S.Hildegarda Bingensis et Abbas Bernardus Claraevallensis

Korrektur und Hilfestellungen bei Übersetzungen für die Schule und das Leben sowie deutsch-lateinische Übersetzungen für Nichtlateiner

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S.Hildegarda Bingensis et Abbas Bernardus Claraevallensis

Beitragvon mystica » Mi 1. Sep 2021, 07:32

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Re: S.Hildegarda Bingensis et Abbas Bernardus Claraevallensi

Beitragvon marcus03 » Mi 1. Sep 2021, 08:26

O venerabilis pater Bernarde, qui mirabiliter in magnis honoribus virtutis Dei valde metuendus es illicitae stultitiae huius mundi, vexillo sancte crucis cum excelso studio in ardenti amore Filii Dei capiens homines ad bella pugnanda in christiana militia contra paganorum sevitiam, rogo te per Deum vivum, ut audias me interrogantem te.
O ehrwürdiger Vater Bernhard, vor dem man aufgrund deiner großen Verdienste um die Kraft/Macht/Werk Gottes und um die unerlaubte Torheit dieser Welt in außerordentlicher Weise Ehrfurcht haben muss, weil
du mit der Fahne des heiligen Kreuzes mit hervorragendem Eifer in glühender Liebe zum
Gottessohn die Menschen ergreiftst/begeisterst für die Kriegsführung gegen das Wüten/Grausamkiet der Heiden im Kriegsdienst für Christus, ich bitte dich beim lebendigen Gott, meine Fragen anzuhören.
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Re: S.Hildegarda Bingensis et Abbas Bernardus Claraevallensi

Beitragvon Tiberis » Mi 1. Sep 2021, 11:45

marcus03 hat geschrieben: qui (...) metuendus es illicitae stultitiae huius mundi,

den die unerlaubte Torheit ... fürchten muss (stultitiae > dat.auct.)
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Re: S.Hildegarda Bingensis et Abbas Bernardus Claraevallensi

Beitragvon marcus03 » Mi 1. Sep 2021, 12:01

Danke, Tiberis, ich hatte das UND von mystica gedankenlos übernommen. :oops:
So macht es natürlich mehr Sinn. :D
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Re: S.Hildegarda Bingensis et Abbas Bernardus Claraevallensi

Beitragvon mystica » Do 2. Sep 2021, 07:45

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Re: S.Hildegarda Bingensis et Abbas Bernardus Claraevallensi

Beitragvon marcus03 » Do 2. Sep 2021, 09:06

wegen dieser Vision

Ich Unglückliche, noch Unglücklichere wegen meines weibl. Namens(=weil ich nur eine Frau bin)
habe von Kindheit an ... (Hauptsatz)

Wunder, ich mit der Sprache nicht ausdrücken kann/ nicht beschreiben kann

außer dass (ich sagen kann, dass) sie der Geist Gottes mich gelehrt hat/sie mir offenbart hat,
damit glaube/zum Glauben komme/gläubig werde
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Re: S.Hildegarda Bingensis et Abbas Bernardus Claraevallensi

Beitragvon mystica » Fr 3. Sep 2021, 07:31

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Re: S.Hildegarda Bingensis et Abbas Bernardus Claraevallensi

Beitragvon marcus03 » Fr 3. Sep 2021, 08:10

Höchst zuverlässiger/vertrauenswürdiger und frommer Vater,

... untersuche entsprechend deiner Frömmigkeit und Weisheit in deiner Seele
gemäß dem, worüber du im Hl. Geist belehrt worden/was dich der Hl. Geist gelehrt hat, und
spende deiner Dienerin Trost aus deinem Herzen

Es gibt eine englische ÜS:
https://epistolae.ctl.columbia.edu/letter/1188.html

Vgl:
https://core.ac.uk/download/pdf/14515833.pdf
(ab Seite 92)

PS:
Unfehlbarer .... Pater

unfehlbar/infallibel ist nur der Papa (ex cathredra sprechend)
Doch auch daran wurde und wird gezweifelt:
Hans Küng, Unfehlbar, eine Anfrage, 1970)
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Re: S.Hildegarda Bingensis et Abbas Bernardus Claraevallensi

Beitragvon mystica » Fr 3. Sep 2021, 10:23

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Re: S.Hildegarda Bingensis et Abbas Bernardus Claraevallensi

Beitragvon Sapientius » Sa 4. Sep 2021, 08:29

"Unfehlbar" für certissimus geht nicht, denn der Superlativ ist relativ, er bezeichnet eine Grenze, und "unfehlbar" ist absolut. Der Unterschied ist ungefähr wie bei Wahrheit durch Mehrheitsbeschluss und Wahrheit durch einen mathematischen Beweis.

Mit "unfehlbar" kommen wir jetzt in den Prozess gegen Galilei hinein: Kann das Gotteswort irrtümlich sein, wenn von der Bewegung der Sonne um die Erde die Rede ist?
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Re: S.Hildegarda Bingensis et Abbas Bernardus Claraevallensi

Beitragvon medicus » Sa 4. Sep 2021, 08:51

Und wenn man für "certus= wahrhaftig" nimmt? :roll:
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Re: S.Hildegarda Bingensis et Abbas Bernardus Claraevallensi

Beitragvon marcus03 » Sa 4. Sep 2021, 09:19

Sapientius hat geschrieben: Kann das Gotteswort irrtümlich sein, wenn von der Bewegung der Sonne um die Erde die Rede ist?

Es ist kein Gotteswort, sondern es wurde behauptet, dass es ein solches sei.
Alles, was in Schriften als Gottes Wort dargestellt wird, sind interesssengeleitete
Behauptungen von Menschen einer geschichtlichen Epoche.
Die 10 Gebote stammen nicht von Gott, sondern sind Produkt eines zivilsatorischen Entwicklungs-
prozesses, die der Stabilisierung von sozialen Systemen dienen und mittels Gott authorisiert
wurden. Sie entsprechen menschlichen Bedürfnissen wie Gerechtigkeit, Schutz, Sicherheit u.ä.
Menschen haben sich Regeln und Normen gegeben um das Zusammenleben zu erleichtern
und Dauerkonflikte, Störungen, Unerwünschtes etc. zu vermeiden.
Ihre Bedeutung erklärt sich aus ihrer Funktion, die aus einem Erfahrungsprozess stammt.
"Und Gott sprach" ist immer mit Vorsicht zu genießen. Dahinter stecken fallible Menschen
mit begrenztem Wissen, das sich ständig ändert, erweitert wird und daher revisionierbedürfig ist.
Gebote sind Produkte eines evolutionsgeschichtlichen Prozesses, der nicht abgeschlossen ist.
Verschiedene Kulturen haben verschiedene Gebote, was Parallelen nicht ausschließt.
Das Weltbild der Bibel ist längst überholt und das Menschenbild z.T. auch.
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Re: S.Hildegarda Bingensis et Abbas Bernardus Claraevallensi

Beitragvon Zythophilus » Sa 4. Sep 2021, 09:55

Zu der Zeit, in der der Prozess gegen Galilei stattfand, war es eben offizielle Lehre der Kirche, die Bibel auch in Hinblick auf ihre "naturwissenschaftlichen" Aussagen als inspiriertes Gotteswort zu sehen, das man nicht anzweifeln durfte. Natürlich gab es Zweifel, doch die äußerte man besser nicht laut. Die mythologische Sprache wurde nicht akzeptiert. Ganz ähnlich verhielt es sich doch mit Schliemann und Homer ca. 250 Jahre später, wobei jener auch auf ein möglichst wörtliches Verständnis der Ilias pochte, obwohl die kein primär religiöser Text war.
Ich führe nur ein weiteres Beispiel an, wie sehr offenbar Menschen mit mehr Einblick Hygienevorschriften als Gebote Gottes deklarierten, um sie so mit dem Nimbus des Religiösen zu versehen und unangreifbar zu machen. In Mt 15,2 fragen die Pharisäer Jesus: "Weshalb befolgen deine Jünger unsere alten Traditionen nicht? Sie waschen sich nicht einmal vor dem Essen die Hände." Als Gebot Gottes ist diese Vorschrift sicher fragwürdig, doch so erreichte der, der diese Vorschrift erließ, dass die Menschen sich die Hände wuschen.
Ohne die Autorität Gottes wäre das nicht so leicht gewesen, und eine Unterscheidung, welche Gebote oder Aussagen der Bibel wirklich sinnvoll sind, war nicht möglich.
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Re: S.Hildegarda Bingensis et Abbas Bernardus Claraevallensi

Beitragvon Zythophilus » Sa 4. Sep 2021, 10:55

Marcus03 hat geschrieben:Es ist kein Gotteswort, sondern es wurde behauptet, dass es ein solches sei.

Das stimmt aus heutiger Sicht. Damals hatte man dieses Bewusstsein nicht.
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Re: S.Hildegarda Bingensis et Abbas Bernardus Claraevallensi

Beitragvon Sapientius » So 5. Sep 2021, 07:31

Das Weltbild der Bibel ist längst überholt und das Menschenbild z.T. auch.


Marce, dir ist das Problembewusstsein abhanden gekommen, dadurch wirkt deine Ansicht flach.
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