De Sancti Thomae Aquinatis Vita

[ClaudiaK]

medicus hat geschrieben: Und was sagt marcus03 zu den durch Askese mageren und blassen Frauen und den männlichen Asketen mit strahlenden Augen?

marcus03 scheint gedanklich noch ganz fasziniert der Völlerei nachzuhängen.
Dank seines Abschnitts, wessen man sich alles enthalten kann, würde ich mal sagen:
Augen auf bei der Wahl der richtigen Abstinenz.

marcus03 hat geschrieben https://www.lokalkompass.de/dortmund-ci ... ur_a609641

In diesem Text wird palea nicht als Stroh, sondern als Spreu übersetzt. Scheint mir prägnanter zu sein.

[mystica]

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[mystica]

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[ClaudiaK]

..., weil Thomas aufgrund seiner mystischen Vision erkannte, dass alles, was er geschrieben hat, wie leeres Stroh sei.

Eben deswegen gerade Spreu. Jedem fällt sofort die Trennung von Spreu und Weizen ein.
Spreu ist die leere Fassung (=die hohlen Worte) und Weizen der wertvolle Inhalt (=die Gottesschau.).
Bei Strohhalmen ist die Menge der Assoziationen viel größer:
- Partyröhrchen
- wer den längeren Strohhalm zieht
- Material, um löchrige Töpfe zu stopfen
- bequemes Bettlager im Mittlalter
...

Bei Spreu kommt einem nur eines in den Sinn: Wo ist der Weizen? ?

[marcus03]

als er sie bemerkte, sogleich das Tintenfass nach ihr und sprach ermahnend: Weiche von mir, Du Satan!

Wer denkt da nicht an Luther?

Der Mönch warf einst mit dem Fass der Tinte,
heute griff er sofort stattsdes zur Flinte.
Jene Hur' ist nun in aller Munde.
Wer war wohl ihr nächster Kunde?
Der, der an sie sein Herz verlor,
war kein andrer als der Ortspastor.
Nahm sie zur Frau sich kurz darauf
und hat nun Kinder mit ihr zuhauf.
Der Mönch indes, lüstern und ein ganz schlimmer,
denkt frustriert an jenes scharfe, sexy Frauenzimmer.

[mystica]

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[mystica]

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[ClaudiaK]

Der Mönch an sich wirft gern und weit
was schnell zur Hand, ob Faß ob Scheit,
er schreit und wirft auch noch den Schuh:
"Hinweg Satan, lass' mich in Ruh."

Ein nettes Wort, per Hand der Kuß
beglückt die Frau'n, wendet den Fuß.
Sie wär' gegang', die Tür wär zu,
so leicht hätte ein Mönch da Ruh.

[mystica]

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[medicus]

Endlich konnte ClaudiaK ihre göttliche Poesiebegabung hier demonstrieren. Sie hat Tintenfass und Holzscheit in ihr Gedicht eingebaut und die Konfessionen näher gerückt.

[ClaudiaK]

Lieber medicus, dein freundlicher Kommentar macht mich jetzt echt verlegen. Ich hatte den Eindruck, dass jeder auf seine besondere Weise zu einem klugen, lesenswerten und unterhaltsamen thread beiträgt. Und ohne die posts zuvor und den Formatwechsel von marcus03 wäre ich gar nicht auf die Idee zu diesem (Gelegenheits-)Gedicht gekommen.
Sehen wir also erstmal weiter, wie sich die Geschichte bei Thomas entwickelt.

[mystica]

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[mystica]

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[marcus03]

ei = für ihn

ergastulum = Arbeitsraum/ - zimmer

instar = wie (Vergleich) -> wie ein Vergnügen, wahre Wonne

extrema conari = bis zum Äußersten gehen, nichts unversucht lassen

infundere = reichlich verleihen -> anflehte, dass er ihm verleihe/ ihm zu verleihen

impudice (=impudicae) mulieris illecebras = die Reize/ Verführungskünste der unverschämten Frau

nachdem er ein brennendes Scheit aus dem Ofen ergriffen/genommen hatte

PS:
An dieser Frau hat er sich die Finger im wahrsten Sinn des Wortes verbrannt.

[mystica]

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