wonach Gott mit der Welt zugleich auch die Zeit erschaffen habe und damit der Schöpfungsakt abgeschlossen sei, denn Gott selbst, als der Ewige, stünde außerhalb der Zeit und Anfang und Ende der Welt wären für ihn gleichzeitig gegenwärtig. Aus der Sicht des Menschen, der an die Zeitlichkeit gebunden ist, würde sich die Welt fortan nach den ihr anfangs eingeprägten Naturgesetzen entfalten. Gottfried Wilhelm Leibniz gebrauchte dafür das berühmte Gleichnis vom «göttlichen Uhrmacher», wonach die Welt wie ein von Gott geschaffenes perfektes Uhrwerk selbsttätig funktioniere - und er polemisierte Gegen Newton, dass er Gott für einen schlechten Uhrmacher halten müsse, wenn die Welt Gottes beständigen Eingriff nötig hätte, um zu funktionieren.
In den christlichen Kirchen sind beide Ansichten etwa gleich stark vertreten.
marcus03 hat geschrieben:Emanationstheorie im Hintergrund?? Plotin?
Sapientius hat geschrieben:die oberste Idee ist die Idee des Guten, und das Gute ist immer etwas, das nach außen wirkt;
Sapientius hat geschrieben:die Welt hat keinen Sinn, die Geschichte hat keinen Sinn, das Leben des Einzelnen hat keinen Sinn
Quod Dei essentia non est aliud quam suum esse.
Weil das Wesen Gottes nicht ist anders als seine Existenz.
mystica hat geschrieben:Non est igitur ibi aliud eius essentia, quam suum esse.
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